Nationalpark Harz Neue Bohlenstege für Wanderweg Eckerlochstieg am Brocken

12. Juni 2023, 11:23 Uhr

Die viele Besucherinnen und Besucher haben dem Eckerlochstieg zum Brocken übel mitgespielt: Er liegt mittlerweile tiefer als die Umgebung. Bei starkem Regen entstehen so Schlamm- und Wasserlöcher und dadurch Trampelpfade mitten im Nationalpark Harz. Diese werden mit den Bauarbeiten versperrt. Vor allem aber werden über die besonders morastigen Stellen neue Bohlenstege gebaut – von Hand.

Mann mit grauen haaren und roten Fleece-Pullover macht ein Selfie vor einem Fachwerkhaus mit MDR-Logo
Bildrechte: MDR/Carsten Reuß

Er ist steil, er ist felsig und an einigen Stellen sehr morastig. Der Eckerlochstieg zum Brocken ist ein besonderer Wanderweg: naturnah, urig – und sehr beliebt. Genau darunter jedoch hat der Weg in den vergangenen Jahren gelitten. Hunderttausende Wanderer haben ihn sozusagen Krume für Krume abgetreten. Deswegen wird der Weg derzeit aufwändig saniert.

Fast täglich schaut Olaf Eggert derzeit zum Eckerlochstieg. Er ist der zuständige Revierleiter beim Nationalpark Harz. Der Eckerlochstieg liegt in seinem Gebiet. Die vielen Tausend Wanderer hätten die Vegetation auf dem Weg komplett heruntergetreten, sagt Eggert. Inzwischen liege der Weg tiefer als die Umgebung.

Die Folge: Bei starkem Regen wird der Eckerlochstieg zu einem Gebirgsbach. Zurück bleiben Schlamm- und Wasserlöcher, morastige Stellen. Die wiederum werden von den Wanderern umgangen. So entstehen Trampelpfade, mitten in der Kernzone des Nationalparks, wo das Verlassen der Wege eigentlich verboten ist.

Neue Bohlenstege

Mit den Arbeiten soll das nun geändert werden. Umgefallene Bäume wurden bereits an die Seiten gerückt. An einigen Stellen säumen Wurzelteller den Weg. Sie müssen somit nicht mehr umgangen werden. Gleichzeitig werden damit die neuen Trampelpfade versperrt.

Vor allem aber werden derzeit an besonders morastigen Stellen Bohlenstege neu angelegt und vorhandene erneuert. Sie bestehen aus Harzer Lärchenholz. Das ist besonders haltbar. Der Bau der Stege ist eine mühsame Arbeit. Die Pfähle müssen durch bis zu eineinhalb Meter dicke Morastschichten getrieben werden. Das geht in dem unwegsamen Gebiet nur per Hand, in diesem Fall mit einem riesigen Hammer.

Weg soll während Bauarbeiten für Wanderer offen bleiben

Auf eineinhalb Kilometern Weglänge werden an mehreren Stellen solche Bohlenstege gebaut. Während der Arbeiten sollen Sperrungen allerdings vermieden werden, sagt Nationalparkförster Eggert. Wenn es denn doch einmal gefährlich werde, dann würden Nationalparkmitarbeiter den Weg kurzzeitig sperren und die Wanderer gruppenweise an der Baustelle vorbeileitet. Danach werde dann die Arbeit wiederaufgenommen, so Eggert.

Anfang Juli beginnen die Sommerferien in Sachsen-Anhalt. Dann werden wesentlich mehr Besucher im Nationalpark erwartet als derzeit. Die nächsten Wochen sollen deshalb sehr intensiv genutzt werden, um die Arbeiten am Eckerlochstieg möglichst bald beenden zu können.

MDR (Alisa Sonntag, Carsten Reuß) | erstmals veröffentlicht am 10.06.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 09. Juni 2023 | 19:00 Uhr

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