Europapremiere von "Uppercut" Schauspielerin aus Wolmirstedt boxt sich bis nach Hollywood
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19. Januar 2025, 08:17 Uhr
Auf dem Sportplatz in Wolmirstedt hat Luise Großmann ihre ersten Erfolge gefeiert. Damals war sie Leichtathletin. Heute lebt sie in Los Angeles und Berlin, ist Schauspielerin und Produzentin. Nachdem sie 2021 ihren ersten Spielfilm gezeigt hatte, klopfte plötzlich Hollywood an. Nun ist sie zusammen mit Golden-Globe-Gewinner Ving Rhames auf der Leinwand zu sehen.
- Luise Großmann spielt im Box-Drama "Uppercut" an der Seite von Golden-Globe-Gewinner Ving Rhames.
- Am Freitagabend hat der Film Europapremiere in Berlin gefeiert.
- Die Schauspielerin und Produzentin arbeitet schon an den nächsten Projekten.
Zwei schwere Metalltüren führen in den kleinen, hellen Raum. Das warmweiße Licht schafft eine gemütliche Atmosphäre. Es ist still, man kann die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören. Dann startet auf dem Fernseher an der Wand eine Filmsequenz: Eine junge Frau mit rotem Kopfschutz steht im Boxring und fordert jemanden zum Kampf auf. "Just two minutes", ruft sie. Gespielt wird sie von Luise Großmann. Die gebürtige Wolmirstedterin steht an diesem Dezembernachmittag auch vor dem Fernseher in einem Berliner Tonstudio und synchronisiert sich selbst.
Ihren aktuellen Film "Uppercut" hat die 29-Jährige in Los Angeles und New York gedreht, auf Englisch. In der deutschen Version spricht Luise sich selbst und steht dafür zum ersten Mal im Tonstudio. "Wir haben hier einen Sportfilm, es gibt auch viele Laute", erzählt sie. "Wenn Laute und Atmung mit Text kombiniert werden, dann die Emotion und den Rhythmus zu finden und zum richtigen Zeitpunkt abzuliefern, ist schon eine Challenge." Da sie aber auch im Original spielt, habe sie schnell wieder in die Rolle gefunden.
Luise Großmann steht mit Ving Rhames vor der Kamera
In "Uppercut" spielt Großmann die ehrgeizige Toni. Die Tochter von deutschen Einwandern möchte in New York unbedingt von Ex-Boxprofi Elliot trainiert werden. 2021 hat Luise im deutschen Film "Leberhaken" zusammen mit Hardy Krüger jr. schon eine ähnliche Geschichte erzählt. Bei einem Filmfest sind amerikanische Produzenten auf das Kammerspiel aufmerksam geworden, erzählt Luise. "Die fanden das spannend und haben gesagt: 'Das müssen wir in Amerika nachmachen.'"
Diesen Film würde es nicht geben, wenn das zwischen uns nicht gepasst hätte.
Gesagt, getan. Zweieinhalb Jahre später steht Luise Großmann mit Golden-Globe-Gewinner Ving Rhames vor der Kamera, der unter anderem aus Pulp Fiction und Mission Impossible bekannt ist. Zusammen sind die beiden Mentor und Schülerin – nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera. "Ich würde nicht sagen, dass ich Ehrfurcht hatte", sagt Luise, "aber er hat so krasse Erfahrungen." Sie habe sich gefragt, wie er auf sie reagieren werde. Aber es habe auf Anhieb funktioniert, die beiden haben auf Augenhöhe zusammengearbeitet. "Wir hatten eine ganz tolle Verbindung zueinander", erzählt die Schauspielerin. "Das hat auch diesen Film gemacht. Ich glaube diesen Film würde es nicht geben, wenn das zwischen uns nicht gepasst hätte."
Box-Drama "Uppercut" feiert Premiere in Berlin
Freitagabend dann die Europapremiere in Berlin: Im Foyer des Kinos in der Kulturbrauerei drängen sich Fotografinnen und Fotografen neben Fernsehteams vor dem Roten Teppich. Dann kommt der erste Gast und posiert für sie in Boxerpose vor dem Filmplakat. Nach und nach laufen immer mehr Gäste über den roten Teppich. Auch bekannte Menschen wie der ehemalige Politiker und Vizekanzler Joschka Fischer sind bei der Premiere zu Gast. Dann wird es noch unruhiger in den Pressereihen: Der Cast von Uppercut betritt den roten Teppich. Immer wieder rufen die Fotografinnen und Fotografen nach Luise und Ving, ringen um einem Blick in ihre Kamera.
Während die Film-Crew sich dem Blitzlichtgewitter und den Fragen der Journalistinnen und Journalisten stellt, füllt sich in der ersten Etage der Kinosaal langsam mit den circa 500 geladenen VIP-Gästen. Sie unterhalten sich, machen Selfies, rascheln mit Popcorn. Dann geht unten vor der Leinwand eine Tür auf, die Schauspielerinnen und Schauspieler betreten zusammen mit Regisseur Torsten Ruether den Saal, begleitet vom Applaus. Nach einer kurzen Anmoderation beginnt der Film.
Uppercut-Premiere: "Das war sehr emotional"
Luise Großmann ist stolz, ihr Werk zum ersten Mal vor Publikum präsentieren zu können. "Das war gerade alles sehr emotional", sagt sie nach der Premiere. "Ich habe das immer noch nicht sacken lassen. Aber es ist wunderschön". Dabei steht das nächste Projekt schon fest: "Ich habe eine Serie geschrieben, die ich gern realisieren möchte", sagt Großmann. Ihr Weg, der sie schon von Wolmirstedt nach Hollywood geführt hat, geht weiter.
MDR (Fabienne von der Eltz)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 18. Januar 2025 | 19:00 Uhr
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