Verbandsgemeinde Elbe-Heide Nach Cyberangriff in der Börde: Rathaus nimmt Arbeit wieder auf
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09. Oktober 2024, 19:07 Uhr
In der Verbandsgemeinde Elbe-Heide im Landkreis Börde waren nach einem Cyberangriff alle Computersysteme heruntergefahren worden. Nun nehmen die Beschäftigten im Rathaus langsam die Arbeit wieder auf. Der Bürgermeister sagt aber, man gehe mit "höchster Vorsicht" vor. Das Land kündigte derweil an, sich an den Kosten zu beteiligen.
Nach einem Cyberangriff nimmt die Verbandsgemeinde Elbe-Heide im Landkreis Börde wieder ihre Arbeit auf. Wie Bürgermeister Stefan Crackau (parteilos) MDR SACHSEN-ANHALT am Mittwoch sagte, sollen in der kommenden Woche wieder alle Angebote für die Bürgerinnen und Bürger verfügbar sein. Die Beschäftigten seien bereits zurück an ihren Arbeitsplätzen.
Cyberangriff: Gemeinde geht mit "höchster Vorsicht" vor
Man gehe mit höchster Vorsicht vor. Die Verbandsgemeinde hatte aufgrund des Angriffs bereits in der vergangenen Woche ihre Systeme heruntergefahren. Rathauschef Crackau lobte das umsichtige und schnelle Handeln seiner Mitarbeiter. IT-Experten verschiedener Firmen halfen demnach bei der Suche nach dem Problem.
Während die Verwaltung offline war, habe man zwar weiter telefonieren und Außentermine wahrnehmen können. In den Büros in Rogätz mussten die Mitarbeiter demnach aber oft auf Papier und Stift zurückgreifen. Einige Formulare hätten noch analog ausgefüllt werden können. Ausweis-Anträge etwa seien in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide in dieser Zeit aber nicht möglich gewesen.
Es ist wichtig, ein hohes Bewusstsein für IT-Sicherheit in der Verwaltung zu haben.
Crackau schlussfolgerte: "Es ist wichtig, ein hohes Bewusstsein für IT-Sicherheit in der Verwaltung zu haben." Dabei gehe es auch darum, regelmäßig die Passwörter zu wechseln sowie den Umgang mit fremden USB-Sticks oder anderen Speichermedien. Mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Verwaltung sagte Crackau: "Wenn künftig Stellen durch digitale Anträge eingespart werden können, müssen wir auch darüber nachdenken, zusätzliche Mitarbeiter für die Informationstechnik einzustellen."
Vor drei Jahren: Schwerer Cyberangriff auf Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Vor gut drei Jahren hatten Hacker mit einem Cyberangriff den Landkreis Anhalt-Bitterfeld lahmgelegt. Der Fall gilt als "Deutschlands erste Cyberkatastrophe", weil der Landkreis sogar den Katastrophenfall ausrief.
Bei Cyberangriffen sind Gemeinden in Sachsen-Anhalt in der Regel auf sich selbst gestellt, müssen sich selbst externe Hilfe suchen und finanzieren. Das Infrakstrukturministerium kündigte am Mittwoch bei MDR SACHSEN-ANHALT an, die Hälfte der Kosten für die Behebung des Problems in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide tragen zu wollen. Man kalkuliere mit etwa 20.000 Euro.
Nur in Ausnahmefällen, wie seinerzeit in Anhalt-Bitterfeld, helfen Experten der Bundeswehr oder das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
MDR (Max Hensch, Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Oktober 2024 | 18:00 Uhr
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