Hauptbahnhof Magdeburg Kontrolle ohne Ticket: Frau rastet aus, vier Verletzte
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20. März 2024, 10:44 Uhr
In Magdeburg ist eine Ticketkontrolle in einem Regionalexpress eskaliert. Eine Frau fuhr ohne gültigen Fahrschein, weshalb die Bundespolizei beim Ausstieg in Magdeburg alarmiert wurde. Dort attackierte die Reisende dann gleich vier Menschen.
Am Magdeburger Hauptbahnhof ist eine Reisende ohne Ticket ausgerastet und hat insgesamt vier Menschen verletzt. Wie die Bundespolizei MDR SACHSEN-ANHALT am Montagmorgen erklärte, war die 39-Jährige am Freitag in einem Regionalexpress von Schönebeck nach Magdeburg unterwegs, weshalb die Beamten zum Hauptbahnhof gerufen wurden. Nach Einfahrt des Zuges am Gleis 1 wurden sie demnach Augenzeugen, wie die Frau zunächst eine Zugbegleiterin attackierte, die das Gepäck der Passagierin aus der Bahn bringen wollte.
Schläge und Tritte gegen Zugbegleiterinnen und Polizisten
Der 44-jährigen Bahnmitarbeiterin wurde laut Polizei die Brille aus dem Gesicht geschlagen. Sie soll zudem am Hals gepackt worden sein, wodurch deutliche Kratzer entstanden seien. Eine Kollegin, die helfen wollte, wurde Aussagen zufolge getreten. Und auch zwei Bundespolizisten wurden verletzt: Einer jungen Beamtin soll die Reisende den Ellenbogen ins Gesicht geschlagen und ihren Kollegen kräftig in den Unterarm gebissen haben. Sowohl die verletzten Bundespolizisten als auch die Bahnmitarbeiterinnen mussten ihren Dienst abbrechen. Durch den Polizeieinsatz verspätete sich die Weiterfahrt des Zuges Richtung Stendal um etwa eine halbe Stunde. Die Beamten konnten auch am Wochenende nicht erneut eingesetzt werden.
Aufenthaltstitel abgelaufen
Die Kontrolle der 39-jährigen Angreiferin ergab, dass sie nicht unter Drogeneinfluss stand. Zudem fiel auf, dass die Aufenthaltspapiere der aus Mali stammenden Frau seit Februar abgelaufen sind. Vermutlich halte sie sich unerlaubt im Bundesgebiet auf, so die Polizei. Die Frau erhielt folglich mehrere Strafanzeigen: wegen des Erschleichens von Leistungen, Hausfriedensbruchs, Körperverletzung, Sachbeschädigung, Widerstandes gegen und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und wegen des Verdachts des unerlaubten Aufenthaltes. Der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft. Bis auf weiteres bleibt die Frau auf freiem Fuß.
dpa, MDR (Norma Düsekow, André Plaul) | Erstmals veröffentlicht am 18.03.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. März 2024 | 05:00 Uhr