Auswirkungen des Zensus Sachsen-Anhalt muss mit weniger Geld auskommen
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29. Juni 2024, 08:18 Uhr
Weil in Sachsen-Anhalt laut Zensus 2022 weniger Menschen lebten als angenommen wurde, muss das Land zukünftig auch in der Finanzpolitik mit weniger auskommen. Der Verlust könnte bis zu 25 Millionen Euro betragen, wird sich aber kaum auswirken. Bei den Kommunen wird neu berechnet, hier könnte es Gewinner und Verlierer geben.
- Sachsen-Anhalt muss wegen der Zensus-Ergebnisse zukünftig mit bis zu 25 Millionen Euro weniger auskommen.
- Auch die Verteilung des Geldes unter den Kommunen in Sachsen-Anhalt wird neu berechnet.
- Die Stadt Halle deutlich weniger Einwohner als angenommen. Die Stadt will die Ergebnisse des Zensus 2022 prüfen lassen.
Sachsen-Anhalt muss wegen des Zensus 2022 mit weniger Geld auskommen. Wie das Finanzministerium auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, stehen dem Land künftig voraussichtlich etwa 15 bis 25 Millionen Euro weniger pro Jahr zur Verfügung. Grund ist demnach der durch den Zensus festgestellte Bevölkerungsschwund von -1,6 Prozent bundesweit und -1,8 Prozent in Sachsen-Anhalt.
Auf den Landeshaushalt hat das nach Ministeriumsangaben jedoch keine Auswirkungen. Schwankungen dieser Größenordnung seien bei Steuereinnahmen von rund zehn Milliarden Euro pro Jahr üblich und erforderten daher keine finanzpolitischen Anpassungen, so eine Sprecherin.
Kommunen könnten verlieren
Anders sieht es bei den Kommunen aus. Im Gesamten wird ihnen zwar kein Geld verloren gehen, wie das Finanzministerium bestätigte, allerdings könnte es anders verteilt werden. Welche Kommune zukünftig wie viel Geld erhält, ob mehr oder weniger, wird demnach anhand der Einwohnerzahlen der amtlichen Bevölkerungsstatistik ermittelt. Hierzu wird das zuständige Statistische Landesamt eigenen Angaben zufolge eine Rückrechnung sowie eine Fortschreibung der Einwohnerzahlen auf Grundlage der Ergebnisse des Zensus 2022 durchführen.
Sollten Kommunen rückblickend weniger Einwohner gehabt haben als angenommen, somit eigentlich mehr Geld bekommen haben als ihnen zugestanden hätte, müssen sie dieses Geld jedoch nicht zurückzahlen, wie eine Sprecherin des Finanzministeriums erklärte.
Stadt Halle will Zensus-Ergebnisse prüfen
Auch die Stadt Halle hat laut Zensus-Ergebnissen Einwohner verloren. Demnach lebten zum Stichtag mehr als 226.500 Menschen in der Stadt. Das sind sechs Prozent weniger, als von der Kommune angenommen wurden.
Ein Stadtsprecher teilte MDR AKTUELL mit, man könne die Zahlen nicht nachvollziehen. Die Stadt werde Rücksprache mit dem Statistischen Landesamt halten, das die Befragung im Land gesteuert habe.
MDR (Engin Haupt)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Juni 2024 | 07:00 Uhr
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