Vorfälle auf Weinmeile Sexuelle Belästigung: CDU Sachsen-Anhalt prüft Vorwürfe gegen EU-Abgeordnete

07. März 2023, 06:57 Uhr

Nach dem Besuch auf einer Weinmeile im Burgenlandkreis soll die EU-Abgeordnete Karolin Braunsberger-Reinhold aus Sachsen-Anhalt sexuelle Gespräche begonnen haben und eine Mitarbeiterin an die Brust gefasst haben. Das soll ein vertraulicher EU-Bericht sagen. Die Politikerin bestätigt: Sie hat zu viel getrunken.

Einer CDU-Abgeordneten für Sachsen-Anhalt im Europaparlament, Karolin Braunsberger-Reinhold, wird sexuelle Belästigung vorgeworfen. Die CDU in Sachsen-Anhalt hat sich bei einem Treffen dazu am Montag vorerst allerdings nicht auf Konsequenzen festgelegt. Es sei nicht möglich gewesen, sich eine abschließende Meinung zu den Vorwürfen zu bilden, teilte der geschäftsführende Landesvorstand im Anschluss MDR SACHSEN-ANHALT mit.

CDU will EU-Bericht sehen

Zuerst hatte die "Bild" berichtet. Demnach sind die Vorwürfe in einem vertraulichen Bericht eines Untersuchungsausschusses des Europaparlaments aufgeführt. Diesen Bericht soll Braunsberger-Reinhold nun anfordern und dem CDU-Landesverband vorlegen.

Die CDU teilte auch mit, sollten sich die Vorwürfe "nicht entkräften lassen, gehen wir davon aus, dass Frau Braunsberger-Reinhold in Betracht ziehen wird, keine erneute Kandidatur für das Europäische Parlament anzustreben."

Vorwurf: "Sex-Gespräche" und Griff an die Brust

Die Vorwürfe, über die die Bild berichtet, lauten demnach: Die Abgeordnete soll im Juni 2022, nach dem Besuch der Saale-Weinmeile, unter anderem mit Mitgliedern der Jungen Union, zwischen Roßbach und Bad Kösen einen Assistenten und eine Assistentin in "Sex-Gespräche" verwickelt haben und der Mitarbeiterin an Brust und Dekolleté gefasst haben.

Braunsberger-Reinhold soll betrunken gewesen sein. Sie hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und gesagt, es handele sich um ein "Missverständnis in der bis dahin professionellen und störungsfreien Zusammenarbeit mit den beiden Assistenten."

Im EU-Parlament läuft indes ein Verfahren zu den Vorwürfen. Das bestätigten die Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Daniel Caspary und Angelika Niebler. Die Angelegenheiten würden untersucht, Zeugen befragt und die Beschuldigten angehört.

dpa, MDR (Ronald Neuschulz, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. März 2023 | 06:00 Uhr

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