E-Auto
Die Zahl der Ladesäulen- für Elektroautos ist in Sachsen-Anhalt gestiegen. Bildrechte: imago images / Jan Huebner

Mobilität Zahl der E-Ladepunkte in Sachsen-Anhalt wächst

06. Oktober 2024, 11:03 Uhr

In Sachsen-Anhalt wächst die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte für Elektroautos. Das Land fördert den Ausbau der Ladeinfrastruktur seit 2015 mit 4,7 Millionen Euro und sieht weiteren Bedarf bei der Nutzerfreundlichkeit sowie der Förderung von Ladepunkten in unterversorgten Regionen wie Wittenberg und Jerichower Land.

In Sachsen-Anhalt wächst die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte für Elektroautos. Zum 1. September gab es 2.459 Lademöglichkeiten, davon waren 800 zum Schnellladen geeignet, teilte das Ministerium für Infrastruktur und Digitales mit. Im Januar waren es noch rund 2.100 Ladepunkte. Im Jahr 2023 waren knapp 700 neue Ladepunkte hinzugekommen, 2022 waren es gut 300.

Gleichzeitig seien in Sachsen-Anhalt 18.759 Autos mit batterieelektrischem Antrieb zugelassen, hieß es. Damit seien zum Stichtag 1. September rechnerisch 7,6 Elektroautos auf einen Ladepunkt gekommen. "Dies ist ein guter Wert, denn für Deutschland wird als Richtgröße 15 Autos als ausreichend angenommen", hieß es aus dem Ministerium.

Der Ausbau im Land sei in den vergangenen zwei Jahren konstant geblieben. Die Ladeinfrastruktur wachse also proportional zu den Neuzulassungen. Neben den gut 18.000 reinen Elektroautos waren in Sachsen-Anhalt knapp 14.000 Pkw mit Plug-In-Hybrid-Antrieb zugelassen.

Leistung je Ladepunkt vergleichsweise hoch

Die Ladeleistung pro Ladepunkt liegt in Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 49,2 Kilowatt im bundesweiten Vergleich knapp hinter Thüringen mit 50,2 Kilowatt. Das Ministerium wertet dies als Indiz dafür, dass im Verhältnis zum Gesamtbestand immer mehr Schnellladepunkte errichtet werden.

In Sachsen-Anhalt liege das Verhältnis von Normal- zu Schnellladepunkten bei 2,1:1. Als Richtgröße wurde in den vergangenen Jahren ein Wert von 4:1 als optimal angesehen. In Bayern beispielsweise mit insgesamt über 28.935 Ladepunkten liege das Verhältnis bei 3,6:1. Erfasst sind nur öffentlich zugängliche Ladepunkte.

Zu wenige Ladepunkte in zwei Landkreisen

Die regionale Verteilung wird vom Ministerium als angemessen bewertet. "Waren anfangs nur einige wenige Landkreise oder kreisfreie Städte gut mit Ladeinfrastruktur ausgestattet, so zeigt sich ein zunehmendes Angleichen auf ein gemeinsames Niveau. Zehn Landkreise bzw. kreisfreie Städte weisen einen Bestand von mehr als 160 Ladepunkten auf", so das Ministerium für Infrastruktur und Digitalisierung weiter. Je höher der Bestand an Elektroautos sei, desto größer werde die Ausstattung der Region mit öffentlich zugänglichen Ladepunkten.

Es gibt aber auch Abweichungen. In den Landkreisen Wittenberg und Jerichower Land gebe es zu wenig Ladeinfrastruktur. So kämen im Landkreis Wittenberg 16,5 Fahrzeuge auf einen Ladepunkt, im Jerichower Land seien es 15,5, um über den Richtwert von 15 Fahrzeugen pro Ladepunkt zu kommen.

Sachsen-Anhalt fördert weiter

Sachsen-Anhalt hat den Angaben zufolge seit 2015 Fördermittel in Höhe von 4,7 Millionen Euro für den Ausbau der Ladeinfrastruktur ausgegeben. Für das laufende Jahr würden Förderanträge in Höhe von 1,5 Millionen Euro umgesetzt, für das kommende Jahr in Höhe von 0,2 Millionen Euro. Ministerin Lydia Hüskens (FDP) sagte: "Für die freie persönliche Entscheidung beim Autokauf sind Angebot und Nachfrage auf dem freien Markt entscheidende Kriterien". Sie betonte: "Wenn wir die Menschen von der Attraktivität der Elektromobilität überzeugen wollen, brauchen wir aber noch mehr Nutzerfreundlichkeit."

Eine weitere Aufgabe sieht sie in der Förderung einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur und im Abbau von Bürokratie. Bisher habe das Land den Bau von Ladepunkten in der Landesbauordnung bereits von der Baugenehmigung freigestellt.

dpa,MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. Oktober 2024 | 10:00 Uhr

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