Aufklärung und Therapie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind seltener tödlich
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22. Februar 2025, 12:31 Uhr
Vor 25 Jahren starb rund jeder Zweite in Sachsen-Anhalt infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Seit Jahren sinkt der Anteil der Toten aufgrund von Herzkrankheiten. Ein Kardiologe kennt die Gründe und gibt Tipps zur Vorsorge.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Sachsen-Anhalt. Aber immer weniger Menschen sterben anteilig daran.
- Die Zahl der Herz-Patienten bleibt konstant.
- Zur Vorsorge rät ein Kardiologe Sport, gesunde Ernährung und Verzicht auf Zigaretten.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte führen immer seltener zum Tod. Das geht aus der Todesursachenstatistik der Statistik-Ämter hervor. Dennoch sind Krankheiten des Herzens und der Gefäße nach wie vor die häufigste Todesursache in Sachsen-Anhalt und in Deutschland.
Was sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen unter anderem Bluthochdruck, Schlaganfälle, Aneurysmen, Herzinfarkte oder Krampfadern. Krankheiten wie Adipositas oder Diabetes erhöhen das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken. Gleiches gilt für Rauchen oder Alkohol.
Im Jahr 1998 starb in Sachsen-Anhalt mehr als jeder Zweite an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Seitdem sterben anteilig weniger Menschen daran. Im Jahr 2023 sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch für 39 Prozent aller Todesfälle verantwortlich.
Bundesweit ist der Anteil von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache noch niedriger. Eine mögliche Ursache ist der Altersdurchschnitt in Sachsen-Anhalt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten überwiegend bei älteren Menschen auf. Sachsen-Anhalt ist mit einem Durchschnittsalter von 47,9 Jahren das älteste unter den Bundesländern.
Weniger Tote durch mehr Wissen über Herzkrankheiten
"Die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzinfarkt zu sterben, ist geringer geworden", sagt Rüdiger Braun-Dullaeus. Er ist Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie in Magdeburg. Das liege unter anderem daran, dass bei Notfällen die Transportwege ins Krankenhaus optimiert worden seien.
Laut dem Mediziner sind die Menschen besser über Herzerkrankungen aufgeklärt und wissen beispielsweise, wie sich ein Herzinfarkt äußert und was zu tun ist. Auch in der Therapie gebe es Fortschritte, sagt Braun-Dullaeus. Vor allem bei Herzinfarktpatienten in Krankenhäusern sei die Sterblichkeit auf rund fünf Prozent gesunken.
Zahl der Kreislauf-Patienten im Krankenhaus konstant
Der Anteil der Kreislaufpatienten aus Sachsen-Anhalt in den Krankenhäusern bleibt jedoch langfristig konstant. Zum einen leben immer mehr Ältere im Land. Zum anderen nehmen etwa die Fälle von Herzinsuffizienz (Herzschwäche) zu. Dabei ist die Pumpleistung des Herzens eingeschränkt, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt. "Wenn man einen Herzinfarkt hat, überlebt man ihn jetzt häufiger, aber muss mit entsprechenden Folgeerkrankungen leben", sagt Braun-Dullaeus.
Der Mediziner rät zur Vorsorge: nicht rauchen, sich gesund ernähren und Sport treiben. "Es gibt klare Leitlinien," sagt Braun-Dullaeus, "150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, zum Beispiel Rad fahren und dabei etwas schwitzen. Oder 75 Minuten richtig intensiven Sport."
MDR (vbo/tm)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Februar 2025 | 10:00 Uhr
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