• In Merseburg geht das Bürgerbudget in die zweite Runde.
• Im vergangenen Jahr hatten sich mehr als 1.200 Bürger an der Abstimmung beteiligt.
• Auch in anderen Städten finden die Bürgerbudgets viel Zustimmung.

In Merseburg im Saalekreis können Bürgerinnen und Bürger wieder mitbestimmen, wofür in ihrer Stadt Geld ausgegeben werden soll. Konkret geht es beim sogenannten Bürgerbudget um 70.000 Euro. Bis Ende August können Merseburgerinnen und Merseburger ihre Ideen bei der Stadt einbringen.

Unter dem Motto "Deine Idee für unser Merseburg" gibt die Stadt auf ihrer Homepage weitere Details zum Einreichen der Vorschläge. Demnach sind neben konkreten eigenen Ideen auch Vorhaben zur Förderung der Eigeninitiative – etwa Investitionen in das Vereinsleben – möglich. Vorschläge, die dann von der Stadtverwaltung realisiert werden, sind ebenso denkbar. Ein Vorhaben darf allerdings höchstens 9.000 Euro kosten.

Ideen einreichen können allen Merseburgerinnen und Merseburgern, die mindestens 16 Jahre alt sind. Die Abgabe ist per Mail, Telefon, Post oder persönlich bei der Stadtverwaltung möglich. Ein Anmeldebogen für Vorschläge findet sich auch auf der Webseite. Die Abstimmung über die Vorschläge soll dann am 2. November stattfinden.

Das Bürgerbudget ist 2022 gestartet. Im vergangenen Jahr konnten die Merseburgerinnen und Merseburger erstmals mitbestimmen, wofür die Steuergelder eingesetzt werden. Zur Wahlstanden insgesamt 42 Projekte. Mehr als 1.200 Einwohnerinnen und Einwohner hatten sich beteiligt und über die zehn Gewinnerprojekte des ersten Bürgebudgets entschieden.

Merseburgs Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr wertete die rege Beteiligung als Erfolg. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Die Abstimmung hat gezeigt, dass die Bürger an solch einer Abstimmung interessiert sind und teilhaben wollen." Zudem würden sie dabei lernen, dass das Budget begrenzt ist.

Unter anderem wurden vom Bürgerbudget eine Tischtennisplatte an der Curie-Schule sowie Spieler- und Trainerkabinen im Stadion angeschafft. Im Herbst wird außerdem ein Fest in der Zollinger Siedlung zum 100-jährigen Jubiläum finanziert.

Auch in Schwedt (Uckermark) hat es Mitte Oktober eine Abstimmung zu einem Bürgerbudget gegeben. 75.000 Euro standen dort zur Verfügung, berichtete der RBB. Rund 3.500 Bürgerinnen und Bürger hatten sich demnach an der Abstimmung beteiligt. In Jena standen nach Angaben der Projektleitung 100.000 Euro für Projekte bereit. Rund 1.400 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Abstimmung teil.

Köthens Bürgermeisterin Christina Buchheim hatte sich im April bei MDR SACHSEN-ANHALT dafür ausgesprochen, ein Bürgerbudget auch in ihrer Stadt einzurichten.