• Erstmals können die Menschen in Merseburg Projektvorschläge im Rahmen des sogenannten Bürgerbudgets einreichen.
• Die Möglichkeiten, was mit den eingeplanten 70.000 Euro geschehen kann, sind vielfältig.
• Im Herbst sollen die Einwohner in einer direkten Wahl über ihre Favoriten abstimmen.

Die Kreisstadt des Saalekreises setzt stärker auf Bürgerbeteiligung: Die Merseburgerinnen und Merseburger können in diesem Jahr erstmals mitentscheiden, wofür die Stadt Geld ausgibt. Im Haushalt stehen für 2022 insgesamt 70.000 Euro für das sogenannte Bürgerbudget zur Verfügung.

Wie die Stadtverwaltung von Merseburg MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, können die Einwohnerinnen und Einwohner ihre Wünsche anmelden. Das könnten etwa neue Sitzbänke, Theaterprojekte oder Spielplätze sein. Acht Vorschläge seien bereits eingegangen, die Anmeldefrist laufe noch bis Ende August.

Unter dem Motto "Deine Idee für unser Merseburg" nennt die Stadt auf ihrer Hompage weitere Details zu dem Vorschlagserfahren. Demnach sind neben konkreten eigenen Ideen auch Vorhaben zur Förderung der Eigeninitiative – etwa Investitionen in das Vereinsleben – möglich. Auch Vorschläge, die dann von der Stadtverwaltung realisiert werden, sind denkbar. Ein Vorhaben darf allerdings höchstens 9.000 Euro kosten.

Die Vorschläge können von allen Merseburgerinnen und Merseburgern, die mindestens 16 Jahre alt sind, per Mail, per Telefon, per Post oder persönlich bei der Stadtverwaltung eingereicht werden. Ein Anmeldebogen für Vorschläge findet sich ebenfalls auf der Webseite.

Im Anschluss an die Vorschlagsphase können die Einwohnerinnen und Einwohner in einer direkten Wahl über ihre drei Favoriten-Vorschläge entscheiden. Die Abstimmung ist für den 9. November geplant. Details zu der Wahl will die Stadt demnächst bekannt geben.

Im Februar war der Doppelhaushalt der Stadt Merseburg für die Jahre 2022 und 2023 beschlossen worden. Darin sind die 70.000 Euro für das Burgerbudget erstmals festgeschrieben. Für Merseburg ist das Vorhaben rund um das Bürgerbudget eine Premiere.

Ähnliche Projekte zur Mitbestimmung von Bürgerinnen und Bürgern haben aber etwa die Städte Potsdam und Eberswalde in Brandenburg bereits erfolgreich umgesetzt.