250 Kilometer entlang der "Kupferspuren" Mansfeld-Südharz steckt 15 Millionen Euro in Radwegnetz
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30. Oktober 2024, 15:50 Uhr
Ob von Hettstedt nach Eisleben oder von Mansfeld nach Sangerhausen: Radfahrer kommen auf diesen Verbindungen nur schwer voran – denn es fehlen ausgebaute Überlandradwege. Das soll sich ändern: Dank Fördermillionen aus dem Strukturwandel-Topf soll in Mansfeld-Südharz ein 250 Kilometer langes Radwegnetz entstehen. Wo genau die Trasse langlaufen soll, ist laut Landrat so gut wie geklärt.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz will sein Angebot für den Radtourismus ausbauen. Nach Angaben von Landrat André Schröder (CDU) soll in den nächsten Jahren der sogenannte "Kupferspuren-Radweg" entstehen. Der Name soll an den Kupferbergbau der Region erinnern.
Die Idee ist, für die touristische Ausstrahlkraft der Region zu sorgen – durch ein geschlossenes Radwegenetz.
Der Weg soll nach bisherigen Planungen nahezu den gesamten Landkreis sternförmig miteinander verbinden, von Kelbra im Südwesten bis Hettstedt im Norden, von Stolberg im Westen bis Röblingen im Osten des Landkreises. In Sangerhausen, Klostermansfeld und Wettelrode sollen sich die Verbindungen kreuzen. Laut Landkreis werden Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomische Angebote durch die Strecke verknüpft werden.
Kupfer aus dem Mansfelder Land Der Kupferbergbau im Mansfelder Land reicht rund 800 Jahre zurück. Bis zur Wende wurden dort insgesamt 2,6 Millionen Tonnen Kupfer und als Nebenbestandteil 14.000 Tonnen Silber gefördert. Insgesamt prägen sechs Spitzkegelhalden die Landschaft – drei in der Mansfelder Mulde und drei im Sangerhäuser Revier. Die mit 153 Metern höchste Abraum-Halde entstand bei Volkstedt durch den 1967 stillgelegten Fortschritt-Schachte. Sie ist gut 14 Meter höher als die Cheops-Pyramide, die höchste in Ägypten.
Der Kreistag in Sangerhausen hat zu dem Radwegnetz eine Vereinbarung mit den beteiligten Kommunen geschlossen. Sie sind demnach für die Streckenführung zuständig. Für das Projekt stehen 15,5 Millionen Euro aus dem Strukturwandel-Topf zur Verfügung. Landrat Schröder sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es liefen die letzten Abstimmungsprozesse zwischen den Kommunen und den Grundeigentümern. Er rechne mit einer baldigen Einigung und einem Bescheid für 2025. Der Radweg soll insgesamt 250 Kilometer lang sein.
Woher kommt das Geld? Das Geld stammt aus Bundesmitteln für den Strukturwandel der Kohleregionen. Von den bis zu 14 Milliarden Euro, die daraus bis 2038 in drei Förderperioden abgerufen werden können, darf Sachsen-Anhalt für den Umbau des Mitteldeutschen Reviers zwölf Prozent nutzen, also 4,8 Milliarden Euro. Fördergebiete sind: der Burgenlandkreis, der Saalekreis, die kreisfreie Stadt Halle, der Landkreis Anhalt-Bitterfeld und der Landkreis Mansfeld-Südharz – mit dem Oberröblinger Braunkohlerevier.
dpa, MDR (Andrea Iffert, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. Oktober 2024 | 06:00 Uhr
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