Ermittlungen nach Brandanschlag Fall Tröglitz: Viele Spuren, kein Verdacht

21. Juni 2019, 10:35 Uhr

Es waren Bilder, die um die Welt gingen. Häßliche, schreckliche Bilder aus dem kleinen Tröglitz im Süden Sachsen-Anhalts. Von einem brennenden Wohnhaus, das gerade erst hergerichtet worden war. 40 Flüchtlinge sollten darin ein neues Zuhause finden. Doch in der Nacht zum 4. April dieses Jahres hatten Unbekannte in dem Gebäude Feuer gelegt. Der komplette Dachstuhl brannte aus. Seitdem ermittelt die Polizei. Jetzt wurden alle Spuren ausgewertet.

Die Polizei hat nach dem Brandanschlag von Tröglitz alle Spuren in dem Fall ausgewertet. Die Ermittler fanden Fingerabdrücke und DNA-Spuren sowohl am Brandort als auch an weiteren Gegenständen, etwa an Benzinkanistern. Das bestätigte der Sprecher des Landeskriminalamtes, Andreas von Koss, MDR SACHSEN-ANHALT. Er wies daraufhin, dass es gegen einige Personen Verdachtsmomente gebe, aber noch keinen dringenden Tatverdacht. Zuvor hatte die Mitteldeutsche Zeitung darüber berichtet.

Brandstifter mit Ortskenntnis

Von Koss zufolge gehen die Fahnder davon aus, dass der oder die Täter vielleicht sogar aus Tröglitz oder der Region stammen. Von der These "reisender Brandstifter" habe sich das LKA de facto verabschiedet, so von Koss in der Zeitung. Es gebe keine Verquickung zu anderen Brandorten. Hinweise aus der Bevölkerung hätten zu der Annahme geführt, dass jemand mit Ortskenntnis das Feuer gelegt habe. Der Eigentümer des Wohnblocks gehört laut von Koss derzeit nicht zu den Tatverdächtigen.

Belohnung für Hinweise auf die Täter

Nach dem Anschlag am 4. April 2015 hatten die Kriminalbeamten jeden erwachsenen Bewohner aus Tröglitz befragt. Das Innenministerium hatte zudem eine Belohnung von 20.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Brandstifter führen. In das geplante Flüchtlingsheim sollten 40 Asylbewohner einziehen.

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