Kommunen vs freie Wirtschaft Kreise und Städte locken Fachkräfte mit Zulagen
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14. Juni 2023, 08:20 Uhr
Der Fachkräftemangel ist groß. Gesucht werden unter anderem Sozialpädagogen, Fachärzte und Bauamtsmitarbeiter. Der öffentliche Dienst steht bei der Suche nach fähigen Mitarbeitern dabei in direkter Konkurrenz zur freien Wirtschaft. Die bezahlt in der Regel besser, weshalb einige Landkreise neuen Beschäftigten sogar Zulagen zahlen. Der Salzlandkreis beispielsweise wirbt mit bis zu 1.000 Euro im Monat.
Sachsen-Anhalts Kommunen haben zunehmend Probleme, ihre offenen Stellen zu besetzen. Um Fachkräfte zu gewinnen, bieten nun einige Landkreise und Städte neuen Mitarbeitern übertarifliche Zulagen an. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Landkreisen.
Der Salzlandkreis etwa wirbt nach eigenen Angaben mit einer Zulage von bis zu 1.000 Euro pro Monat für medizinische Fachkräfte. Auch im Burgenlandkreis erhalten beispielsweise Fachärzte im Gesundheitsamt eine Zulage, ebenso wie Bauamtsmitarbeiter. Schwer zu finden und zu binden seien auch sozialpädagogische Fachkräfte, sagte eine Sprecherin des Landkreises.
Zulagen sollen Ausnahme bleiben
Die meisten Kommunen betonten jedoch auf Anfrage, dass Zulagen nur ausnahmsweise gezahlt werden sollten. "Mit Zulagen wird nicht gelockt, das Thema wird lediglich im Einzelfall im Bewerbergespräch aufgegriffen", sagte ein Sprecher des Landkreises Stendal. Nur vier der 702 Beschäftigten bekämen hier eine Zulage.
In der Landeshauptstadt Magdeburg erhalten derzeit 13 von insgesamt rund 3.100 Beschäftigten in der Kernverwaltung eine Zulage. Das betrifft laut Stadt Ärzte des Gesundheitsamtes und einen Ingenieur. In Halle werden nach Angaben der Stadt elf Beschäftigte der Verwaltung übertariflich bezahlt. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld erklärte, er zahle keine übertariflichen Zulagen, der Landkreis Wittenberg nur in sehr dringenden Fällen.
Kommunen konkurrieren mit der freien Wirtschaft
Allgemein bewerten die meisten Kreise das Gehaltsniveau im öffentlichen Dienst als gut. Bei speziellen Berufsgruppen wie Ingenieuren, IT-Berufen und Ärzten liege das Gehaltsniveau jedoch deutlich unter dem in der freien Wirtschaft, sagte ein Sprecher des Landkreises Wittenberg.
Problematisch sei auch die Besetzung von Führungspositionen, teilte der Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit. Ähnlich ist die Einschätzung in Magdeburg. Für das mittlere und das gehobene Management könne man keine konkurrenzfähigen Gehälter zahlen, sagte ein Sprecher.
Kreise wollen mehr Fachkräfte selbst ausbilden
Einige Landkreise erklärten, dass sie ihre Ausbildungsstrategie ändern wollen, um sich Fachkräfte zu sichern. So setze man zunehmend auf die eigene Ausbildung und bilde neben Verwaltungsfachangestellten künftig auch IT-Fachinformatiker selbst aus, teilte etwa der Saalekreis mit.
dpa, MDR (dkn)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Juni 2023 | 11:00 Uhr
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