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Dessau-Roßlaus Stadtteil Roßlau hat einen neuen Ortsbürgermeister, der früher Mitglied einer rechtsextremen Gruppe war. Mehr dazu im Audio. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Steffen Schellhorn
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MDR SACHSEN-ANHALT Mi 10.07.2024 16:48Uhr 00:27 min

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Laurens Nothdurft Ex-Mitglied einer rechtsextremen Gruppe wird Ortsbürgermeister in Roßlau

11. Juli 2024, 09:19 Uhr

Der AfD-Politiker Laurens Nothdurft ist neuer Ortsbürgermeister von Roßlau. Er gehörte früher der rechtsextremen "Heimattreuen Deutschen Jugend" an, die 2009 wegen Verbreitung von rassistischem und nationalsozialistischem Gedankengut verboten wurde.

Der AfD-Politiker Laurens Nothdurft ist neuer Ortsbürgermeister von Roßlau. Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" zuerst berichtete, wurde er am Dienstagabend im Ortschaftsrat Roßlau mit sechs zu drei Stimmen gewählt. Nothdurft gehörte demnach früher der rechtsextremen "Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ)" an, die 2009 vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) wegen Verbreitung von rassistischem und nationalsozialistischem Gedankengut verboten wurde.

Besonders heikel: Die Gruppierung steht auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD. Wer Mitglied einer der dort gelisteten Organisationen war oder ist, kann formell nicht in die AfD aufgenommen werden. Über Ausnahmen müsse der jeweilige Landesverband entscheiden, erklärte die Partei vor einigen Wochen in der Zeitung.

Nothdurft setzt sich gegen früheren OB Koschig durch

Laut Mitteldeutscher Zeitung gewann Nothdurft die Abstimmung gegen den früheren Roßlauer Bürgermeister und Dessau-Roßlauer Oberbürgermeister Klemens Koschig (parteilos). Der AfD-Politiker Nothdurft hatte für die "Bürgerliste Roßlau" kandidiert, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni stärkste Fraktion im Ortschaftsrat Roßlau wurde. Die bisherige Amtsinhaberin, die CDU-Politikerin Christa Müller, hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet.

Kritik an der Wahl kam vom Projekt "GegenPart" aus Dessau-Roßlau, das sich als mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Anhalt versteht. Die Wahl des AfD-Politikers unterstreiche, "wie sehr sich die extreme Rechte normalisiert hat", heißt es in einem Internet-Blog auf der Homepage des Beratungszentrums.

Wegen NPD-Vergangenheit: Nothdurft in Bayern entlassen

2019 berichtete die "Süddeutsche Zeitung" über Nothdurfts Rolle als früherer Aktivist der rechtsextremen Partei NPD. In Folge der Berichterstattung verlor er seine Stellung als Justiziar der AfD-Fraktion im bayerischen Landtag. Nothdurft habe sich zu diesen Vorwürfen auf Nachfrage nicht äußern wollen, hieß es in der Mitteldeutschen Zeitung.

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epd, MDR (Oliver Leiste), zuerst veröffentlicht am 10.07.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Juli 2024 | 15:30 Uhr

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