Nach Hacker-Attacke Anhalt-Bitterfeld will Vorreiter bei Cyber-Sicherheit werden
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02. Januar 2022, 11:15 Uhr
Ein gutes halbes Jahr ist der Cyber-Angriff auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld her. Ein gutes halbes Jahr ist auch Andy Grabner Landrat. Aus der Attacke will er jetzt Konsequenzen ziehen: Der Landkreis soll beim Thema Cyber-Sicherheit vorangehen.
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld will aus dem Cyber-Angriff vor einem guten halben Jahr lernen und der modernste werden – zumindest was die Cyber-Sicherheit betrifft. Man stehe in engem Kontakt mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, um die vorgegebenen Standards "nicht nur zu erfüllen, sondern auch ein Stück weit drüber zu stehen", sagte Landrat Andy Grabner (CDU).
Und vielleicht kann es ja auch anderen Kommunen oder Landkreisen helfen, die Sensibilität ein bisschen weiter hervorzukitzeln.
Insgesamt rechnet der Landkreis mit einem Kostenblock von etwa zwei Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Cyber-Angriff.
Noch keine Normalität: Neustart erst im April oder Mai
Aber erstmal müsse wieder Normalität einkehren. Bis es wieder richtig losgehe, werde es April oder Mai, sagte Grabner. Im September hieß es seitens des Landkreises noch, dass der Cyber-Angriff zum Jahresende Geschichte sein könnte. "Wir haben jetzt ein neues Netzwerk aufgesetzt und beginnen sukzessive, die ganzen Anwendungen nach einer Prioritätenliste wieder zu installieren", erklärte Grabner weiter.
So lief die Cyber-Attacke in Anhalt-Bitterfeld ab
Bei dem Cyber-Angriff waren am 6. Juli 2020 mehrere Server des Landkreises mit sogenannter Ransomware infiziert worden. Dabei werden Daten verschlüsselt. Nach der Zahlung eines Lösegelds sollten diese dann wieder freigegeben werden. Der Landkreis lehnte die Geldzahlung aber ab. Drei Tage später, am 9. Juli, rief der scheidende Landrat Uwe Schulze (CDU) den Katastrophenmodus aus – bundesweit der erste wegen eines Cyber-Angriffs. Drei Tage später startete der neue Landrat Andy Grabner in sein Amt.
Trotz Notinfrastruktur seien einige Vorgänge liegengeblieben. "Trotzdem sind allein im Bereich Führerschein etwa 9.000 offene Vorgänge, die alle irgendwo mit eingearbeitet werden müssen. Zum Beispiel der Führerscheintausch", sagte Grabner weiter.
Davon seien viele betroffen. Das Land habe zwar die Tauschfrist verlängert, aber selbst das sei für den Landkreis wahrscheinlich nicht zu schaffen.
dpa, MDR (Gero Hirschelmann)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 02. Januar 2022 | 10:00 Uhr
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