Zecken-Gefahr RKI erweitert FSME-Risikogebiete in Sachsen-Anhalt
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03. März 2023, 10:54 Uhr
Das Robert Koch-Institut hat nun auch den Landkreis Anhalt-Bitterfeld als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Hier gibt es ein erhöhtes Risiko, nach einem Zeckenstich eine Hirnentzündung davonzutragen. Die Krankenkassen übernehmen meist die Kosten für eine Impfung.
Sachsen-Anhalt hat ein weiteres Risikogebiet für die meist von Zecken übertragene Hirnentzündung FSME. Neben Dessau-Roßlau hat das Robert Koch-Institut (RKI) nun auch den Landkreis Anhalt-Bitterfeld als solches Gebiet ausgewiesen. Damit gibt es bundesweit nun knapp 180 Kreise, die als Risikogebiete gelten.
Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert Koch-Instituts, sagte kürzlich dem MDR: "Wir sehen ja seit vielen Jahrzehnten die Schwerpunkte des FSME-Geschehens in Baden-Württemberg, in Bayern, verschiedenen angrenzenden Landkreisen, auch in Sachsen und Thüringen."
Wer sich ständig in FSME-Risikogebieten aufhält und dabei einem Risiko für Zeckenstiche ausgesetzt ist, sollte nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission eine FSME-Impfung haben. Dabei sollte man mit der Impfung nicht bis zum Sommer warten, rät Glasmacher. "Wenn man sich in einem Risikogebiet aufhält oder da lebt, dann sollte man jetzt schon anfangen. Dann ist der Impfschutz voll aufgebaut, bis die beste Zeckenzeit kommt."
Viele FSME-Erkrankungen wären vermeidbar
Das Problem: 98 Prozent der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten sei aber nicht oder unzureichend dagegen geimpft gewesen, schreibt das RKI. Die Impfquoten seien auch in Risikogebieten auf niedrigem Niveau. Ein hoher Anteil von Fällen gelte somit als vermeidbar. Insgesamt sind drei Impfungen für den vollen Schutz erforderlich. Die Krankenkassen übernehmen meist die Kosten.
Was ist FSME und Borreliose?
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Überwiegend verlaufen die Infektionen mit den Viren ohne Symptome. Das Risiko einer schweren Erkrankung ist bei Menschen über 60 Jahren deutlich erhöht.
Zecken können auch die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen, was oft erst Stunden nach Beginn des Saugakts erfolgt. Sie ist laut RKI wesentlich häufiger und komme deutschlandweit vor. Erstes Symptom ist oft eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle herum, später können Nerven, Gelenke und Herz von den Bakterien befallen werden.
Die Einstufung von Risikogebieten basiert auf Daten zu gemeldeten FSME-Erkrankungen von 2002 bis 2022. Ein Infektionsrisiko besteht laut RKI vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und auch im südöstlichen Brandenburg. Hinzu kommen einzelne Risikogebiete in anderen Bundesländern. Dem RKI zufolge kommt es vereinzelt auch zu Infektionen außerhalb ausgewiesener Risikogebiete.
dpa, MDR (Hannes Leonard)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. März 2023 | 09:00 Uhr
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