Herbstsynode Kandidaten für Kirchenpräsident der Anhaltische Kirche vorgestellt
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24. November 2024, 16:26 Uhr
Im Dessauer Georgenzentrum hat von Freitag bis Samstag die Herbstsynode der Evangelischen Landeskirche Anhalts getagt. Themen waren unter anderem der Haushalt für das kommende Jahr und Tätigkeitsberichte der Kirchenleitung. Zudem konnten sich auf der Synode auch die drei Kandidaten für das Amt des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Landeskirche Anhalts vorstellen.
Die Evangelische Landeskirche Anhalts hat am Wochenende ihre Herbstsynode in Dessau-Roßlau beendet. Der amtierende Oberkirchenrat Matthias Kopischke stimmte die Kirchenparlamentarier auf Veränderungen und Einschnitte ein. Zugleich lobte er die Bewerber für das Amt des Kirchenpräsidenten. Sie hätten positive Visionen für die Zukunft der anhaltischen Kirche präsentiert.
Am 6. und 7. Dezember wird neuer Kirchenpräsident gewählt
Für das Amt des Kirchenpräsidenten vorgestellt. Es bewerben sich der Münsteraner Theologieprofessor Frank Weyen (Jahrgang 1965), der Berliner Pfarrer Karsten Wolkenhauer (1966) sowie der Zerbster Pfarrer Albrecht Lindemann (1975). Die Wahl soll am 6. und 7. Dezember bei einer Sondertagung des Kirchenparlaments in Dessau-Roßlau erfolgen. Für die anhaltische Kirche ist es bereits der dritte Anlauf zur Wahl eines Nachfolgers für den im März in den Ruhestand gegangenen bisherigen Kirchenpräsidenten Joachim Liebig. Bei einer Sondersynode im September vergangenen Jahres scheiterten die beiden damaligen Bewerber in allen drei Wahlgängen. Ein weiterer Wahlanlauf im Frühjahr dieses Jahres missglückte mangels Kandidaten.
Tätigkeitsbericht vorgestellt
In dem Bericht, dem Matthias Kopischke vorstellte, wurde besonders die schwierige Personalsituation der Landeskirche deutlich. Der Trend, dass Pfarrerinnen und Pfarrer in den Ruhestand gehen, werde sich weiter fortsetzen. Zudem fehle es an Nachwuchs. Ein erweiterter Bewerbungsraum soll die Entwicklung abbremsen. Dadurch werde Pfarrern ermöglicht, einfacher zwischen den Landeskirchen zu wechseln.
Einen breiten Raum in der Arbeit der Landeskirche nehme die Seelsorge ein. Klinikseelsorgerinnen und Klinikseelsorger kümmerten sich in Dessau-Roßlau, Zerbst, Coswig, Bernburg und Schönebeck um Patientinnen und Patienten. Eine wachsende Nachfrage gebe es bei der Telefonseelsorge Dessau. Damit setze sich ein Trend der vergangenen Jahre fort. Seelsorgerinnen und Seelsorger seien außerdem im Maßregelvollzug sowie bei der Polizei im Einsatz. In Dessau sei die Zahl der Seelsorge und Beratungsgespräche im vergangenen Jahr um neun Prozent gestiegen. In der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland gibt es den Angaben zufolge 5 Haupt und etwa 290 Ehrenamtliche in der Telefonseelsorge.
Synode in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sprach sich bei ihrer Synode in Erfurt am Wochenende dafür aus, Qualitätsstandards der Seelsorge sowie die Aus- und Fortbildung weiterzuentwickeln. In der EKM gibt es etwa 800 hauptamtliche Seelsorger in den Gemeinden, 5 Haupt- und etwa 290 Ehrenamtliche in der Telefonseelsorge sowie etwa 1.000 Haupt- und Ehrenamtliche, die in Krankenhäusern, bei der Polizei, der Bundeswehr oder in Gefängnissen tätig sind. Außerdem bekräftigte die EKM mit einem Beschluss: "Demokratiefeindlichkeit, Menschenverachtung und Ausgrenzung vergiftet das Zusammenleben". Die zunehmende Polarisierung reiche bis in Familien und Freundeskreise hinein und mache auch vor den Gemeinden nicht Halt. "Viele Menschen beteiligen sich aus Angst vor Diffamierung und Gewalt nicht an zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzungen." Mit Bezug auf die anstehende Bundestagswahl fordern die Kirchenvertreter, dass im Mittelpunkt der Mensch und dessen unantastbare Würde stehen solle. Die EKM ist ein Verbund aus 3.000 Kirchengemeinden und 37 Kirchenkreisen überwiegend in Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Sinkende Einnahmen prognostiziert
Bei der Herbstsynode wurde auch ein Sparkurs angekündigt. Der für 2025 beschlossene Haushalt muss mit sinkenden Einnahmen auskommen. Zudem geht die Mitgliederzahl weiter zurück. Im Jahr 2025 sind demnach Einnahmen aus der Kirchensteuer von rund 5,48 Millionen Euro vorgesehen - gegenüber 6,07 Millionen im laufenden Jahr. Dagegen steigen die Staatsleistungen leicht an.
Die anhaltische Kirche
Die anhaltische Kirche ist die kleinste der 20 Gliedkirchen der EKD. Aktuell hat sie laut der Finanzdezernentin rund 24.350 Mitglieder. Diese Zahl wird demnach in den nächsten Jahren deutlich sinken. Um das Jahr 2030 werde vermutlich die Marke von 20.000 unterschritten. Ab 2060 soll sich die Mitgliederzahl auf etwa 11.000 reduzieren. Als Gründe für den kontinuierlichen Rückgang werden Austritte und das hohe Durchschnittsalter der Gemeindeglieder genannt. Das Gebiet der Landeskirche umfasst im Wesentlichen das frühere Fürstentum und spätere Herzogtum Anhalt.
epd, MDR (Susanne Ahrens)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 24. November 2024 | 16:00 Uhr
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