Medizinstudenten der Charité und anderer Einrichtungen protestierten heute deutschlandweit für bessere Bedingungen beim Praktischen Jahr (PJ) für angehende Ärztinnen und Ärzte
Medizinstudierende kritisierten schon länger die Vergütungen im praktischen Jahr. (Archivfoto) Bildrechte: IMAGO / snapshot

Bezahlung nicht angemessen Medizin-Studium: Mehr Geld für praktisches Jahr geplant

12. Januar 2024, 10:59 Uhr

Zwischen 400 und 650 Euro erhalten Medizinstudierende im praktischen Jahr an den Unikliniken in Sachsen-Anhalt. Und das bei Vollzeitbeschäftigung. Studierendenräte kritisieren die Bezahlung schon länger. Nun hat das Wissenschaftsministerium angekündigt, die Vergütung zu erhöhen.

Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) stellt eine bessere Bezahlung für Medizinstudierende im praktischen Jahr an den Unikliniken im Land in Aussicht. In einer Ausschusssitzung des Landtages sagte der SPD-Politiker, es sei sinnvoll, die Vergütung an den Häusern in Halle und Magdeburg zu erhöhen und zu vereinheitlichen.

Ziel sei eine Anhebung auf den Bafög-Höchstsatz. Dieser liegt derzeit bei rund 930 Euro. Nach den Worten Willingmanns könnte die Anpassung relativ rasch geschehen. Die Aufsichtsräte tagten noch in diesem Quartal.

Bezahlung nicht angemessen

Studierendenvertreter hatten zuvor vor allem die unterschiedliche Bezahlung beklagt. Während des praktischen Jahres an der Uniklinik Magdeburg würden knapp 650 Euro gezahlt, in Halle nur 400 Euro. Dies sei für eine Vollzeit-Tätigkeit viel zu wenig. Unterstützung bekommen die Studierenden auch von der FDP-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt. "Die Medizinstudierenden haben bereits zwei Staatsexamensprüfungen erfolgreich abgelegt und befinden sich in den letzten Zügen der Ausbildung. Die aktuelle Vergütung ist aus unserer Sicht inakzeptabel", sagte Konstantin Pott, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.

Willingmann verwies zudem darauf, dass die maximale Aufwandsentschädigung bundeseinheitlich mit dem Bafög-Höchstsatz geregelt sei. Es wäre sinnvoll, diese Obergrenze abzuschaffen.

Praktisches Jahr am Ende des Studiums

Das praktische Jahr müssen Medizinstudierende am Ende ihres Studiums absolvieren. Es soll auf die spätere Arbeit als Ärztin oder Arzt vorbereiten. Unmittelbar nach dem Praxisjahr müssen die Studierenden die letzte Staatsexamens-Prüfung ablegen.

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MDR (Felix Fahnert, Moritz Arand) | Erstmals veröffentlicht 10.01.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Januar 2024 | 16:00 Uhr

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