Trotz Schwierigkeiten Bau der A14 inzwischen "voll im Soll" – Kosten steigen aber

27. Dezember 2022, 15:56 Uhr

Die Strecke der Autobahn 14 zwischen Magdeburg und Schwerin wird seit mehr als elf Jahren gebaut. Klagen und Proteste hatten den Bau der A14-Nordverlängerung in Sachsen-Anhalt immer wieder verzögert. Doch nun geht es voran – und das trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten nach Plan, sagen die Bauleiter.

Der Bau der Nordverlängerung der Autobahn 14 in Sachsen-Anhalt geht trotz der aktuellen Wirtschaftslage voran. "Wir liegen voll im Plan", erklärten die Bauleiter Steffen Kauert von der Autobahn GmbH und Holger Behrmann von der Deutsche Einheit Fernstraßengesellschaft (Deges). Materialengpässe und spontane Preisschwankungen hätten bisher ausgeglichen werden können.

Kauert sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen wirtschaftlichen Turbulenzen hätten ihm zu Beginn des Jahres große Sorgen bereitet. Zwar habe es tatsächlich Probleme gegeben, aber sowohl bei Vergaben als auch beim Bau der A14 sei man "voll im Soll". Allerdings würden die Kosten tendenziell steigen.

Klagen verzögerten den Bau der Autobahn

Die geplante Erweiterung der A14 umfasst 155 Kilometer zwischen den Autobahnkreuzen Magdeburg und Schwerin. Sie wird voraussichtlich ab 2028 befahrbar sein. Baustart war im November 2011. Der 26 Kilometer lange Bauabschnitt in Mecklenburg-Vorpommern sowie 11 Kilometer Autobahn im Land Brandenburg sind bereits seit Jahren fertig.

In Sachsen-Anhalt sind bislang erst knapp 14 von 97 Kilometern des A14-Neubaus befahrbar. Grund sind Klagen, die das Projekt immer wieder blockiert haben.

Von Magdeburg bis Wolmirstedt

Der Bau von 11,5 Kilometer Autobahn zwischen Dahlenwarsleben im Norden Magdeburgs und Wolmirstedt ist laut Deges-Projektleiter Holger Behrmann in Vorbereitung. Dazu gehören demnach umfangreiche biologische Kartierungen. Dabei seien Hamster gezählt worden, die im kommenden Frühjahr aus dem Baufeld umgesiedelt werden sollen.

Ab 2024 soll laut Behrmann eine Brücke über den Mittellandkanal errichtet werden. Der Bau werde voraussichtlich 10,8 Millionen Euro kosten und drei Jahre dauern.

Von Wolmirstedt bis Stendal

Im Norden Wolmirstedts, bei Colbitz, rollt der Verkehr auf einem Abschnitt der A14 bereits – ab Dolle nicht mehr. Die künftige Strecke ist aber bereits zu erkennen. Zwischen Dolle und Lüderitz sind bereits rund 8,5 Kilometer Fahrbahn betoniert. Das restliche Stück soll im Frühjahr folgen. Ende 2023 sollen die rund 15 Kilometer Autobahn zwischen den Anschlussstellen Tangerhütte (bei Dolle) und Lüderitz befahrbar sein.

Von Lüderitz bis Stendal sind die Konturen der künftigen Strecke ebenfalls schon sichtbar. Bauleiter Kauert sagte, die größten Herausforderungen seien dort drei Bahnquerungen sowie Brücken über die Bundesstraße 188 und den Fluss Uchte. Zunächst sollen laut Kauert sechs Kilometer Autobahn bis zur Bundesstraße fertiggestellt werden. Laut Plan werde die Autobahn dann 2025 "richtig Wirkung entfalten".

Von Stendal bis Seehausen

Am Autobahnabschnitt zwischen Stendal und Osterburg wird Kauert zufolge ebenfalls planmäßig gearbeitet. Kauert sagte, er sei erleichtert, dass Protestierende, die im Losser Forst bei Osterburg ein Camp errichtet hatten, dieses "rechtzeitig" verlassen hätten. Die Aktivisten waren im Sommer aus dem Wald verschwunden, nachdem der Kreis sie wegen Waldbrandgefahr zur Räumung aufgefordert hatte.

Kauert sagte, so seien Auseinandersetzungen vermieden worden, als dort im Herbst wie geplant Bäume gefällt worden seien. Eine Klage von Umweltaktivisten gegen den Bauabschnitt war im Mai vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gescheitert. Die 17 Kilometer lange Strecke wird nun von der Deges gebaut.

Von Sachsen-Anhalt nach Brandenburg

Von Seehausen-Nord bis zur Landesgrenze sind weitere neun Kilometer Autobahn in Arbeit. Im Frühjahr diesen Jahres hat der Bau einer 1.100 Meter langen Elbbrücke bei Wittenberge begonnen. Laut Projektleiter Behrmann soll sie 2025 zeitgleich mit dem Streckenabschnitt von Seehausen bis Wittenberge fertig werden. Die alte Elbbrücke, die zunächst nur saniert werden sollte, wird Behrmann zufolge komplett ersetzt.

Wann die A14 komplett fertig ist, hängt laut Behrmann vom letzten 18 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen Wittenberge und Karstädt in Brandenburg ab. Dies sei der letzte Abschnitt, für den es noch kein bestandsfähiges Baurecht gebe. Das Planungsfeststellungsverfahren sei aber mittlerweile abgeschlossen, den Beschluss erwarte man 2023.

dpa, MDR (Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Dezember 2022 | 16:00 Uhr

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