Fast 8.000 Menschen 2023 wieder mehr Asylsuchende in Sachsen-Anhalt registriert
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09. Januar 2024, 07:52 Uhr
In Sachsen-Anhalt hat es 2023 mehr Asylanträge gegeben als in den Vorjahren. Fast 8.000 Menschen sind registriert worden – der dritthöchste Wert seit 1994. Dennoch: Die Aufnahmesituation in Sachsen-Anhalt hat sich zuletzt etwas entspannt, sagt das Innenministerium.
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Im vergangenen Jahr sind vorläufigen Daten zufolge mehr als 7.985 Asylsuchende in Sachsen-Anhalt registriert worden. Wie das Landesinnenministerium am Montag erklärte, ist das die dritthöchste Zugangszahl seit 1994. Im Jahr zuvor wurden demnach 5.931 Asylbewerber gezählt, 2021 noch knapp 3.000. Die wichtigsten Herkunftsländer seien 2023 Syrien (29 Prozent), die Türkei (18 Prozent), Indien (12 Prozent), Afghanistan (10 Prozent) und Kamerun (7 Prozent) gewesen.
Nach Angaben des Ministeriums entspannt sich die Aufnahmesituation für Asylsuchende in Sachsen-Anhalt dennoch derzeit etwas. Die Kapazitäten der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber seien erweitert worden. Zuletzt wurde am 1. November 2023 eine Außenstelle in Merseburg mit 250 Plätzen geöffnet, die befristet genutzt werden soll. Im Mai 2024 werde die Landeserstaufnahme in Stendal mit 500 bis 600 Plätzen vorzeitig in Teilen eröffnet.
Rund 1.000 Menschen ausgereist oder abgeschoben
Bis zum Ende des Jahres 2023 wurden laut Innenministerium rund 1.000 Ausreisepflichtige abgeschoben oder sind freiwillig ausgereist. Die Rückführungs- und Ausreisezahlen hätten damit um rund 40 Prozent über denen des Vorjahres gelegen. Im Jahr 2022 sind demnach insgesamt 706 Personen von den Behörden des Landes abgeschoben worden oder freiwillig ausgereist.
Die Zahl der Ausreisepflichtigen habe sich in Sachsen-Anhalt weiter reduziert. Zum 30. November 2023 sind laut Ausländerzentralregister insgesamt 5.815 Ausreisepflichtige registriert gewesen. Im Vorjahr habe die Zahl zum 31. Dezember noch bei 6.623 Ausreisepflichtigen gelegen. Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) kritisierte, dass die vom Bund angekündigte Rückführungsoffensive bislang noch immer nicht stattgefunden hat. Die wenigen Gesetzesänderungen seien bei Weitem nicht ausreichend.
dpa, MDR (Annekathrin Queck)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. Januar 2024 | 15:00 Uhr