Bilanz des Innenministeriums 2024 mehr Asylsuchende aus Sachsen-Anhalt abgeschoben

Aus Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr erneut mehr ausreisepflichtige Menschen abgeschoben worden. Wie das Innenministerium MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, lag die Zahl bei rund 650 (Stand 25.01.2025). Das seien 22 Prozent mehr als im Vorjahr gewesen. Die Abgeschobenen stammten den Angaben nach überwiegend aus Georgien, Indien, Afghanistan, Nordmazedonien und Syrien.

Auch zwei verurteilte Sexualstraftäter seien darunter gewesen. Wie viele kriminelle Ausreisepflichtige derzeit in Sachsen-Anhalt lebten, könne nicht genau gesagt werden, weil es keine gesonderte Erhebung gebe. Man gehe jedoch von einer mittleren zweistelligen Zahl ausreisepflichtiger Straftäter aus Syrien und Afghanistan aus.

Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte, die Zahl der Abschiebungen hätte noch höher ausfallen können. Grund seien unkooperative Herkunftsstaaten. Dem Land seien hier die Hände gebunden. Der Bund müsse seine Möglichkeiten ausschöpfen, den Druck zu erhöhen.

Die Zahl der freiwillig Ausgereisten habe sich ebenfalls deutlich erhöht – um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Innenministerium in Magdeburg teilte mit, 538 Ausreisepflichtige hätten Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr freiwillig verlassen.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr bis zum 30. November 2024 4.709 Ausreisepflichtige registriert. Das seien gut 1.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die meisten Ausreisepflichtigen in Sachsen-Anhalt stammten aus Indien, Russland, Syrien, Türkei und Guinea-Bissau.

MDR (Marc Weyrich, Anja Höhne, Hannes Leonard, Michael Rosebrock, Anne Gehn-Zeller) | Erstmals veröffentlicht am 03.01.2025