
Bundestagswahl Klima, Umwelt, Energie: Das sind die wichtigsten Punkte und Forderungen der Parteien
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30. Januar 2025, 15:40 Uhr
Grüner Stahl, Kernkraft, Klimabonus und kostenloser ÖPNV: Das sind die Positionen der wichtigsten Parteien zur Bundestagswahl 2025 im Bereich Klima, Umwelt und Energie.
Inhalt des Artikels:
- SPD: Investitionen in Erneuerbare und grünen Stahl
- CDU/CSU: Kernkraft prüfen und Klimabonus einführen
- Grüne: Klimaschutz bezahlbar machen und Verbrenner-Aus 2035
- FDP: Emissionshandel stärken und alternative Kraftstoffe fördern
- AfD: Rückkehr zu Atomkraft und fossilen Energie
- Linke: Tempolimit und stündliche ÖPNV-Anbindung
- BSW: CO2-Abgabe abschaffen und günstige Energie für die Industrie
SPD: Investitionen in Erneuerbare und grünen Stahl
Die SPD will in die Erneuerbaren investieren und die Industrieproduktion auf klimafreundliche Verfahren umstellen. Es sollen Leitmärkte für grünen Stahl "Made in Germany" entstehen und ein Wasserstoffnetz und ausreichende Speicherkapazitäten. Für eine bezahlbare Energieversorgung sollen die Netzentgelte auf drei Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden. Ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen soll das Klima schützen und Stress, Staus und Unfälle reduzieren.
CDU/CSU: Kernkraft prüfen und Klimabonus einführen
CDU und CSU wollen eine "bezahlbare, sichere und saubere" Energie. Erneuerbare Energien will die Union ausbauen, aber auch klären lassen, ob sich die 2023 abgeschalteten Kernkraftwerke wieder ans Netz bringen lassen. Das "Heizungsgesetz der Ampel" will die Union abschaffen. Die Pariser Klimaziele will sie einhalten und setzt dabei im Wesentlichen auf Emissionshandel. Für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen soll es einen "Klimabonus" geben. Ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen lehnt die Union ab.
Grüne: Klimaschutz bezahlbar machen und Verbrenner-Aus 2035
Die Grünen wollen Klimaschutz "einfacher und bezahlbarer" machen. Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen sollen einen Großteil der Einnahmen der CO2-Bepreisung von Gebäudewärme und Transport als Klimageld zurückbekommen. Die Infrastruktur für erneuerbare Energien wollen die Grünen ausbauen, für komplett klimaneutralen Strom bis 2035. Der Gasförderung in Deutschland erteilt die Partei ebenso eine Absage wie der Atomenergie. Die Grünen halten am Verbrenner-Aus 2035 fest und ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen für "überfällig".
FDP: Emissionshandel stärken und alternative Kraftstoffe fördern
Für die FDP ist der Emissionshandel das zentrale Instrument im Kampf gegen den Klimawandel, weitere Regulierungen sollen "abgeschafft werden". Die Steuer auf Heiz- und Kraftstoffe soll gestrichen und durch den CO2-Preis ersetzt werden, die Stromsteuer soll sinken. Die heimische Erdgasförderung will die FDP ausbauen und sichere Kernkraftwerke ohne Subventionen ermöglichen. Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen lehnt sie ab. Statt des Verbrennerverbots will die FDP alternative Kraftstoffe ermöglichen.
AfD: Rückkehr zu Atomkraft und fossilen Energie
Die AfD will zurück zur Atomkraft, fossilen Energien und Gas aus Russland. Die Laufzeiten von Kohlekraftwerken sollen verlängert werden. Außerdem spricht sich die AfD gegen Windparks aus, diskutiert den Abriss bestehender Anlagen und fordert die Abschaffung der CO2-Abgabe. Der motorisierte Individualverkehr hat für die AfD höchste Priorität. Einem Tempo-Limit erteilt die Partei eine Absage. Außerdem bekennt sich die AfD zu innerdeutschem Flugverkehr. Auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos will die AfD verzichten.
Linke: Tempolimit und stündliche ÖPNV-Anbindung
Die Linke will eine dezentrale Energieversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien. Auf Atomtechnologie soll konsequent verzichtet werden. Die Partei fordert eine ökologische Verkehrswende und bezahlbare öffentliche Verkehrsmittel. Jede Ortschaft soll tagsüber eine mindestens stündliche Anbindung an Bus und Bahn bekommen. Fernziel ist ein kostenfreier ÖPNV. Um Menschen und Klima zu schützen, fordert die Linke ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen und innerorts Tempo 30 - außer auf Hauptverkehrsachsen. Die Linke hält am Pariser Klimaabkommen fest.
BSW: CO2-Abgabe abschaffen und günstige Energie für die Industrie
Das BSW sieht die CO2-Abgabe als "Irrweg", will das Verbrenner-Verbot zurücknehmen und das Heizungsgesetz abschaffen. Der Industrie soll billige Energie bekommen durch langfristige Verträge zu Energieimporten. Mit Russland soll über Erdgaslieferungen durch den verbliebenen Strang der Nord-Stream-Pipeline verhandelt werden. Außerdem will die Partei ein "Volksleasing" für E-Autos und verbrauchsarme Verbrenner. Den Neubau konventioneller Atomkraftwerke lehnt das BSW ab, will aber die Forschung der Kernfusion voranbringen.
MDR (ifl)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Johannes und der Morgenhahn | 14. Februar 2025 | 05:00 Uhr
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