Pilzerkrankungen Echten Mehltau loswerden
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26. Juli 2024, 10:00 Uhr
Warmes und feuchtes Wetter sind für den Echten Mehltau das Paradies. Schnell befällt er die Pflanzen im Garten. Dagegen hilft Milch als Hausmittel.
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Warm und feucht - so mag es der Echte Mehltau. Er breitet sich an heißen Tagen, aber auch in feuchtwarmen Sommern, an vielen Pflanzen aus. Da hilft ein Blick in den Kühlschrank, denn das Gegenmittel heißt Milch - sie kann die Pflanzen gegen Echten Mehltau schützen.
Warum Milch Pilze im Wachstum hindert, ist noch nicht ganz geklärt. Bakterien, die in der Milch siedeln, verschlechtern die Wachstumsbedingungen der Pilze.
Es können aber auch die Inhaltstoffe Lecithin, Lactose und Lactoferrin bei der Pilzabwehr eine Rolle spielen. Die Wirkung von Milch ist dennoch umstritten, im Hausgarten aber kann es sich lohnen, die Milchmischungen auszuprobieren.
Milch nicht bei Lactoseintoleranz verwenden Milch ist nur an nicht frucht-tragenden Kulturen zulässig. Menschen mit einer Lactoseunverträglichkeit sollten diese Anwendung mit Milch und Früchten, die eventuell mit Milch in Berührung kamen, meiden.
Milch anwenden: So geht's
Milch kann verdünnt und unverdünnt eingesetzt werden. Es kommt dabei auf den Anwendungsfall an:
1. Gegen Mehltaupilze wird Roh- oder Frischmilch (keine H-Milch) verdünnt auf Kulturpflanzen gespritzt.
- Weinreben: 10 - 40 Milliliter Milch in 100 Milliliter Wasser mischen. Die Anwendung erfolgt im Abstand von sechs bis acht Tagen.
- Gurken und Zucchini: 50 Milliliter Milch in 100 Milliliter Wasser verdünnen. Alle sieben Tage kann nachgespritzt werden.
2. Damit sich pflanzen-pathogene Viruserkrankungen nicht von Pflanze zu Pflanze übertragen, können Schnittwerkzeuge, Hände, Fingerspitzen oder Handschuhe in unverdünnte Roh- oder Frischmilch getaucht werden. Sie wirkt so als Viruzid.
Trockenes Wetter bei Anwendung
An den Tagen der Anwendung sollte es nicht regnen und die Pflanzen abgetrocknet sein. An heißen und sonnenintensiven Tagen kann die Behandlung zu Verbrennungen der Blätter führen. Sicherheitshalber können Sie die Mischung erst an einzelnen Blättern ausprobieren und testen, ob die Pflanzen mit der Anwendung zurecht kommen.
Milch als Grundstoff
Milch im Pflanzenschutzeinsatz kann als Hausmittel eingestuft werden. Doch sie wurde auch nach Art. 23 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 in die Liste der genehmigten Grundstoffe aufgenommen. Dort finden sich auch konkrete Empfehlungen zur Anwendung.
Was ist ein Grundstoff?
Grundstoffe sind eine Kategorie in der Europäischen Pflanzenschutz-Zulassungsverordnung. Sie wurden nicht für den Pflanzenschutz entwickelt, können aber zur Abwehr von pflanzenschädigenden Organismen oder Bekämpfung eingesetzt werden. Im Artikel 23 der Pflanzenschutz- Zulassungsverordnung sind die Kriterien für die Genehmigung als Grundstoff festgelegt:
Es handelt sich um unbedenkliche Stoffe, die
• keine schädigende Auswirkung auf die Umwelt haben,
• keine unmittelbare oder verzögert schädigende Wirkung auf die Gesundheit von Menschen,
• keine Störungen des Hormonsystem auslösen und
• keine neurotoxischen oder Immuntoxischen Auswirkungen haben.
Grundstoffe werden geprüft und mit einem EU-Beurteilungsbericht genehmigt. Sie brauchen kein Genehmigungsverfahren, wie es für zugelassene Pflanzenschutzmittel üblich ist. Im Beurteilungsbericht werden Anwendungsgebiete, Anwendungsbedingungen, Konzentrationen und Wartezeiten beschrieben. Das Genehmigungsverfahren für Grundstoffe dient dem Schutz und Gesundheit von Natur und Gesundheit des Menschen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Juni 2024 | 08:30 Uhr