Unkraut vorbeugen Gegen Wildwuchs: Beete mit Pappe oder Packpapier mulchen
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01. März 2024, 11:30 Uhr
Milde Herbst- und Wintertage machen es den Wildkräutern im Garten leicht. Damit sie nicht alles überwuchern, legt Gartenfachberaterin Brigitte Goss Pappkartons aus. Auf Beeten verwendet sie die Pappe als Mulch.
Pappe: Alternative zu Unkrautvernichtungsmitteln und -vlies?
Kartons fallen in den meisten Haushalten als Abfall an. Doch im Garten lässt sich die Pappe ebenfalls verwerten: In Ecken voller Wildwuchs oder beim Anlegen eines Beetes eignet sie sich als schützende Schicht gegen Unkraut. "Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Pappe als Mulchmaterial gemacht", berichtet Gärtnerin Brigitte Goss. Pappe bietet sich als Hilfsmittel zum Mulchen an, wenn ein Beet von Gräsern und Wildkräutern überwuchert wird - als Alternative zu Herbiziden und Kunststoff-Vliesen, wie die Gartenfachberaterin betont.
Beim Anlegen einer Blumenwiese oder eines blühendes Saums hilft festes Packpapier, das Wachstum unerwünschter Kräuter zu unterdrücken. Wenn anschließend gesät wird, sollte nach dem Mulchen eine Schicht Erde auf der Pappe verteilt werden.
Mulchen mit Pappe oder Packpapier: So wird’s gemacht
- Wildkräuter auf dem Beet oder in dem betroffenen Bereich gründlich jäten, vor allem Samenunkräuter wie die Bluthirse vorsichtig entfernen, so dass möglichst wenige Samen zurückbleiben
- Klebestreifen von der Pappe entfernen
- Pappe ein- oder mehrlagig auf das Beet oder den vorbereiteten Boden legen
- Pappe mit Laub oder etwa drei Zentimeter hoch mit Erde bedecken, wenn im Anschluss eine Aussaat geplant ist
- Nach Wunsch Blumensamen oder Herbst- beziehungsweise Wintergemüse gemäß der Anleitung aussäen
Im Frühjahr mit der Schaufel durch die Pappschicht stechen
Unter der Erd- oder Laubschicht wird die Pappe langsam zersetzt. Je nachdem, wie dick sie ist, braucht Pappe sechs bis zwölf Monate zum Verrotten. "Wenn man die Aktion im Herbst macht, kann man im Frühjahr problemlos mit der Pflanzschaufel durch die Pappe stechen, um etwas einzupflanzen", berichtet Brigitte Goss. Und die Regenwürmer würden Pappkarton lieben, ergänzt die Gartenfachberaterin.
Jäten und Mulchen im Herbst und Winter
In den vergangenen Jahren waren die Winter in vielen Regionen mild. Wildkräuter hatten leichtes Spiel. So keimt Vogelmiere laut Brigitte Goss schon bei wenigen Grad über Null und breitet sich im Frühjahr schnell aus. "Das Wachstum der Wildkräuter sollte auch in milden Wintern unterdrückt werden", sagt sie. Zumindest, wenn ausgesät oder gepflanzt wird, denn die konkurrenzstarken Wildkräuter machen es den anderen Gewächsen im Garten schwer.
Pappe im Garten Pappe aus dem Lebensmittelbereich in kleinen Mengen im Garten zu verwenden, ist wahrscheinlich grundsätzlich unproblematisch. Trotzdem gilt laut Umweltbundesamt: Die Verwendung von Pappen für die Abdeckung von Beeten ist kein bestimmungsgemäßer Gebrauch solcher Verpackungen. Sie sollten eher recycelt werden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 07. Mai 2023 | 08:30 Uhr