Junge Gemüsepflanzen in Töpfen
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Kälte, Sonne, Wind Jungpflanzen von Tomate, Gurke und anderem Gemüse abhärten

23. April 2025, 10:33 Uhr

Im Mai dürfen Tomaten, Gurken, Chili, Auberginen und all die anderen wärmeliebenden Gemüsepflanzen ins Freie. Doch langsam! Die Jungpflanzen sollten abgehärtet werden, bevor sie dauerhaft in den Garten oder auf den Balkon umziehen. So klappt das Abhärten.

Bald sind die Eisheiligen da, der Wetterbericht sieht gut aus. Ab Mitte bis Ende Mai können die kleinen Tomaten-, Gurken-, Paprika- und Zucchini-Pflanzen aus eigener Anzucht endlich ins Beet.

Doch bevor die Gemüse-Jungpflanzen in die mitunter gefährliche Freiland-Welt dürfen, sollten sie abgehärtet werden. Sonst fallen sie möglicherweise den härteren Bedingungen draußen im Garten oder auf dem Balkon zum Opfer - das heißt, sie reagieren mit einem Wachstumsstopp oder wachsen nur kümmerlich weiter.

Schlangen-, Snack- und Einlege-Gurken in Korb 7 min
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7 min

Gartenfachberaterin Brigitte Goss gibt Tipps zur Aussaat und zum Anbau von Gurken im Garten oder auf dem Balkon: Sät man sie lieber selbst aus oder kauft man Jungpflanzen? Was brauchen die Gurken, um gut zu gedeihen?

MDR THÜRINGEN - Das Radio Sa 12.04.2025 09:00Uhr 06:37 min

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Jungpflanzen an die Sonne gewöhnen

Jungen Tomaten und Gurken geht es wie uns. Waren sie die ganze Zeit im Haus oder im Gewächshaus, dürfen sie nicht einfach so an die Sonne. Sie würden einen gewaltigen Sonnenbrand bekommen. Deshalb heißt es nun, die Pflänzchen im Schatten an richtiges Licht, UV-Strahlung und die Intensität der Sonne zu gewöhnen.

Stellen Sie die Jungpflanzen am ersten und zweiten Tag in den Schatten, dann stundenweise in die Sonne. Jeden Tag ein bisschen länger. Nach ein bis zwei Wochen können die Pflanzen dann ins Beet gesetzt werden.

Junge Tomatenpflanzen stehen in Töpfen auf einer Fensterbank
Wachsen die Jungpflanzen auf der Fensterbank, sind kurze Ausflüge nach draußen wichtig, um sie an Sonne und Wind zu gewöhnen. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Jungpflanzen an Wind gewöhnen

An Wind gewöhnen? Ja. Unbedingt! Das gilt nicht nur für einen kräftigen Sturm. Pflanzen, die in einer geschützten Umgebung heranwachsen, spüren kaum Luftbewegungen. Dabei rüttelt in freier Natur nicht nur der Wind an den Pflanzen. Tiere kommen vorbei und können zarte Pflänzchen leicht knicken.

Gut, wenn die Pflanzen ein wenig daran gewöhnt werden. Natürlich sollten vor allem Tomaten, Gurken und Auberginen zusätzlich einen Rankstab oder ähnliches haben, um sich daran festzuhalten. Sie können die Gemüse-Jungpflanzen zunächst auch in einer Kiste nach draußen stellen, in der sie nur ganz wenig vom Wind bewegt werden. So können Sie die Pflänzchen sanft an Luftbewegungen gewöhnen.

Junge Pflanzen in Töpfen stehen in einer Kiste aus Kunststoff
In einer Kiste streicht der Wind nur von oben sanft über die Gemüsezöglinge. So können sie sich an unwirtliche Bedingungen gewöhnen. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Jungpflanzen an Temperaturunterschiede gewöhnen

Am Tag ist es warm, aber in der Nacht können die Temperaturen noch ganz schön nach unten gehen. Ein Schock für verwöhnte Jungpflanzen.

Daher ist es empfehlenswert, wenn sie sich erstmal während des Tages stundenweise an Temperaturschwankungen gewöhnen können. Sieht es noch nach sehr kalten Nachttemperaturen aus, sollten die Eisheiligen Mitte Mai kein in Stein gemeißeltes Datum sein. Warten Sie lieber noch ein paar Tage, bis die Temperaturen für die Pflanzen angenehm werden.

Was passiert beim Abhärten der Jungpflanzen?

Werden die Jungpflanzen veränderten Umwelteinflüssen wie schwankenden Temperaturen, Wind und UV-Strahlung ausgesetzt, verändert sich der Stoffwechsel in den Pflanzen. Sie lagern sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in ihre Zellen ein. Haben sie dafür genügend Zeit bekommen, werden sie robuste Jungpflanzen, die im Beet schnell anwachsen, gut gedeihen und auch kühlere Temperaturen tolerieren.

Quelle: MDR Garten (az)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 19. April 2025 | 09:10 Uhr