Junge Pflanzen in Töpfen
Bildrechte: Annett Zündorf

Gemüsegarten Jungpflanzen von Tomate, Gurke und Co. abhärten

14. Mai 2024, 07:36 Uhr

Die Eisheiligen sind nah, das Wetter sieht gut aus. Endlich dürfen Tomaten, Gurken, Chili, Auberginen und all die anderen Liebhaber von Wärme ins Freie. Doch gemach! Die Jungpflanzen sollten abgehärtet werden, bevor sie ins Beet dürfen.

Ach. Endlich, endlich sind die Eisheiligen da, der Wetterbericht sieht gut aus. Kein Frost ist in Sicht. Nun können die kleinen Tomaten-, Gurken und Zucchinizöglinge endlich ins Beet. Doch bevor die gepäppelten und gehätschelten Jungpflanzen in die richtige und mitunter gefährliche Freiland-Welt dürfen, sollten sie sich abhärten. Sonst fallen sie den widrigen Bedingungen zum Opfer - reagieren mit einem Wachstumsstopp und mickern vor sich hin.

Jungpflanzen an die Sonne gewöhnen

Jungen Tomaten und Gurken geht es wie uns. Waren sie die ganze Zeit im Haus oder im Gewächshaus, dürfen sie nicht einfach so an die Sonne. Sie würden einen gewaltigen Sonnenbrand bekommen. Deshalb heißt es nun, die Pflänzchen im Schatten an richtiges Licht, UV-Strahlung und die Intensität der Sonne zu gewöhnen. Stellen Sie die Jungpflanzen am ersten und zweiten Tag in den Schatten, dann stundenweise in die Sonne. Jeden Tag ein bisschen mehr. Nach ein bis zwei Wochen können die Pflanzen dann ins Beet gesetzt werden.

Junge Tomatenpflanzen auf einer Fensterbank
Wachsen die Jungpflanzen auf der Fensterbank, reicht ein kurzer Ausflug nach draußen, um sie an Sonne und Wind zu gewöhnen. Bildrechte: Annett Zündorf

Jungpflanzen an Wind gewöhnen

An Wind gewöhnen? Ja. Unbedingt! Das gilt nicht nur für einen kräftigen Sturm. Pflanzen, die in einer geschützten Umgebung heranwachsen, spüren kaum Luftbewegungen. Dabei rüttelt in freier Natur nicht nur der Wind an den Pflanzen. Tiere kommen vorbei und können zarte Pflänzchen leicht knicken. Gut, wenn die Pflanzen ein wenig daran gewöhnt werden. Natürlich sollten vor allem Tomaten, Gurken und Auberginen zusätzlich einen Rankstab oder ähnliches haben, um sich daran festzuhalten.

Junge Pflanzen in Töpfen
In einer Kiste streicht der Wind nur von oben sanft über die Gemüsezöglinge. So können sie sich an unwirtliche Bedingungen gewöhnen. Bildrechte: Annett Zündorf

Jungpflanzen an Temperaturunterschiede gewöhnen

Am Tag ist es warm, aber in der Nacht können die Temperaturen noch ganz schön nach unten gehen. Ein Schock für verwöhnte Jungpflanzen. Gut, wenn sie sich dann erstmal während des Tages stundenweise an Temperaturschwankungen gewöhnen können. Sieht es noch nach sehr kalten Nachttemperaturen aus, sollten die Eisheiligen kein in Stein gemeißeltes Datum sein. Warten Sie lieber noch ein paar Tage, bis die Temperaturen für die Pflanzen angenehm werden.

Was passiert beim Abhärten der Jungpflanzen?

Werden die Jungpflanzen veränderten Umwelteinflüssen wie schwankenden Temperaturen und UV-Strahlung ausgesetzt, verändert sich der Stoffwechsel in den Pflanzen. Sie lagern sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in ihre Zellen ein. Haben sie dafür genügend Zeit bekommen, werden sie robuste Jungpflanzen, die im Beet schnell anwachsen, gut gedeihen und auch kühlere Temperaturen tolerieren.

Quelle: MDR Garten (az)

Mehr zum Gemüseanbau

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 25. April 2024 | 17:15 Uhr