Reife Auberginen
Glänzend lila-schwarz: Reife Auberginen sind eine Augenweide. Bildrechte: mago/CHROMORANGE

Gemüsegarten Auberginen anbauen: Tipps zu Pflege, Sorten und Schädlingen

Bot. Solanum melongena, auch Eierfrucht, Melanzani

20. Februar 2025, 14:20 Uhr

Auberginen sind kleine Diven: Ist es zu kalt, wachsen sie nicht. Trotzdem lohnt es sich, sie im Frühjahr auszusäen und den Anbau eigener Auberginen auszuprobieren. Die glänzenden Früchte sehen toll aus und sind wichtiger Teil der Mittelmeer-Küche. Hier gibt's Tipps zu tollen Auberginen-Sorten, zur Aussaat, Pflege und zum Schutz vor Schädlingen.

Auberginen selbst aussäen

Auberginen brauchen viel Zeit, um sich zu entwickeln. Die Samen werden daher Mitte bis Ende Februar, spätestens Anfang März im Haus in kleine Töpfchen in Anzuchterde gesät. Bedecken Sie das Saatgut mit einer dünnen Schicht Erde, gießen Sie an und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.

Bei einer Temperatur von 25 Grad Celsius und ausreichend Feuchtigkeit dauert es drei Wochen, bis die Samen keimen. Am besten gelingt das an einem Platz auf der Heizung.

Sind die Samen gekeimt, dürfen sie etwas kühler stehen. Für die weitere Entwicklung brauchen sie unbedingt Licht. Am besten wird Tageslicht mit dem Licht von Pflanzenlampen kombiniert.

Die Jungpflanzen werden erst Ende Mai, Anfang Juni ins Freie gepflanzt, denn dann ist es draußen warm genug für die wärmeliebenden Pflanzen.

Mann mit kariertem Hemd hält Aubergine in beiden Händen 9 min
Bildrechte: MDR/Annett Zündorf
9 min

Die beste Zeit, Auberginen vorzuziehen, ist Ende Februar bis Anfang März. Gartenexpertin Brigitte Goss gibt Tipps zur Aussaat, Anzucht, zum Gießen und dazu, was bei Schädlingen hilft.

MDR THÜRINGEN - Das Radio Sa 22.02.2025 09:10Uhr 09:03 min

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Auberginen: Sorten für Freiland und Gewächshaus

Auberginen gibt es in vielen verschiedenen Größen und Farben. Manche sind nur fürs Gewächshaus geeignet, andere gedeihen auch im Freien. Besonders gut geeignet für den Anbau im Freiland sind kleinfrüchtige Sorten. Auberginen lassen sich zudem in ausreichend großen Töpfen oder Kübeln anbauen.

  • 'Ophelia': Balkonsorte für Topf und Kübel mit kleinen, dunkellila gefärbten Früchten, die gut ausreifen.
  • 'Bambino': Diese Sorte trägt kleine, dunkle Früchte, die gerade mal drei Zentimeter Durchmesser haben. Die Pflanzen wachsen gut im Freiland und auf dem Balkon.
  • 'Moneymaker No.2': Diese Sorte ist für den Anbau im Freiland geeignet. Sie verträgt auch kühlere Temperaturen. Sie trägt dunkle, schmale Früchte, die etwa 20 Zentimeter lang werden. Diese Sorte ist nicht samenfest.
  • 'Slim Jim': Diese Sorte sieht ähnlich wie 'Moneymaker No. 2' aus, ist aber samenfest.

Zwei reife Auberginen hängen an einer Pflanze in einem Topf
Auberginen gedeihen auch im Kübel sehr gut. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Der richtige Standort für Auberginen

Auberginen brauchen es warm. Sehr warm! Bereits bei Temperaturen unter 16° Celsius stellen die empfindlichen Pflanzen ihr Wachstum ein. Deshalb gedeihen sie in unseren Breiten eigentlich nur im Gewächshaus. Sollen sie im Freien wachsen, brauchen sie einen wirklich warmen, geschützten Platz an einer Hauswand.

Auberginen pflegen

Auberginen müssen regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Aber wer zu viel gießt, riskiert, dass die Wurzeln faulen. Deshalb lieber vorsichtig wässern. Es ist zudem sinnvoll, den Boden rund um Auberginenpflanzen zu mulchen. Das schützt sie vor Verdunstung und dem übermäßigen Wachstum von Wildkräutern. Auberginen benötigen etwa alle zwei Wochen eine Ladung Flüssigdünger. Sie freuen sich beispielsweise über Pflanzenjauche, zum Beispiel Beinwelljauche.

Tipp von Gemüse-Experte Martin Krumbein Beim Anbau von Auberginen und Paprika ist es günstig, die erste Blüte zu entfernen, die Terminalknospe, auch "Königsblüte" genannt wird und in der ersten Verzweigung angelegt wird. Damit werden das Triebwachstum und die Verzweigung der Pflanzen gefördert und somit auch die Anlage und Reife von weiteren Früchten.

Auberginen sollten - ähnlich wie Tomaten - ausgegeizt werden. Das heißt, die kleineren Seitentriebe, die aus den Blattachseln herauswachsen, werden regelmäßig ausgebrochen. Auberginen werden an Stäben oder Schnüren gezogen. Bilden sich aus den Blüten keine Früchte, sollten die Pflanzen vorsichtig gerüttelt werden. Sie werden durch den Wind bestäubt und brauchen manchmal etwas Unterstützung.

Auberginen vor Schädlingen schützen

Auberginen sind bei Schädlingen begehrt. Im Gewächshaus befallen vor allem Spinnmilben die Auberginenpflanzen. Dann wachsen sie schlecht oder gehen ein. Gartenexpertin Brigitte Goss schlägt für größere Gewächshäuser Raubmilben als Hilfe vor. Aber auch Spritzmittel auf Rapsölbasis helfen gut - wenn man sich an die vorgeschriebene mehrfache Anwendung hält. Doch nicht nur Spinnmilben, sondern auch Blattläuse und die weiße Fliege sind große Auberginenfans. Ein kleinmaschiges Gemüsenetz und Pflanzenschutzmittel auf Kaliseifenbasis können helfen.

Ein unerwarteter Gast kann der Kartoffelkäfer sein. Kartoffeln und Auberginen sind verwandt und so knabbert der Kartoffelkäfer gern auch die Auberginenblätter ab. Hier hilft es, die Tiere einfach abzulesen.

Auberginen ernten, lagern und verwenden

Auberginen sind reif, wenn sie glänzen und sich leicht eindrücken lassen.

Auberginen gehören zu den Nachtschattengewächsen. Sie bilden das giftige Solanin. Deshalb werden sie immer gekocht, gedünstet oder gebraten gegessen. In Griechenland werden Auberginen gern in Moussaka verarbeitet. Das ist ein Auflauf mit Kartoffeln, Auberginen und Hackfleisch. Sie gehören ins französische Ratatouille, werden im nahen Osten als Baba Ghanoush - das ist ein Püree - verspeist, im asiatischen Curry verwendet oder schmecken gefüllt mit Reis, Hackfleisch oder Käse.

Auf einen Blick: Auberginen
Heimat Asien
Pflanzenfamilie Nachtschattengewächs (Solanaceae)
Blüte ja
Früchte einförmig oder lang und schlank, in hellen Tönen oder dunklem lila, zum Teil gestreift
Standort braucht einen sehr warmen Platz, aber nicht sehr hohe Luftfeuchtigkeit
Boden humos, nährstoffreich
Winterhart nein
Mehrjährig ja, aber im Garten nur einjährig kultiviert
Besonderheiten Windbestäuber: Pflanze regelmäßig sanft rütteln

Quelle: MDR Garten (anz)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Radiogarten | 18. Januar 2025 | 09:00 Uhr