Kleine Sonnenanbeter Wildtulpen: Zierliche Steppenbewohner für Balkon und Garten
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Tulipa-Arten
25. Februar 2023, 13:34 Uhr
Gärten und Balkons lassen sich nicht nur mit modernen Tulpen-Hybriden, sondern auch mit ihren Vorfahren verschönern, den zierlichen Wildtulpen. Diese ursprünglichen Arten können bis zu 30 Zentimeter hoch werden, bilden aber im Vergleich zu den Garten-Tulpen zartere Blüten. Zwiebelpflanzen-Expertin Gerlinde Küpper aus Eschwege gibt Pflegetipps.
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Große Artenvielfalt
Es müssen nicht immer große Blüten sein: Bei den Wildtulpen (Tulipa-Arten) ist die Vielfalt riesig. Es gibt verschiedenste Wuchsformen und -höhen und nahezu alle Farben bis auf Blau. Von den durch Züchtung entstandenen Gartentulpen (Tulipa-Hybriden) unterscheiden sie sich vor allem durch ihre zierlichen Blüten.
Manche Arten wie Tulipa clusiana werden bis zu 30 Zentimeter groß, bei Tulipa humilis sind es dagegen nur zehn bis 15 Zentimeter Wuchshöhe. Tulipa polychroma und Tulipa tarda bilden zwei bis mehrere Blüten an einem Trieb.
Wildtulpen richtig pflegen
Ursprünglich stammen viele wilde Tulpen-Arten aus dem südöstlichen Mittelmeerraum und den Steppengebieten Zentralasiens. Eines haben die zierlichen Pflanzen deshalb gemeinsam: Sie gedeihen am besten auf einem sandigen, durchlässigen Boden, der im Sommer auch trocken sein darf. Staunässe vertragen sie nicht. An sonnigen Standorten fühlen sich Wildtulpen wohler als im Schatten.
Zum Austrieb können sie Dünger und regelmäßige Wassergaben gebrauchen, insbesondere wenn das Frühjahr sehr trocken ist.
Die Pflanzen empfehlen sich vor allem für Steingärten sowie Steppen- und Staudenbeete: Wenn im Frühsommer die Stauden austreiben und zu blühen beginnen, können die Tulpen einfach dazwischen verschwinden und in Ruhe über ihre Blätter Energie gewinnen.
Lediglich die Köpfe sollten Sie nach der Blüte abschneiden, damit die Pflanzen keine Kraft in die Samenbildung stecken. So können Sie die Zwiebeln für die folgende Saison stärken. Da die Stauden die Tulpen verdecken, können die Frühblüher im Laufe des Sommers in Ruhe die Blätter einziehen. Wildtulpen lassen sich überdies mit filigranen Farnen kombinieren.
Wildtulpen: Zwiebeln setzen und vermehren
Bis Anfang November können die Zwiebeln der Wildtulpen in die Erde gebracht werden. Gerlinde Küpper empfiehlt, gleich bei diesem Arbeitsschritt Dünger zu geben. Die Blütezeit erstreckt sich von März bis Mai.
Auch in Gefäßen auf dem Balkon machen sich Wildtulpen gut. Sie sollten aber darauf achten, dass die Pflanzgefäße Löcher haben und sich keine Staunässe bilden kann. Auch dabei gilt: Düngen Sie schon beim Einsetzen der Zwiebeln.
Je dichter die Zwiebeln in einem Gefäß stecken, desto kleiner werden die Tulpen, da sie stärker um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren.
Vermehren lassen sich Wildtulpen über Brutzwiebeln. Manche reinen Arten bilden außerdem Samen, aus denen neue Pflanzen entstehen.
Heimat | Mittelmeerraum, Klein- und Zentralasien |
Pflanzenfamilie | Liliengewächse (Liliaceae) |
Wuchs | je nach Art zehn bis 30 Zentimeter |
Blüte | alle Blütenfarben außer Blau, auch mehrfarbige Blüten (z.B. weiß-rote Blüten mit violettem Auge oder Blüten in blassem Lila mit gelber Basis); auffällige Blütenformen wie bei der Horntulpe Tulipa acuminata |
Blütezeit | Anfang März bis Ende Mai |
Standort | sonnig |
Boden | durchlässig, eher sandig, im Sommer eher trocken |
Verwendung | Stauden- und Steppenbeet, Steingarten |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | Wildtulpen vermehren sich über Samen und Brutzwiebeln von selbst. Bei Bedarf können sie durch Ausgraben und Teilen im Herbst vereinzelt werden. |
Quelle: Gerlinde Küppe, Zwiebelpflanzen-Expertin
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. März 2022 | 08:30 Uhr