Naschgarten Stachelbeeren: Unterschätzte Köstlichkeiten
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17. Juli 2024, 14:52 Uhr
Stachelbeeren gehören zu den beliebten Obstsorten im Garten. Von grün, über rot bis gelb reicht die Farbpalette der gesunden Früchte. Im Naschgarten in Dresden von Volker Croy wachsen vielseitige Sorten.
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In der Beerensaison lohnt es sich mit Erntekörbchen zur Alten Gärtnerei in der Dresdner Heidestraße zu pilgern. Rund 1400 Beerenobstpflanzen warten auf Selbstpflücker. In dem überwiegend ehrenamtlich betriebenen Gartenprojekt wird der Fokus auf alte und seltene Kultursorten gelegt, Spritzmittel und Pestizide sind tabu.
Stachelbeerenvielfalt
Bei den Stachelbeeren ist die Auswahl unerwartet groß. 16 Sorten wachsen dort. Darunter viele Wildformen, Kreuzungen und die Sorte ‚Spinefree‘, die den Namen Stachelbeere zu Unrecht trägt, denn sie ist fast dornenlos. Mittlerweile gibt es viele Sorten, die mit dieser Eigenschaft punkten.
Im Hobbygarten sollte sich niemand von ein paar Piksern den Appetit verderben lassen, meint Gartenbauingenieur Volker Croy, der das Dresdner Gartenprojekt mitbetreut.
Der richtige Boden für Stachelbeeren
Stachelbeeren schmecken viel besser als Johannisbeeren, weil sie ein ausgewogeneres Verhältnis von Süße und Säure haben und aromatisch sind. Wer sie anbauen will, sollte zu sandige Böden und zugige Lagen meiden. Die Sträucher bleiben kleiner, die Beeren leider auch und der gefürchtete Echte Mehltau breitet sich schneller aus.
Standort für Stachelbeeren
Kleinere Beeren tragen auch die mehltauresistenten Neuzüchtungen, deshalb setzen die Dresdener lieber auf alte, robuste Sorten. Die immer etwas sparrig wirkenden Sträucher bevorzugen einen kühlen, feuchten, aber nicht zu nassen Standort und gedeihen auch gut im Halbschatten. Stachelbeeren gibt es in vier Farbgruppen, weiß bis grün, gelb und rot.
Die roten Früchte sind am schnellsten weggepflückt, die Farbe wird mit perfekter Reife assoziiert. Sorten mit stark behaarten Beeren sind als Naschfrüchte weniger beliebt. Das ist aber kein Qualitätsmerkmal, denn kulinarisch punktet die Stachelbeere vor allem in verarbeiteter Form. Die Deutschen lieben sie in Kuchen mit Biskuitboden und Baiserhaube, in England wird sie gekocht als Beilage zu fettem Fisch und Fleisch serviert. Da sie sehr gut mit Gänsefleisch harmoniert soll so die englische Bezeichnung "Gooseberry" (Gänsebeere) entstanden sein.
In der alten Gärtnerei in Dresden können ab Juli die unterschiedlichen Stachelbeeren genascht werden, das erleichtert die Auswahl der richtigen Sorte für den eigenen Garten. Vielleicht fällt die Wahl dann auf Jostabeeren, eine glattschalige fast schwarze stachellose Kreuzung aus Johannis- und Stachelbeere.
MDR (hm)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 14. Juli 2024 | 08:30 Uhr