Würzige Salatpflanze Rucola: Die Wiederentdeckung der Rauke
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Bot. Eruca vesicaria, Ölrauke; beziehungsweise Diplotaxis tenuifolia, Wilde Rauke
31. März 2022, 10:19 Uhr
Unter dem Namen Rucola ist die Rauke in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Kraut für Salate oder mediterrane Speisen geworden. Doch dahinter verbergen sich zwei Arten: Garten-Senfrauke und Wilde Rauke.
Unter ihrem italienischen Namen Rucola ist die Rauke in den vergangenen Jahren bei uns zu einer beliebten Gemüseart geworden. Doch schon die alten Griechen und Römer schätzten das Kreuzblütengewächs. Sie aßen die zarten Blätter roh im Salat oder als kurz gegartes Gemüse. Im jungen Zustand schmeckt Rucola aromatisch bis leicht scharf: Beim Zerkauen werden Senföle freigesetzt und bewirken den würzigen Geschmack. Die traditionsreiche Kulturpflanze war in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten. Doch durch das Interesse an der italienischen Küche ist sie wieder in Mode gekommen.
Würziger Salat aus dem Balkonkasten
Wer auf den Geschmack gekommen ist, muss das Kraut nicht im Supermarkt kaufen: Von April bis September kann die einjährige Garten-Senfrauke (Eruca vesicaria) ausgesät werden. Sie gedeiht auch im Balkonkasten oder Kübel. Nach etwa drei bis vier Wochen können die ersten Blätter geerntet werden. Das Gewächs stammt aus dem Mittelmeerraum und gilt als anspruchslos. Genannt wird es auch Salat- oder Ölrauke.
Die Garten-Senfrauke kann leicht mit der Wilden Rauke (Diplotaxis tenuifolia) verwechselt werden. Beide Pflanzen gibt es unter der Bezeichnung Rucola zu kaufen. Sie stammen auch beide aus dem Mittelmeergebiet und enthalten würzige Senföle. Doch es handelt sich um zwei verschiedene Arten: Die Wilde Rauke gehört ebenfalls zu den Kreuzblütengewächsen, ist aber eine mehrjährige Pflanze. Sie kann auch im Staudenbeet gepflanzt werden. Zu finden ist sie häufig auf Brachflächen oder am Wegesrand. Im Handel gibt es die gelb blühende Pflanze auch unter der Bezeichnung Stauden-Rucola.
Tipp: Wie bei vielen Kräutern und bitterem Gemüse lässt sich ihre Schärfe etwas mildern, indem die Spitzen herausgeschnitten werden. Das verhindert den Blütenansatz, die Blätter bleiben zart. Am Blütenansatz ist die Konzentration der Bitterstoffe immer am höchsten.
Sowohl die Garten-Senfrauke als auch die Wilde Rauke brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Standort in lockerer, nährstoffreicher, gut durchlässiger, aber ausreichend feuchter Erde.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 21. April 2019 | 08:30 Uhr