Borretsch-Blüten
Die blauen Blüten des Borretsch sehen hübsch aus und schmecken gut. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Einjähriges Küchenkraut Borretsch: Das Gurkenkraut säen, ernten und verarbeiten

bot.: Borago officinalis

01. September 2023, 08:58 Uhr

Borretsch ist ein echtes Multitalent! Er wächst unter den widrigsten Bedingungen, schmeckt Menschen und Tieren gut und sieht dabei auch noch zauberhaft aus. Wie Sie die einjährige Blühpflanze säen und verarbeiten, erfahren Sie hier.

Pflegeleicht und wunderschön: Borretsch wächst auch bei Gärtnerinnen und Gärtnern ohne grünen Daumen. Er ist etwas fürs Auge und für die Küche. Und auch die Insekten freuen sich über die vielen Blüten, die die Pflanze zwischen Juni und Juli immer wieder neu ausbildet.

Biene auf einer Borretsch-Blüte
Bienen lieben die Blüten des Gurkenkrauts Bildrechte: MDR/Annett Zündorf
Borretsch auf einen Blick
Heimat Mittelmeerraum und Mitteleuropa
Pflanzenfamilie Raublattgewächse (Boraginaceae)
Wuchs krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von bis zu 70 Zentimetern. Behaarte Stängel und Laubblätter.
Blüte Ja, blaue, sternförmige Blüten, die im Juni und Juli blühen.
Standort Sonnig bis halbschattig
Boden Sandig bis tonig, nährstoffreich
Winterhart Nein
Mehrjährig Nein
Besonderheiten Borretsch sät sich sehr zuverlässig jedes Jahr selber aus, sodass eine Nachsaat kaum nötig ist. Die jungen Blätter und Blüten sind essbar, sollten aber nur in Maßen genossen werden.

Warum heißt Borretsch auch Gurkenkraut?

Borretsch wird im Volksmund auch Gurkenkraut genannt. Diesen Namen verdankt die Pflanze dem charakteristischen Geschmack ihrer jungen Blätter. Sie schmecken nach frischen Gurken. Auch die Bezeichnung Blauhimmelsstern ist schnell herzuleiten. Sie ist auf die sternförmigen Blüten der Pflanze zurückzuführen.

Borretsch-Pflanze mit Blüte
Die Sternförmigen Blüten sorgen dafür, dass der Borretsch auch "Blauhimmelsstern" gennnt wird. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Borretsch aussäen

Borretsch kann man im späten Frühjahr direkt am sonnigen Standort ins Beet aussäen. Wird das Beet schön feucht gehalten, zeigen sich nach etwa 14 Tagen die ersten Keimblätter. Natürlich ist es auch möglich, die Borretschsamen im frühen Frühjahr im Haus vorzuziehen und später auszupflanzen.

Ein nahrhafter Boden, der mit Kompost und Steinmehl versorgt wurde, gefällt Borretsch gut. Am besten wird Borretsch mit einem Abstand von 30 bis 40 Zentimtern ausgesät. Stehen die Pflanzen zu eng, droht ein Lausbefall oder die Pflanze infiziert sich mit Mehltau.

Der richtige Standort für Borretsch

Gut macht sich der Borretsch im sonnigen Beet als Mischkultur neben Rosen oder auch neben Kohl, Kohlrabi und Zucchini. Borretsch lockt Nützlinge in den Garten.

Lässt man die ein oder andere Pflanze blühen und fruchten, sät sich Borretsch selbst aus und sucht sich den geeigneten Standort. Wer Bedenken hat, dass der Borretsch überhand nimmt, der pflanzt ihn am Besten in ein eigenes Beet.

Borretsch in der Küche verwenden

In der Küche können sowohl die jungen Blätter vor der Blüte und später auch die hübsche Blüte selbst verwendet werden. Auch die jungen Blätter, die sich in den Blattachseln immer wieder neu bilden, schmecken frisch und lecker.

Die Blätter und Triebspitzen schmecken kurz gebraten zum Beispiel in Rührei, Soßen oder Suppen. Frisch passen sie gut in Salate, als Aroma in Wein oder Cocktails. Die Blüten eignen sich als auffällige Dekorationen auf Salaten oder Frischkäse. Getrocknet passen sie auch in Kräutersalze, -essig oder -öl.

Borretsch-Blüten
Wer könnte dieser Blüte widerstehen? Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Beim Verzehr vom Borretsch sollten Sie jedoch sparsam sein. Als Ersatz für Spinat oder als Gurkenersatz im Salat ist er nicht zu empfehlen, da er mehr Schadstoffe (Pyrrolizidinalkaloide) enthält als andere Gewürzkräuter.

Quelle: MDR Garten (eta)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Die Strebergärtner | 29. Mai 2023 | 08:30 Uhr