
Blütenpracht Pfingstrosen pflanzen und pflegen
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Bot. Name: Paeonia; Section Moutab (Strauchige Pfingsrosen), Section Onaepia (Nordamerik. Stauden-Pfingsrosen) und Section Paeonia (Eurasische Stauden-Pfingsrosen)
06. März 2025, 09:42 Uhr
Pfingstrosen haben wunderschöne große Blüten. Vor allem die alten Sorten verbreiten einen herrlichen Duft. Wir erklären, wie sie gepflanzt werden und was Sie bei der Pflege beachten sollten.
Die Pfingstrosen sind auch unter dem botanischen Namen "Paeonia", zu deutsch Päonien, bekannt. Dieser Name stammt von dem Arzt Paian, der der Sage nach die griechischen Götter heilte und der auch um die Heilkraft der Pfingstrosen wusste. Man pflanzte die Pfingstrosen aber nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern weil man glaubte, dass sie gegen Gicht und andere Krankheiten helfen. Auch als Blumenvase wurden Sie gern ins Zimmer gestellt, weil sie unangenehme Gerüche übertünchten.
Die bekannteste Pfingstrose ist die Bauernpfingstrose (Päonia officinalis). Sie wurde schon im Mittelalter in Klostergärten angepflanzt. Ihre Blüten sind meist weiß oder dunkelrot. Im 19. Jahrhundert wurden verschiedene Sorten der chinesischen Pfingstrose (Päonia lactiflora) nach Europa gebracht, hier angebaut und weitergezüchtet. Kreuzungen aus den chinesischen Sorten sind bis heute in unseren Gärten zu finden. Pfingstrosen können so alt werden, wie ein Mensch, erzählt Gärtnermeister Uwe Schachschal und rät die Pflanzen in Ruhe zu lassen. Je älter sie werden, desto schöner präsentieren sie ihre Blütenpracht.
Stauden-, Strauchpfingstrosen und Itoh-Hhybriden
Es gibt Staudenpfingstrosen und Strauchpfingstrosen. Das Laub der Staudenpfingstrosen vergilbt im Herbst und muss dann abgeschnitten werden. Im nächsten Frühjahr treiben sie dann neu aus. Strauchpfingstrosen sind hingegen kleine Sträucher die ein bis zwei Meter hoch wachsen. Wie andere Gehölze verlieren die Strauchpfingstrosen im Herbst ihr Laub.
Einem Japaner ist es gelungen, beide Arten zu kreuzen, so sind die interspezifischen Sorten entstanden, die auch als Itoh-Hybriden oder intersektionelle Pfingsrosen bezeichnet werden. Ihre Wuchsform ähnelt den Staudenpfingstrosen, die Blätter sehen aber aus wie die der Strauchpfingstrosen. Das Besondere an den Itoh-Hybriden: die Blüten blühen nicht alle zur gleichen Zeit sondern zeitversetzt und in einem besonders reichen Farbspektrum. Das Laub wird, wenn es braun und verwelkt ist, wie bei den Staudenpfingstrosen im Herbst abgeschnitten.
Standort und Pflanzzeit für Pfingstrosen
Beste Pflanzzeit für Pfingstrosen sind die Herbstmonate September und Oktober. Nach drei bis fünf Jahren sind sie richtig eingewachsen und erlangen ihre volle Blüte. Dann überstehen sie auch mögliche Trockenperioden.
Staudenpfingstrosen wollen einen vollsonnigen Standort, sie müssen ungestört wachsen können. Der Boden sollte lehmig sein. Wichtig ist, sie nicht zu tief zu pflanzen. Die Augen dürfen nur maximal zwei Zentimeter mit Erde bedeckt werden, sonst blühen sie nicht und tragen nur Laub. Die Blätter einiger Staudenpfingstrosen färben sich im Herbst bunt. Also nicht zu früh zurückschneiden!
Auch die Strauchpfingstrose gedeiht am besten an einem sonnigen Standort. Der Boden sollte durchlässig sein. In Lehmboden sollte also grober Sand oder Blähton eingearbeitet werden. Der Standort sollte nicht zu feucht und zu humusreich sein, rät Uwe Schachschal, dass mache die Pflanzen anfällig für Pilzkrankheiten wie zum Beispiel den Grauschimmel. Da Strauchpfingstrosen auf Staudenpfingstrosen veredelt werden, sollten sie etwa zwei bis drei Zentimeter tiefer gepflanzt werden, als sie im Topf stehen. Denn nach ein paar Jahren stirbt die Unterlage meist ab und bis zu dieser Zeit hat die Strauchpfingstrose eigene Wurzeln gebildet, die dann in der Erde stehen müssen.
Itoh-Hybriden sind besonders anspruchslos und wachsen in jedem Lehmboden, auch an Stellen, an denen Strauchpfingstrosen nicht gedeihen.
Düngen von Pfingstrosen
Pfingstrosen können generell zweimal im Jahr Hornspänen oder mit einem handelsüblichen NPK-Dünger gedüngt werden, zum Beispiel Blaukorn. Im Frühling brauchen Pfingstrosen das erste Mal zusätzlich Nährstoffe gebrauchen. Die zweite Düngung kann nach der Blüte erfolgen.
Pflanzpartner für Pfingstrosen
Gute Pflanzenpartner sind Stauden, die die Schönheit der Pfingstrosen unterstreichen, aber nicht zu ihr in Konkurrenz treten. Zum Beispiel Frauenmantel, Wiesensalbei, Rittersporn, Storchschnabel oder Katzenminze. Diese Stauden können sogar ein zweites Mal blühen, wenn man sie rechtzeitig, kurz nach dem Blütenhöhepunkt, bis auf ca. zwei Zentimeter über dem Boden zurückschneidet. Zu dieser Zeit sollte dann auch gedüngt werden, um die zweite Blüte anzuregen. Sie erfolgt dann im Spätsommer, wenn auch nicht ganz so üppig.
Pfingstrosen vermehren
Staudenpfingstrosen können im September geteilt werden. Es muss darauf geachtet werden, dass jedes Teilstück mindestens drei Augen hat. Hier wieder aufpassen, dass die Pflanze nicht zu tief eingepflanzt wird.
Krankheiten und Schädlinge an Pfingstrosen
Gegenüber Schädlingen sind Pfingstrosen kaum anfällig. Häufiger sind sie von Pilzkrankheiten betroffen, wie zum Beispiel Grauschimmel (Botrytis). Dieser kann auftreten, wenn die Pflanzen zu feucht stehen. Damit Blattwerk und Blüten gut trocknen können, sollten die Pflanzen nicht zu dicht und sonnig stehen. Befallene Äste schneidet man bis ins gesunde Gewebe zurück.
Quelle: MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 29. Mai 2022 | 08:30 Uhr