Liebstöckel
Die zarten Blätter des Liebstöckels duften schon beim leichten Zerreiben sehr intensiv. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Aus dem Kräutergarten Liebstöckel anbauen, pflegen und vermehren

Levisticum officinale, weitere Namen: Maggi-Kraut, Gichtstock, Luststock, Nussstock

18. Juni 2024, 10:52 Uhr

Liebstöckel gehört zu den Kräutern, die Gerichten einen ungewohnten, würzigen Geschmack verleihen. Der Strauch gedeiht ohne Probleme und sollte in jedem Küchengarten stehen.

Ein Stückchen zerriebenes Blatt zwischen den Fingern reicht, um den Duft des Liebstöckels zu genießen. Würzig, ein bisschen nach Sellerie, ein bisschen nach Maggi - auf jeden Fall nicht zu verwechseln. Die Blätter des Liebstöckels passen in Suppen und Fleischgerichte. Sie verleihen Käse einen einzigartigen Geschmack und eine Kräuterbutter schmeckt ohne ein paar Blättchen Liebstöckel nur halb so lecker.

Auch wenn es der Name Maggi-Kraut, wie Liebstöckel auch gern genannt wird, nahe legt - in Maggi ist kein Maggikraut.

Vermehrung und Verjüngung

Liebstöckel
Liebstöckel wächst auch im Topf. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Liebstöckel lässt sich ganz klassisch aussäen. Aber für die meisten ist ein ganzer Garten voller Liebstöckelpflanzen zu viel. Deshalb bietet es sich an, ein Stück der Pflanze vom Nachbarn zu bekommen. Liebstöckel lässt sich am besten im Herbst, wenn er seine Blätter verliert, oder im Frühling, bevor er austreibt, teilen. Dazu wird die Pflanze ausgegraben und der Wurzelballen mit einem Spaten mittig geteilt. Ein Stück wieder eingraben, ein Stück an einen neuen Standort setzen - oder an die Nachbarn verschenken, so einfach geht die Vermehrung. Eine Handvoll Kompost im Pflanzloch erleichtert den Start. Die neu eingegrabenen Pflanzen gut wässern!

Standort und Pflege

Die lichten, grünen, gefiederten Blätter punkten nicht nur in der Küche. Auch im Küchengarten macht sich der Doldenblütler optisch gut. An einem sonnigen bis halbschattigen Platz, auf nährstoffreichem, gerne etwas lehmigen Boden wächst Liebstöckel ohne Probleme. Der Boden sollte immer feucht gehalten werden, Trockenheit bereitet der Pflanze Stress. Bei guter Pflege kann die winterharte Pflanze viele Jahre alt werden. Liebstöckel braucht genügend Platz, denn er wächst bis zu zwei Meter hoch und ordentlich in die Breite. Gern nimmt er aber auch mit einem großen Topf vorlieb.

Ernte und Verwendung

Die grünen Blätter können vom Frühling bis zum Herbst nach Bedarf geerntet werden, solange genügend grüne Blätter an der Pflanze bleiben. Klein geschnitten passen sie zu Suppen und in die Kräuterbutter, aber auch zu vielen anderen Gerichten. Achtung: Nicht überdosieren! Der Geschmack ist sehr intensiv. Meist reicht ein Zweiglein. Für den Rest des Jahres können die Blätter getrocknet oder eingefroren werden.

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Lila blühende Anisysop-Agastache
Der Anisysop schmückt dank seiner aufrechten Blütenkerzen naturnahe, sonnige Plätze im Garten. Die Blätter der Duftnessel können für Tee verwendet werden. Die blau blühende Präriestaude verträgt trockene Standorte. Die nach Anis duftende Teepflanze kann auch als Würzkraut verwendet werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Lila blühende Anisysop-Agastache
Der Anisysop schmückt dank seiner aufrechten Blütenkerzen naturnahe, sonnige Plätze im Garten. Die Blätter der Duftnessel können für Tee verwendet werden. Die blau blühende Präriestaude verträgt trockene Standorte. Die nach Anis duftende Teepflanze kann auch als Würzkraut verwendet werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Hellgrüne Blätter des Ananassalbeis.
Dieser Ananassalbei ist mehrjährig und sehr ausdauernd, sollte aber frostfrei überwintert werden. Am besten wird er in einen Kübel gepflanzt und im Winter dann an einem kühlen frostfreien Ort überwintert, zum Beispiel im Hausflur. Mit den aromatischen Blättern lassen sich süße Speisen hervorragend aufpeppen. Sehr gut schmecken die Blätter im Quark oder einfach mit kaltem (Mineral-) Wasser übergossen als Limonade. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Indisches Basilikum Tulsi mit Blütenstand
Indisches Basilikum wird auch Tulsi-Kraut genannt. Der Lippenblütler wird dank seiner ätherischen Öle vor allem als Duft- und Heilpflanze in der ayurvedischen Medizin geschätzt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Kleinblättriger Basilikum.
Der griechische Basilikum hat kleine Blätter und wächst wie ein Busch. Er hat ein kräftiges Aroma. In Griechenland wird er als Zierpflanze und zur Abwehr von Mücken gepflanzt. Er kann im Gewächshaus hell überwintert werden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
französischer Estragon - Estragon Pflanze in Blumentopf
Der französische Estragon ist das Gourmetkraut der französischen Küche. Er schmeckt etwas pfeffrig und hat gleichzeitig einen leicht süßen, anisartigen Geschmack. Das Kraut ist ideal, um Kräuteressig herzustellen oder auch zum Würzen von Fisch. Die Pflanze ist winterhart. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Brasilianischer Sauerklee - Dunkellila Blätter und weiße Blüten des Sauerklees
Eine Augenweide ist der Brasilianische Sauerklee mit den dunkelvioletten Blättern und den hübschen weißen Blüten. Das Beste ist, dass alle Pflanzenteile essbar sind. Der Geschmack erinnert an Sauerampfer. Schmeckt gut im Quark, im Salat oder auch als Brotaufstrich. Die Pflanze kann im Sommer rausgestellt werden. Da sie nicht winterhart ist, muss der Kübel im Winter aber rein. Er sollte an einem schönen hellen Platz stehen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Sauerklee-Pflanze mit hellgrünen Blättern in einem Blumentopf
Auch diese etwas kleinere Variante des Sauerklees ist etwas für die heimische Fensterbank. Verwendet wird er wie der große Bruder aus Brasilien. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Silber-grüne Blätter des Römischen Schildampfers
Der Römische Schildampfer ist mehrjährig und winterhart. Seine Blätter peppen Salate auf. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Trieb des Bronzefenchels. Der Trieb ähnelt einer Feder.
Der Bronzefenchel ist winterhart, kann also gleich ins Beet gepflanzt werden. Die Pflanze zieht sich im Winter zurück und treibt dann im Frühling neu aus. Das Kraut kann sowohl frisch verzehrt oder auch mitgekocht werden. Fenchel schmeckt sehr gut zu Fisch oder im Salat. Auch die Samen können frisch oder getrocknet gegessen werden. Idealer Platz im Garten ist ein sonniger Standort in einer geschützten Lage. Kalkhaltiger Boden ist ideal. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Dalmatiner Salbei - Hellgrüne Salbeipflanze mit rauhen Blättern.
Das besondere an diesem winterharten Dalmatiner Salbei ist, dass er praktisch immergrün ist und das ganze Jahr über geerntet werden kann. Er schmeckt etwas milder als der normale Salbei. Wunderbar als Tee, zu Fleisch oder Fischgerichten.  Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Zimmerknoblauch Gräserartiger Zimmerknoblauch
Knoblauchgeschmack ohne zu stinken? Geht prima mit Schnittknoblauch. Es gibt unterschiedlich scharfe Sorten im Handel. Die Pflanzen sind winterhart, sehr ausdauernd und werden ähnlich wie Schnittlauch schön buschig. Im Winter ziehen sich die Triebe zurück. Im Frühling treibt die Pflanze neu aus. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Jiaogulan Blätter der Jiaogulan-Pflanze.
Jiaogulan kommt aus China und wird auch das Kraut der Unsterblichkeit genannt. Die Pflanze wächst je nach Standort kletternd oder hängend. Die Blätter kann man essen oder auch zu einem Tee verarbeiten. Der Geschmack ist leicht bitter, dafür soll das Kraut aber von gesunden Inhaltsstoffen nur so strotzen. Die Pflanze ist mehrjährig, sollte im Winter aber rein. Sie sollte immer feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen. Im Halbschatten wächst sie besser als in der Sonne. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Pflanze mit länglichen Blättern.
Kaugummikraut schmeckt – wie der Name schon sagt – nach Kaugummi. Für Tee ist das Kraut ideal. Am besten gedeiht Kaugummikraut an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Es ist nur bedingt winterhart, geschützt durch ein Vlies kann es den Winter überstehen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Tymian Orange Blätter einer Thymian-Pflanze
Der Thymian Orange macht seinem Namen alle Ehre und hat ein wunderbares Orangenaroma. Schmeckt besonders gut in asiatischen Gerichten. Die Pflanze ist winterhart und immergrün, liefert also auch im Winter frisches Kraut. Die Blätter kann man trocknen und als Tee aufgießen. Auch zu Fleisch passt Thymian gut. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Oreganopflanze in einem Blumentopf
Auch dieser Oregano ist winterhart. Das typisch italienische Gewürz sollte in keinem Kräutergarten fehlen. Es gibt der Pizza oder der Tomatensoße den typischen Geschmack. Passt aber auch als Gewürz zum Grillen für Gemüse und Fleisch. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Große strukturierte Blätter einer Wasabi-Pflanze.
Echter Wasabi stärkt das Immunsystem. Die Blätter sind angenehm scharf und aromatisch. Die enthaltenen gesunde Rettichöle geben Salaten und Wok-Gerichten das gewisse Etwas. Wer es schärfer mag, kann die Stängel nutzen. In Japan wird auch die Wurzel verwendet – vor allem für Sushi-Gerichte. Dann stirbt die Pflanze allerdings. Wasabi ist mehrjährig, muss aber im Gewächshaus überwintert werden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
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