Staude des Jahres 2023 Monarda: Die prächtige Staude pflanzen und pflegen
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Botanisch: Monarda
18. Juli 2023, 15:14 Uhr
Monarden glänzen im Staudenbeet: Die Blüten der Indianernessel leuchten in Scharlachrot, Violett oder Weiß. Dazu duftet die Pflanze köstlich, ist essbar und insektenfreundlich. Und mit dem richtigen Schnitt blüht sie sogar zwei Mal.
Indianernesseln stammen aus Nordamerika. Sie wachsen je nach Art in der Prärie, an feuchten Flussläufen, Gebüschrändern oder sonnigen Kalkhängen. Schon vor vielen hundert Jahren wurden die häufig als Monarden oder Goldnesseln bezeichneten Pflanzen mit nach Europa gebracht.
In unseren Gärten sind sie eine echte Bereicherung. Die etwa 60 bis 120 Zentimeter hohen Pflanzen stehen ohne Hilfe aufrecht und schön. Sie glänzen solo, im Staudenbeet und in der Vase. Ihre Blüten sind zudem essbar und können für Tee getrocknet werden. Insekten lieben die Lippenblüten der Indianernessel.
Zur Gattung Monarda gehören 19 Arten. Vor allem drei Arten sowie aus Kreuzungen gezüchtete Sorten werden in Gärtnereien angeboten: die Zitronen-Monarde (Monarda citriodora), die Indianernessel oder Scharlach-Monarde (Monarda didyma) und die Wilde Bergamotte (Monarda fistulosa).
Heimat | Nordamerika |
Pflanzenfamilie | Lippenblütengewächse (Lamiaceae) |
Wuchs | je nach Sorte 60 bis 120 Zentimeter hoch |
Blütenfarbe und -form | rot, rosa, violett, weiß, viele Lippenblüten sind in kleinen Köpfen quirlartig angeordnet |
Blütezeit | je nach Sorte von Juni bis zum Spätherbst |
Standort | volle Sonne bis Halbschatten |
Boden | nährstoffreich und durchlässig |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | Eignet sich für Tee und Limonade, Schnecken meiden Monarden |
Indianernessel im Garten pflanzen und vermehren
Indianernesseln werden im Frühjahr zwischen März und April gepflanzt. Wer viele braucht, kann sie auch aussäen. Wichtig ist ein ausreichend großer Abstand zwischen den Pflanzen. Sie bilden Ausläufer und vermehren sich rasch. Vier Pflanzen pro Quadratmeter reichen völlig aus.
Staude des Jahres 2023
Die Indianernessel wurde in diesem Jahr vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres gewählt. "Die im Deutschen oft noch als 'Indianernessel' bekannte Staude mit dem botanischen Gattungsnamen Monarda ist das, was man einen Charakterkopf nennt. Dank ihrer kugelartigen Blütenköpfchen, die sich erst mit einem Krönchen, dann mit Kränzen leuchtender Lippenblüten schmücken, gehören Monarden zu den wirklich unverwechselbaren Gartenstauden", begründet der Verbund seine Wahl.
Wer schon eine Pflanze im Garten hat, gräbt die Staude aus und teilt sie. So verbreiten die Monarden sich nicht übermäßig und die Pflanze vergreist nicht. Ohne regelmäßige Teilung würde sie irgendwann aus dem Garten verschwinden.
Indianernessel - richtiger Standort und Boden
Je nach Art und Sorte gedeihen Indianernesseln an unterschiedlichen Standorten von sonnig bis halbschattig. Wichtig ist aber immer ein durchlässiger Boden. Staunässe mögen die Pflanzen überhaupt nicht. Dagegen schätzen sie einen nährstoffreichen Boden sehr und belohnen eine Düngergabe im Frühjahr mit reicher Blüte.
Indianernessel gießen, pflegen und schneiden
Die meisten Monarden-Sorten lieben mäßig feuchten Boden, kommen aber sehr gut mit Trockenheit zurecht. Sie sollten im Idealfall regelmäßig etwas Wasser bekommen. Die Stängel vom letzten Jahr werden im Frühjahr knapp über dem Boden geschnitten. Sollten die Pflanzen mit Mehltau befallen sein, werden sie direkt nach der Blüte zurückgeschnitten.
Im Frühsommer - wenn die frischen Triebe gut entwickelt sind - sollten Indianernesseln um ein Drittel zurückgeschnitten werden. So blüht die Pflanze zwar etwas später, verzweigt sich aber und bringt dadurch mehr Blüten. Gleichzeitig steht sie stabiler und kann Mehltau besser abwehren. Ein zweiter Rückschnitt nach der ersten Blüte animiert die Pflanze zum erneuten Austrieb, so dass im Herbst erneut prächtige Blüten den Garten schmücken.
Monarden kombinieren
Im Staudenbeet passen Phlox und Allium gut zur Indianernessel. Sonnenhut (Rudbeckia), Schein-Sonnenhut (Echinacea) und Astern ergänzen das Bild im Spätsommer und Herbst. Ziergräser wie Reitgras (Calamagrostis) und Silber-Federgras (Stipa calamagrostis) bringen Leichtigkeit ins Arrangement.
Schädlinge und Krankheiten der Indianernessel
Selten verirren sich etwas Rost oder ein paar Älchen an die Monarde. Aber echter Mehltau kann zum Problem werden. Vorbeugend sollte vor allem in trockenen Sommern regelmäßig gegossen werden. Robuste Sorten mit einem hohen Anteil von 'Monarda fistulosum' bekommen selten Mehltau und kommen mit Trockenheit sehr gut zurecht. Geeignet sind beispielsweise die Sorten 'Huckleberry', 'Schneewolke', 'Blaukranz' und 'Pummel'.
Indianernessel verwenden
Blüten und Blätter der Indianernessel duften angenehm aromatisch. Sie eignen sich für Tees oder zur Herstellung von Limonade. Auch in Süßspeisen oder im Salat schmecken die Blüten gut.
MDR (anz); Bund deutscher Staudengärtner
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 16. Juli 2023 | 08:30 Uhr