Pflanzen und pflegen Ananaslilien: Kuriose Zwiebelpflanzen mit Schopf
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Bot. Eucomis
16. August 2022, 08:27 Uhr
Die Blüten der Schopf- oder Ananaslilien sehen kurios aus: Auf Stielen in dichten Blätterhorsten thronend, ähneln sie den beliebten Tropenfrüchten. Tipps zum Pflanzen, zur Pflege, Überwinterung und Vermehrung von Ananaslilien gibt Gärtnermeister Uwe Schachschal.
Blühende Ananaslilien sind besondere Hingucker im Garten. Ihre weißen, grünlichen oder rosa Blüten erinnern an Ananasfrüchte. Sie wachsen im Sommer aus einem dichten Horst aus langen, schmalen Blättern empor, die sich an den Rändern wellen. Manche haben sogar geflecktes oder dunkles Laub. Ursprünglich aus Südafrika stammend, sind sie mittlerweile auch bei uns als Garten- und Zimmerpflanzen beliebt. Ananas- oder Schopflilien gehören zu den Zwiebelblumen und sind nicht winterhart. Es ist daher ratsam, sie in Töpfen, Schalen oder Kübeln einzupflanzen. Im Herbst werden die Blumenzwiebeln dann – wie bei den Gladiolen – ausgegraben und geschützt überwintert.
Standort und Boden für Ananaslilien
Ob im Garten, im Topf oder als Zimmerpflanze: Ananaslilien benötigen einen hellen, eher warmen und geschützten Standort. Er kann auch im lichten Halbschatten liegen, jedoch nicht in der prallen Mittagssonne. Der Boden oder das Substrat im Topf muss locker, nährstoffreich und durchlässig sein. Die Zwiebelblumen mögen keine Staunässe. Das Pflanzgefäß benötigt daher einen Wasserabzug, im Beet ist eine Drainage-Schicht sinnvoll.
Ananaslilien einpflanzen
Wer ein schützendes Gewächshaus hat, kann Ananaslilien darin ab Ende März in Töpfen vortreiben. Sollen die Pflanzen direkt ins Freie, dürfen sie erst dann eingepflanzt werden, wenn keine Nachtfröste mehr drohen. Bei großen Sorten reicht eine Blumenzwiebel pro Topf aus. Bei kleineren Ananaslilien setzt Uwe Schachschal drei oder fünf Zwiebeln zusammen in ein Pflanzgefäß. Dabei achtet er auf eine Zwiebelbreite Abstand zwischen den einzelnen Blumenzwiebeln. Zum Rand hin sollte je eine halbe Zwiebelbreite Platz bleiben. Die Pflanztiefe beträgt etwa 15 bis 20 Zentimeter. In klimatisch günstigen Gebieten können Ananaslilien auch in den Garten gepflanzt werden. Für die Überwinterung benötigen sie dann jedoch Schutz.
Ananaslilien gießen und düngen
Im Sommer gießt der Gärtnermeister alle zwei bis drei Tage seine Ananaslilien. Gedüngt wird bis Ende Juli wöchentlich, gegossen bis Anfang September. Danach erhalten die Pflanzen gar kein Wasser mehr, damit sie sich auf die Winterruhe einstellen können. Die Blätter sterben ab. Im Oktober werden die Zwiebeln ausgegraben und frostfrei, kühl und trocken gelagert. Ananaslilien im Garten werden mit einer dicken Schicht Laub und Gartenvlies gegen Frost geschützt.
Verblühte Triebe können vor der Samenbildung unten abgeschnitten werden. So steckt die Pflanze mehr Kraft in die Zwiebel. Schädlinge oder Krankheiten machen den robusten Ananaslilien in der Regel nicht zu schaffen.
Ananaslilien vermehren
Am einfachsten ist die Vermehrung von Ananaslilien über Brutzwiebeln. Sie werden im Frühjahr von den Hauptzwiebeln vorsichtig abgetrennt und in eigene Töpfe gepflanzt.
Empfehlenswerte Ananaslilien-Sorten
Heimat | Südafrika |
Pflanzenfamilie | Spargelgewächse (Asparagaceae) |
Wuchs | 20 bis 70 Zentimeter hoch |
Blütenfarbe | je nach Art und Sorte grünliche, weiße, rosa- oder purpurrote sowie mehrfarbige Blüten, Blattschopf an der Spitze des Blütentriebs |
Blütezeit | Juli und August |
Standort | sonnig, halbschattig, warm und geschützt |
Boden | locker, durchlässig, nährstoffreich |
Winterhart | nein |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | Zwiebelpflanze, Blumenzwiebeln geschützt überwintern; robust gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten; leicht giftig |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 14. August 2022 | 08:30 Uhr