Pflegetipps Magnolien pflegen und tolle Sorten aussuchen
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bot. Magnolia
11. April 2024, 15:30 Uhr
Magnolien blühen früh im Jahr. In vielen Gärten erfreuen sie die Gärtner. Doch stellen sie einige Ansprüche an ihren Standort. Kalkhaltigen Boden mögen sie nicht. Auch auf sandigem Untergrund stehen sie ungern. MDR Gartenexpertin Brigitte Goss gibt Pflegetipps und stellt besondere Sorten vor.
Inhalt des Artikels:
Magnolienblüten sind die Blüten des Kaisers. Die anmutigen, würdevollen Pflanzen verbindet man mit asiatischer Gartenkultur. Die faszinierenden Gehölze sind aber auch das Ergebnis einer langen Entwicklungsgeschichte. Schon vor 100 Millionen Jahren wuchsen die Vorgänger unserer Gartenmagnolien in den Wäldern.
Der richtige Standort für Magnolien
Ein windgeschützter, sonniger bis halbschattiger Standort mit einem humosen, durchlässigen und feuchten Boden ist ideal. Die meisten Magnolien bevorzugen einen schwach sauren Boden. Baummagnolien, Tulpenmagnolien und Sternmagnolien sind allerdings weniger kalkempfindlich, überstehen Hitzeperioden und harte Winter. Dennoch sind sehr heiße Standorte und austrocknende, stark kalkhaltige oder sandige Böden für Magnolien ungeeignet.
Magnolien pflegen und schneiden
Magnolien sind Flachwurzler. Sie vertragen deshalb Bodenbearbeitung im Bereich der Wurzeln nicht. Mit einer Unterbepflanzung sollte man also vorsichtig sein. Für die ersten Jahre nach der Pflanzung ist eine dicke Schicht Laub als Wurzelschutz von Vorteil.
Magnolien sollten nicht geschnitten werden. Man entnimmt lediglich altes abgestorbenes Holz. Sollte ein Schnitt dennoch nötig werden, schneidet man im Sommer.
Magnolienarten und -sorten
Tulpenmagnolie - das Bild von einer Magnolie
Die Tulpenmagnolie (Magnolia x soulangeana) ist in unseren Gärten die am weitesten verbreitete Magnolie. Sie ist in ihrem malerischen Wuchs unübertroffen. Die Tulpenmagnolie ist ein Abkömmling der Jade-Magnolie. Verschenkte der chinesische Kaiser diese Magnolie, galt dies als höchste Auszeichnung. Die Bäume werden zwischen vier und zehn Metern hoch und können bis zu acht Meter im Durchmesser erreichen. Im April blüht die Tulpenmagnolie überreich in rosa, pink oder weiß.
Sorten:
- 'Lennei alba': große glockenförmige, reinweiße Blüten
- 'Lennei': späte, große Blüte, dunkel Magenta
Baummagnolie - ein Klimabaum
Sie ist ein robuster und bewährter Straßenbaum. Die Baummagnolie (Magnolia kobus) eignet sich wunderbar als edler Hausbaum in kleineren Gärten. Sie erreicht eine Höhe von zwölf Metern und wird bis zu acht Meter breit - eben wie ein Baum. Ihre Blüten zeigt sie im April noch vor dem ersten Grünaustrieb. Als Standort hat sie am liebsten lockere, nährstoffreiche und humose Böden.
Tipp Magnoliensorten, die auf eine Unterlage der Baummagnolie veredelt werden (Magnolia kobus), vertragen auch festeren, kalkhaltigen Boden.
Sternmagnolie - die kleinste Magnolie
Sie ist nicht nur die Kleinste, sondern auch die Früheste, denn sie zeigt ihre rosa oder weißen Blüten bereits im März. Durch ihren kompakten Wuchs von etwa zwei bis drei Metern eignen sich Sternmagnolien (Magnolia stellata) für Kübel auf Terrassen und Balkonen. Allerdings brauchen sie dort einen Winterschutz.
Sorten:
- 'Royal Star': Blüht etwas später, weiße Blüten, rascher Wuchs
- 'Rosea': rosafarbene Blüten
Vorsicht vor dem Verzehr! Es ist nicht geklärt, ob alle Magnolien essbar sind! In China werden die Blätter der Yulan-Magnolie (Magnolia denutata) frittiert gegessen und die Blütenblätter eingelegt und zum Würzen von Reis verwendet. Dies soll auch für die Tulpenmagnolie gelten, die aus Magnolia denutata gezüchtet wurde.
Großblumige Sternmagnolie - Blütenüberfluss
Sie verknüpft zwei Eigenschaften der Baum- und der Sternmagnolie: Denn sie blüht bereits als junge Pflanze und wächst rasch in die Höhe bis zu 5 Meter. Mit einer Breite von sechs Metern wird sie buschig. Die Blütenfarben reichen von weiß bis rosa.
Sorten:
- 'Leonard Messel': gefüllte Blüte, rosa/weiße Sterne, schwächer wachsend als 'Merril', auch als kleinkroniger Hochstamm erhältlich
- 'Merril': weiße Sterne, kräftiger Wuchs, auch als kleinkroniger Hochstamm erhältlich
Purpurmagnolie - die Spätblühende
Die Blüten der Purpurmagnolie (Magnolia liliiflora) sind die mit den sattesten Tönen. Ihre späte Blütezeit von April bis Ende Juni lässt sie nicht zum Opfer von Spätfrösten werden. Die Magnolie erreicht eine Höhe von vier Metern.
Sorten:
- 'Nigra': späte Blüte
- 'Susan': Blüht früher als 'Nigra', blüht im Juli nach, kompakter Wuchs, als Hochstamm erhältlich
- 'Heaven Scent' (M. x soulangeana): größere, vasenförmige Blüten, stärkerer Wuchs als 'Nigra', duftende Blüte
Auf einen Blick: Magnolien
Heimat | Ostasien, Amerika |
Pflanzenfamilie | Magnoliengewächse (Magnoliaceae) |
Wuchs | 2 bis 20 Meter |
Blüte | weiß bis purpur |
Blütezeit | März bis Juni |
Früchte | Sammelbalgfrüchte |
Standort | sonnig bis halbschattig |
Boden | durchlässig, humos und leicht sauer, nicht zu sandig |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | Sie werden durch Käfer bestäubt. Manche Sorten werden als Lebensmittel verwendet. |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 28. April 2024 | 08:30 Uhr