Spaß für Kinder Einen Minigarten gestalten und bepflanzen
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07. Mai 2021, 09:03 Uhr
Einen Garten im Miniformat zu gestalten, ist ein großer Spaß, nicht nur für Kinder. Während gebastelt wird, lernt der Nachwuchs gleich noch etwas über Pflanzen, riecht verschiedene Kräuter und zieht Stecklinge. Und wenn alles fertig ist, dürfen Minifeen, -ritter oder -drachen einziehen.
Einen Garten, ganz für sich allein. In dem alles steht, was man sich schon immer gewünscht hat. Von einem solchen Garten träumen nicht nur Erwachsene. Auch Kinder gestalten sich gern ihren eigenen Garten - besonders spannend ist das im Mini-Format! Antje Lobenstein, Museumspädagogin am Deutschen Gartenbaumuseum, entwickelt regelmäßig mit Schulklassen Minigärten. Die Kinder kommen drei Mal: zum Planen des Gartens auf Papier, zum Aussäen von Pflanzen und Schneiden von Stecklingen, und schließlich zum Bauen des Gartens. Das klingt aufwendig. Aber ein solcher Minigarten lässt sich gut zu Hause gestalten. Antje Lobenstein verrät uns, wie es funktioniert.
Das braucht man für einen Minigarten
Die Basis ist ein Behälter. Antje Lobenstein empfiehlt flache Obststiegen, die es in jedem Supermarkt gibt. Meist können sie umsonst mitgenommen werden. Günstig sind durchgehende Böden. Auch eine alte, ausrangierte Schublade ist eine schöne Basis. Auf den Boden kommt ein Gärtnervlies. Dies ist etwa einen halben Zentimeter dick und auf der Unterseite gummiert. Das Vlies selbst saugt sich voll, verhindert so Staunässe und dient zugleich als Wasserspeicher. Wer kein Gärtnervlies hat, kann auch eine Folie mit kleinen Löchern benutzen und darüber einen alten Stoff oder einen Scheuerlappen legen.
Darauf wird Erde gefüllt. Am besten eignet sich eine Gartenerde ohne Torf. Jetzt heißt es Zutaten sammeln: Steine verschiedener Farben und Größen, Sand, Holzscheiben, Stöckchen, was immer den Kindern einfällt, ist prima. Allerdings sollten es möglichst Naturmaterialien sein. Für Wasser gibt es blauen Sand im Floristikbedarf. Dies ist kein Naturmaterial, sondern ein Kompromiss. Alle Kinder lieben Wasser und wollen es in ihren Gärten. Echtes Wasser verdunstet aber schnell oder veralgt.
Stecklinge für kleine Bäume schneiden
In einen Garten gehören Bäume. In einen Minigarten könnten natürlich ein paar Bonsais einziehen. Aber besonders schnell und schön zu beobachten, sind Stecklinge. "Besonders gut eignen sich Weiden", sagt Antje Lobenstein. Dazu werden von frischen Weidentrieben Stücke geschnitten, auf denen drei Augen zu sehen sind. Knapp unter dem dritten Auge wird geschnitten. Dort befinden sich besonders viele Wuchsstoffe, die dafür sorgen, dass der Steckling in der Erde schnell Wurzeln treibt. Achtung: Den Steckling richtig rum in die Erde stecken! Was vorher oben war, bleibt oben, was unten war, bleibt unten. Das dritte Auge verschwindet in der Erde, die anderen beiden schauen heraus. Hier treiben Blätter aus. Diese Technik funktioniert auch mit Rosmarin, Ysop, Thymian und Duftgeranien. Allerdings werden in diesem Fall nicht irgendwelche Stücke der Pflanze für Stecklinge genommen, sondern ein Kopftrieb. Schneiden sie einfach eine schöne Zweigspitze ab und stecken Sie ihn in die Erde.
Pflanzen für den Minigarten auswählen
Grundsätzlich eignen sich für einen Minigarten alle Pflanzen, die langsam wachsen, wenig Nährstoffe brauchen und möglichst klein bleiben. Das können Kräuter wie Basilikum, Petersilie und Schnittlauch sein, aber auch Walderdbeeren oder Duftgeranien eignen sich. Oder probieren Sie mal Kresse, die wächst schnell und sieht in einem Minigarten ganz wunderbar aus, muss aber bald geerntet werden. Auch Rasensaat macht sich gut. "Die Kinder lieben es, mit einer kleinen Schere den Rasen kurz zu schneiden", sagt Antje Lobenstein.
Den Minigarten gestalten
Wege aus Steinen, Sitzplätze aus Holz, ein Teich mit Steg zum Ins-Wasser-Hüpfen, eine Schaukel, ein Gehege für Tiere - jeder kann sich seinen ganz persönlichen Minigarten schaffen. So, wie man ihn sich immer erträumt hat. Und dann dürfen natürlich auch Bewohner einziehen. Vielleicht streifen ja bald Tiger durch den Kressedschungel oder segelt ein Floß über den Teich.
Quelle: Antje Lobenstein, Deutsches Gartenbaumuseum; MDR Garten/anz
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Mai 2021 | 08:30 Uhr