Servicestunde | 25.04.2023 Gartenmöbel richtig pflegen

Manchmal ist es wirklich ein Jammer. Die schönen neuen Möbel sehen aus, als habe man sie aus einem alten Container gezogen. Nur Mut: Mit der richtigen Pflege glänzen sie bald wieder fast wie neu. Grundsätzlich gilt: Wer seine Gartenmöbel regelmäßig reinigt und sie abdeckt, wenn sie nicht gebraucht werden, schützt sie vor vorzeitiger Alterung. Besonders Vogelkot sollte möglichst immer sofort entfernt werden, um hässliche, kaum zu reinigende Flecken zu vermeiden. Im Winter stehen Gartenmöbel am besten trocken in einer Garage oder einem Schuppen.

Möbel aus Plastik sehen schnell stumpf und schmuddelig aus. Deswegen ist eine Wäsche mit Wasser und milder Seifenlauge der erste Schritt. So verschwinden Staub und loser Schmutz. Danach werden die Möbel mit einem Allzweckreiniger eingesprüht. Einwirken lassen und dann mit viel Wasser entfernen und mit Putztüchern polieren. Wer mehr Geld ausgeben möchte, kauft Kunststoff-Spezialreiniger. Es gibt auch biologisch abbaubare Mittel.

Die weißen Monoblocs sind die Klassiker der leichten, beweglichen Gartenstühle. Aber längst gibt es Kunststoffmöbel in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Bildrechte: imago/imagebroker

Um Flecken und Verfärbungen zu entfernen, können verschiedene Hausmittel helfen. Verdünnen Sie Essigessenz mit Wasser und bearbeiten sie die Flecken. Zahnpasta wird empfohlen, um Flecken aufzuhellen. Dazu die Zahnpasta mit etwas Wasser zu einer Paste anrühren und dann mit einem Mikrofasertuch die entsprechenden Stellen behandeln. Auch Natron oder Backpulver werden empfohlen. Manchmal wirkt auch ein Putzschwamm Wunder. Aufpassen sollte man, dass die Oberfläche nicht angegriffen oder zerkratzt wird. Probieren Sie an einer unauffälligen Stelle, ob sich Material und Putzmittel vertragen.

Für zusätzlichen Glanz soll die sogenannte Cockpit-Pflege aus dem Kfz-Bereich sorgen. Falls Sie das ausprobieren, achten Sie darauf, dass keine Farbstoffe enthalten sind.

Sitzflächen aus Kunststoff werden genau wie Kunststoffmöbel gereinigt: Mit etwas Allzweckreiniger sowie eventuell Kunststoff- oder Vinyl-Reiniger. Das gleiche gilt für Polyrattan, also Rattangeflecht aus Kunstfasern.

Wichtig für Möbel aus Metall: Keine Scheuermittel und keine harten Bürsten verwenden - die glatte Oberfläche sollte nicht beschädigt werden. Ansonsten sind Metallmöbel pflegeleicht. Alumöbel werden nur mit Schwamm oder Lappen sowie normalem Wischwasser gereinigt. Dies gilt auch für Edelstahl. Edelstahl ist unempfindlich gegen Rost. Wer es besonders schick will, kann Edelstahlreiniger verwenden.

Gartenmöbel aus Metall sind pflegeleicht. Sie müssen nur regelmäßig mit einem Lappen gereinigt werden. Ausnahme: Schmiedeeiserne Möbel können rosten und brauchen deshalb regelmäßig Rostschutz und einen frischen Anstrich. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Auch schmiedeeiserne Möbel werden einfach mit Wasser und Lappen gesäubert. Allerdings können diese mit der Zeit rosten. Dann müssen sie gestrichen werden. Dafür zuerst lose Farbschichten abtragen, anschleifen, mit Rostschutz und danach mit Farbe streichen.

Entweder man entscheidet sich für die graue Patina, die viele Harthölzer über die Jahre bekommen. Da hat man wenig Arbeit und so eine Gartenbank wird fast unsichtbar in der Gartenlandschaft und mit ihren Schattierungen ein lebendiger Teil der Natur. Andererseits: im Staub und Schmutz des Winters will auch keiner sitzen. Also hilft nur: Säubern. Aber Vorsicht! Wer jetzt zum Hochdruckreiniger greift, reißt die Holzfasern auf und schädigt die Oberfläche.

Erst reinigen, dann neu streichen - so bleiben diese Gartenmöbel lange schick. Bildrechte: colourbox

Besser wirklich mit einem milden Reiniger im Wischwasser loslegen - das kann einfaches Spülmittel sein - und dann den Schmutz mit Geduld, einer harten Bürste und viel Wasser herunterwaschen. Wenn man sehr hartnäckige Verschmutzungen hat, kann man es auch mit speziellen Grün- und Algenentfernen oder Holz-Entgrauern probieren. Auch Soda soll gut wirken. Meist reicht aber Wasser mit Spülmittel. Wichtig ist Geduld beim Putzen: immer schön mit der Holzfaser. Die Oberflächen sind recht schnell abgebürstet. Aber die Winkel und Ritzen brauchen mehr Zeit und ein bisschen Fingerfertigkeit.

Gartenmöbel aus Holz ölen oder streichen

Nach der Reinigung müssen die Gartenmöbel erst einmal richtig durchtrocknen. Das kann gut und gern einen Tag dauern. Dann leicht drüberschleifen. Das muss nicht jede Ritze sein, sondern vor allem Flächen wie Sitz und Lehne, über die man mit der Hand fährt. Alles soll schön glatt sein. Erst dann kann neu geölt werden.

Wenn das Holz gut saugt, sind zwei Durchgänge mit etwas Abstand sinnvoll. Dann kommt die Maserung wieder schön zum Vorschein - und meist wird das Holz wieder dunkler und kräftiger in der Farbgebung. Wer seine Möbel besonders liebt, macht das Ganze im Jahreslauf noch einmal. Sind die Holzmöbel gestrichen, heißt es auch hier: reinigen, trocknen lassen, schleifen und streichen.

Ob gekauft oder aus Paletten selbst gebaut - Holzmöbel brauchen regelmäßige Pflege. Bildrechte: Jens Haentzschel

Quelle: MDR Thüringen (anz)