Pflegetipps So machen Sie Ihre Gartenwerkzeuge winterfest
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18. November 2024, 12:28 Uhr
Ein guter Gärtner macht im Spätherbst nicht nur seinen Garten winterfest, sondern auch seine Werkzeuge. Doch dazu gehört ein bisschen mehr, als den Werkzeugschuppen nur gut abzuschließen. Denn nach einem langen Sommer brauchen Ihre Gartenhelfer auch etwas Pflege. Hier lesen Sie unsere Tipps zur Werkzeugpflege, damit Sie im Frühling für alle Aufgaben gut gerüstet sind.
Sie werden oft vergessen, wenn der Garten winterfest gemacht wird: die Werkzeuge! Dabei verdienen auch diese treuen Gartenhelfer ein bisschen Aufmerksamkeit. Zum einen, weil sie auch nach dem Winter tadellos funktionieren sollen, zum anderen weil Werkzeughygiene am Ende auch den Pflanzen nutzt. Denn dreckige Werkzeuge können Krankheitserreger oder Gifte übertragen. Grundsätzlich sollte deshalb gelten: Reinigen Sie Ihr Werkzeug - ganz besonders die Gartenschere - bevor Sie eine andere Pflanze damit bearbeiten wollen.
1. Werkzeuge richtig reinigen, trocknen und desinfizieren
Zunächst entfernen Sie den groben Schmutz. Zum Reinigen eignen sich unter anderem Lappen, Topfkratzer oder Küchenschwämme mit einer rauen Seite. Bei festgebackenem Dreck können Sie nicht elektrische Werkzeuge in warmen Wasser eine halbe Stunde lang einweichen lassen - das erleichtert die Arbeit. Sollte der Schmutz trotzdem hartnäckig sein, rücken Sie ihm mit einem nassen, sehr feinen Schleifpapier zu Leibe.
Nach dem Reinigen reiben Sie ihre Werkzeuge mit einem Tuch trocken, damit die nun folgende Desinfektion besser haften bleibt. Als Desinfektionsmittel bietet der Haushalt in der Regel kochendes Wasser oder Essigessenz an. Spiritus-Lösungen sowie Hand- oder Flächendesinfektionsmittel auf Alkoholbasis sind denkbare Alternativen. Egal für welche Art der Desinfektion Sie sich entscheiden, lassen Sie das Mittel etwa fünf Minuten einwirken und trocknen Sie die Werkzeuge anschließend erneut mit einem Tuch.
2. Werkzeuge ölen und schleifen
Doch die Gartenhelfer sollen nicht nur keimfrei sein und glänzen, sie sollen auch funktionieren. Im Normalfall sollten Sie deshalb immer drei Pflegeutensilien parat haben: ein Tuch, eine Ölkanne und einen Schleifstein.
Mit einem Tropfen Öl - normales Speiseöl tut es auch - schmieren Sie die Werkzeuggelenke. Achten Sie darauf, dass sich das Öl gut im Gelenk verteilt. Um das Werkzeug nicht zu verschmieren, wird das überschüssiges Öl mit einem Tuch abgewischt.
Das Schleifen ist etwas aufwendiger, aber auch kein Hexenwerk: Legen Sie den Schleifstein vor sich auf den Tisch und führen sie die Werkzeugklinge mit der Innenseite in einem Winkel von 45 Grad etwa zehn bis 20 Mal über die Oberfläche. Schleifen Sie immer zum Rücken der Klinge hin (also entgegen der herkömmlichen Schnittrichtung). Anschließend wenden Sie die Klinge und schleifen die andere Seite. Bei Scheren empfiehlt es sich, die Scherenblätter abzunehmen und einzeln zu schleifen. Lösen Sie dafür die Schraube, die die Scherenblätter zusammenhält. Anschließend sollten Sie die Werkzeuge noch einmal trocken abwischen, um Rückstände vom Schleifstein zu entfernen.
3. Pflege elektrischer Werkzeuge
Grundsätzlich sollten Sie Kettensäge, Rasenmäher, Motorsense und Co. nach dem Herbst immer gründlich reinigen und prüfen. Die Pflege von Werkzeugen ist sehr unterschiedlich. Gerade bei elektrischen Geräten lohnt ein Blick in die Gebrauchsanleitung.
Um die Kettensäge zu reinigen, müssen Sie die Sägekette abbauen. Holzspäne entfernen Sie mit einem Pinsel, denn die könnten die Kettensäge blockieren. Ist die Sägekette stumpf, muss es keine neue sein, beim Fachhändler kann man sie schärfen lassen. Nehmen Sie ausschließlich richtiges Kettenschmieröl, so wie im Handbuch angegeben, dann haben sie länger Freude an der Sägekette.
Beim Rasenmäher entfernen Sie die verbliebenen Grasreste mit Spachtel und Bürste, denn umso mehr sich hier ansammelt, desto schneller verliert der Rasenmäher an Kraft. Bauen Sie das Schneidblatt aus, säubern und schärfen Sie es nach dem oben beschriebenen Prinzip und setzen Sie es dann wieder ein.
Bei einem Benzinrasenmäher sollte zudem einmal im Jahr der Luftfilter gereinigt werden. Den Filter einfach herausnehmen und ausklopfen. Kontrollieren Sie danach den Ölstand und füllen bei Bedarf Motoröl nach. Außerdem sollten Sie den Tank über den Winter leeren, sonst bildet sich Kondenswasser. Zu guter Letzt gilt es, den Motorraum vor Korrosion zu schützen: Drehen Sie die Zündkerze raus und gießen ein wenig Motoröl in den Zylinder. Durch langsames Ziehen am Startergriff lassen Sie nun den Motor durchdrehen, damit sich das Öl verteilt. Anschließen schrauben Sie die Zündkerzen wieder ein.
Bei der Motorsense gilt genau wie beim Rasenmäher: Grasreste mit Spachtel und Bürste entfernen, sonst lässt die Leistung nach. Wenn das Schneidblatt verschlissen ist, muss nicht gleich ein Neues her. Das Alte lässt sich häufig wieder aufarbeiten, indem man große Kerben herausdengelt und das Schneidblatt neu anschärft.
3. Werkzeuge richtig überwintern
Zum Schluss müssen Sie nur noch den richtigen Platz zum Überwintern der Werkzeuge finden. In der Regel ist der Schuppen oder die Gartenlaube dafür ausreichend. Hauptsache, die Werkzeuge haben es trocken. In harten Wintern kann es aber auch im Schuppen gefrieren, was für akkubetriebene Geräte nicht unbedingt gut ist. Nehmen Sie lieber die Akkus heraus und lagern sie zu Hause im Keller oder Schrank. Sämtliche Flüssigkeiten wie Benzin oder Wasser sollten ebenfalls aus den Gerätschaften abgelassen werden. Das gilt natürlich auch für die Gartenschläuche, die sich ebenfalls über einen trockenen Platz im Schuppen freuen.
Quellen: MDR Garten,ask
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. November 2023 | 08:30 Uhr