Wasserstellen im Garten Fischteich und Biotop zwischen selbstgebauten Felsen anlegen
Hauptinhalt
24. Mai 2022, 19:15 Uhr
Wolfgang Kohlhepp hat in seinem Garten - neben einem Pool - ein bepflanztes Biotop und einen großen Fischteich angelegt. Worauf es bei der Gestaltung und Pflege dieser beiden Wasserstellen ankommt, erklärt er hier. Bei der Anlage hat er unter anderem selbst gegossene, natürlich wirkende Felsbrocken aus Beton verbaut.
Inhalt des Artikels:
Geht es um Teiche, gerät Wolfgang Kohlhepp ins Fachsimpeln. Er hat in seinem Garten im fränkischen Oberwerrn schon viel ausprobiert und aus Fehlern gelernt. Heute hat Kohlhepp drei Wasserstellen - einen Pool, einen 20 Meter langen und drei Meter breiten Fischteich und einen Naturteich - ohne Fische. Eingerahmt werden die Teiche von Felsen, die auf den ersten Blick ganz natürlich aussehen und teilweise bewachsen sind. Aber die Steine baut der Hobbygärtner selbst - aus Estrich-Beton.
Der Fischteich
"Bei mir schwimmen in 38 Kubikmeter Wasser elf Fische", erzählt Kohlhepp. "Die haben richtig viel Platz, auch weil es keine schrägen Uferzonen mit flachem Wasser gibt". Als Untergrund für den Fischteich hat Wolfgang Kohlhepp eine dünne Bodenplatte aus Beton gegossen. Rundherum verläuft eine Mauer, die jetzt im Wasser und unter den selbstgegossenen Felsbrocken verschwunden ist. Die Mauer verläuft unregelmäßig um den ganzen Teich herum.
Das A und O für einen Fischteich - die richtige Filteranlage
Der Fischteich in Kohlhepps Garten ist an der tiefsten Stelle 1,80 Meter tief. Im Boden befindet sich ein Abfluss, der zum Filter führt. Pflanzen kommen nicht in den Teich, dass hat Kohlhepp ausprobiert. Alle Seerosen haben die Karpfen aufgefressen. Und das Wasser wurde schneller trüb. "Ein Koi-Karpfenteich ist eben kein Biotop", sagt Kohlhepp. Im Sommer macht der Fischfreund Wasserwechsel, lässt einen Teil des alten Wassers ablaufen und gibt Trink- und Regenwasser dazu. Fällt mal viel Laub in den Teich, fischt er es ab, den Rest erledigt eine gute UV-Filteranlage, die gleichzeitig das Wasser bestrahlt und so die Grünalgen unterdrückt.
Der Filter funktioniert wie in einem Aquarium, nur bei uns in groß. Das Wasser läuft aus dem Teich über einen Abfluss zum Filter am Rand des Teiches. Der Filter besteht aus fünf Kammern, Splitt, Kies, Bürsten, durchlässige Kunststoffmatten. In der fünften Kammer hat das Wasser wieder Trinkwasserqualität. Von dort aus fließt es zurück in den Teich.
Teiche mit Fiberglas auskleiden
Schwimmteiche werden oft mit spezieller Teichfolie ausgekleidet. Aber die werfen Falten und lassen sich nur schwer in jede Ecke drücken. Gerade am Teichrand sieht das oft unordentlich aus, sagt Kohlhepp. Er verwendet deshalb Fiberglas - ein Glasgewebe, das ähnlich wie ein kräftiges Vlies aussieht und sehr flexibel ist. Fiberglas gibt es von der Rolle und ist preisintensiver als Teichfolie, dafür hält es länger und lässt sich besser verarbeiten. Das vliesähnliche Material wird zurechtgeschnitten und in Polyesterharz getränkt - der Teich sozusagen in mehreren Lagen tapeziert. Eine Schicht härtet innerhalb von 30 Minuten aus. Auch in Ecken oder rund um den Abfluss lässt sich das Material passgenau verarbeiten.
Biotop ist Sammelplatz für Tiere im Garten
In einer anderen Ecke des Gartens gibt es ein kleines Biotop - zwei terrassenförmige Miniteiche mit Seerosen auf dem Wasser und von Deko-Felsen eingerahmt. Angelegt sind die Teiche ähnlich wie der Fischteich, also aus Beton gebaut und mit Fiberglas ausgekleidet. Am Uferrand wachsen Formgehölze und Blütenstauden wie Katzenminze und Sonnenhut. Im Teich wachsen Wasserschwerlilien. Bergmolche, Schnecken - viele Kleinlebewesen haben sich hier ganz von allein angesiedelt, erzählt Kohlhepp. Eine Pumpe gibt es nicht. Der Kreislauf regelt sich über die Pflanzen. Weil keine Fische in dem Biotop leben, kommt auch kein Futter ins Wasser. Der Stoffwechsel von Libellen und Molchen ist so gering, dass das Wasser auch ohne Filter schön klar bleibt.
Kristallklares Wasser bekommt man durch den Filter oder eben über Pflanzen.
Das Biotop ist pflegeleicht. Nur ab und zu verkleinert Kohlhepp ein paar Seerosen, die in Körben stehen und so auch gut zu erreichen sind. Und er verbringt ja sowieso die meiste Zeit in seinem Garten, den er liebevoll auch sein zweites Wohnzimmer nennt.
Pflegetipps für Fischteich und Biotop
Sind Fertigwannen als Fischteich geeignet?
Fertigwannen aus dem Baumarkt eignen sich nicht als Fischteich, sagt Kohlhepp. Sie sind einfach zu klein für die Fische und haben durch die Abstufungen am Beckenrand viele flache Stellen. Als Biotop sind solche Teiche aber interessant. Für die Bepflanzung der Stufen rät Kohlhepp, Steine als Hilfsmittel zu nutzen oder die Pflanzen am besten in Körbe oder andere geeignete Pflanzgefäße zu setzen.
Klares Wasser für den Fischteich
Damit das Wasser klar bleibt, gibt es im Fischteich von Wolfgang Kohlhepp keine Pflanzen. "Die Fische brauchen das nicht", sagt er, "sie werden gefüttert und da ist alles drin was sie brauchen." Das Wasser wird über eine UV-Filteranlage gereinigt. Die Filteranlage besteht aus mehreren Kammern mit Bürsten, Kies und Splitt, die Schmutzpartikel herausfiltern. Gleichzeitig wird das Wasser am Filter mit UV-Licht bestrahlt und so die Bildung der Grünalgen unterdrückt. Im Sommer, wenn es heiß ist, lässt Kohlhepp zwei Mal etwas Wasser ab und füllt den Teich mit sauberem Trinkwasser und Regenwasser wieder auf. Dann reinigt er auch die Filteranlage.
Klares Wasser im Biotop
Wolfgang Kohlhepp empfiehlt ein Biotop und einen Fischteich zu trennen. Im Biotop sollten keine Fische schwimmen. Mit den richtigen Pflanzen reinigt sich der Teich von selbst, das Wasser ist nicht glasklar, aber sauber. Bester Zeitpunkt ein Biotop anzulegen ist das Frühjahr, dann ist die Auswahl an Wasserpflanzen am größten und der Teich kann sich über die Saison schön entwickeln.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 13. Februar 2022 | 08:30 Uhr