Weihnachtsduft und Köstlichkeit Weihnachtsäpfel für Baum und Punsch
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19. Dezember 2023, 14:53 Uhr
Der Apfel ist so eng mit Weihnachten verbunden wie keine andere Frucht. Früher schmückten polierte, rote Äpfelchen anstelle von Christbaumkugeln den Weihnachtsbaum. Zwischen einfachen Strohsternen und aufgefädelten Nüssen sorgten sie für festliche Stimmung. Das sieht auch heute noch toll aus. Gärtnerin Brigitte Goss stellt die besten Sorten dafür vor.
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Dekorieren mit Äpfeln
Als der Weihnachtsbaum als Symbol der immergrünen Lebenskraft in die Stuben kam, bestand der Behang zunächst aus Äpfeln und Strohsternen. Rote kleine und makellose Äpfel als natürliche Christbaumkugeln waren ein günstiger Weihnachtsschmuck. Heute, in einer Zeit in der Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, besinnen wir uns auf diese alte Tradition.
Äpfel liegen im Trend, wenn es um die Weihnachtsdekoration geht. Gartenfachberaterin Brigitte Goss empfiehlt vor allem alte Sorten als Weihnachtsapfel. Die Sternrenette, der Danziger Kant oder der Rote Eiserapfel sehen mit ihrer intensiven roten Färbung besonders schön aus. Werden die Äpfel mit einem Geschirrtuch poliert, glänzen sie schön. Ein Tropfen Öl auf dem Tuch erhöht den Glanz und schützt die Äpfel zusätzlich vor dem Austrocknen in der trockenen Heizungsluft. Zum Aufhängen den Stil des Apfels mit einem Draht oder einem Band eng umwickeln.
Danziger Kant
Herkunft | Holland oder Norddeutschland, Erste Hinweise auf die Sorte 1758 |
Merkmale der Frucht | Mittelgroßer Apfel mit glänzend roter, seidiger Schale. Das Fruchtfleisch ist grün und rot marmoriert. |
Verwendung der Frucht | Hervorragender Mostapfel, aber auch Tafelapfel, für viele Allergiker verträglich |
Pflückreife | Ende September |
Genussreife | September bis Dezember |
Lagerfähigkeit | Bis Januar |
Geschmack | Er ist besonders aromatisch und duftet herrlich, deswegen wird er auch Rosenapfel genannt. |
Baumeigenschaften | Sehr anspruchsloser Baum mit großer Krone, wächst auch in rauen Höhenlagen. |
Krankheiten | Resistent gegen Mehltau, Anfällig für Apfelschorfe und Obstbaumkrebs |
Herkunft | Deutschland; Bei der Weinbaufamilie Luik als Zufallssämling etwa 1885 in Württemberg entdeckt |
Merkmale der Frucht | Besondere karminrote bis dunkelrote Deckfarbe, weißes Fruchtfleisch |
Verwendung der Frucht | Hervorragender Mostapfel, aber auch Tafelapfel |
Pflückreife | Oktober |
Genussreife | Dezember bis März |
Lagerfähigkeit | Bis März |
Geschmack | sehr saftig und leicht säuerlich |
Baumeigenschaften | Die Bäume treiben spät aus und blühen auch spät, das schützt sie vor Spätfrösten. Der starkwachsende Baum wächst dicht und sollte regelmäßig ausgelichtet werden. |
Krankheiten | Anfällig für Schorf und Mehltau |
Herkunft | Deutschland, vermutlich aus dem Alten Land bei Hamburg vor 1900 oder aus der Schweiz. Die Sorte soll mindestens 160 Jahre alt sein. |
Merkmale der Frucht | Glockenförmige Fruchtform mit grüngelber Schale, an sonnigen Lagen mit roter Deckfarbe, mit festem Fruchtfleisch. |
Verwendung der Frucht | Tafelapfel, Backen, Kochen; Durch den hohen Polyphenolgehalt ist der Apfel allergikerfreundlich |
Pflückreife | Nicht vor Oktober |
Genussreife | Dezember bis Juni |
Lagerfähigkeit | Bis Mai |
Geschmack | Wenig Süße mit milder Säure, saftig |
Baumeigenschaften | Der Baum neigt zum Verkahlen und benötigt regelmäßigen Schnitt |
Krankheiten | Robust gegen Feuerbrand |
Herkunft | Vermutlich aus Franken um 1600 |
Merkmale der Frucht | Mittelgroße bis große Frucht, die Farbe der Schale ist ein verwaschenes dunkles Rot mit zahlreichen weißgelben bis gelbbraunen Punkten |
Verwendung der Frucht | Tafelapfel, Backen, Kochen, Einmachen, Typischer "Krampusapfel" zum Nikolaus |
Pflückreife | Ende Oktober |
Genussreife | Ab Dezember |
Lagerfähigkeit | Sehr lange Lagerzeit, mindestens bis Juli; Bei sehr guter Lagerung bis zu zwei Jahre |
Geschmack | Festes, mäßig saftiges Fruchtfleisch, süß-sauer und wenig würzig |
Baumeigenschaften | Starker Wuchs mit breitkugeliger Krone, langandauernde, witterungsunempfindliche Blüte |
Krankheiten | Sehr gesunde und robuste Sorte |
Herkunft | Belgien, Mindestens 1830 |
Merkmale der Frucht | Kräftig rote Farbe, plattrunde Form, typisch sind die sternförmigen Punkte, die leicht erhoben sind. Das Fruchtfleisch ist unter der Schale leicht rötlich. |
Verwendung der Frucht | Schaufrucht, Tafelapfel, Most, Backen, Kochen, Apfelwein |
Pflückreife | September |
Genussreife | Oktober bis Dezember |
Lagerfähigkeit | Bis Dezember, dann wird er mehlig |
Geschmack | Festes, wenig saftiges Fruchtfleisch, süß-sauer und leicht würzig |
Baumeigenschaften | Robuste, gesunde Bäume, die sehr gut für den Streuobstanbau geeignet sind. Der Standort darf nicht zu trocken sein. Die Krone wird breit und ausladend. |
Krankheiten | Wenig Schorf und Mehltau |
Weihnachtsäpfel verarbeiten
Die empfohlenen Weihnachtsäpfel entwickeln ihre kräftigen Aromen ganz besonders, wenn sie zu köstlichen Naschereien verarbeitet werden, schwärmt Brigitte Goss.
Manche Äpfel schmecken getrocknet besser als frisch. Manch einer wird überrascht sein, wie intensiv so ein getrockneter Apfelring schmecken kann.
Manche Äpfel schmecken getrocknet besser als frisch. Brigitte Goss legt dünn geschnittene Apfelscheiben einfach auf Gitter, die dann tagelang auf dem Kachelofen stehen. Auch in der Restwärme nach dem Brötchenbacken können die Äpfel gedörrt und so lange haltbar gemacht werden. Das lohnt sich. Manch einer wird überrascht sein, wie intensiv so ein getrockneter Apfelring schmecken kann.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 17. Dezember 2023 | 08:30 Uhr