Nach der Ernte Äpfel zum richtigen Zeitpunkt ernten und lagern
Hauptinhalt
08. September 2023, 17:06 Uhr
In einem guten Apfeljahr haben viele Gartenfreunde mehr Früchte, als sie auf einmal essen können. Als Alternative zum Apfelmus oder -saft aus eigener Herstellung bietet sich an, die Äpfel frühzeitig zu ernten und knapp reif einzulagern.
- Nur Winteräpfel lassen sich lagern. Pomologen helfen bei der Sortenbestimmung.
- Eingelagert werden makellose, mittelgroße, knapp reife Äpfel.
- Statt in Keller oder Gartenlaube, können Äpfel in Erdmieten gelagert werden.
Nach einer guten Apfelernte fragen sich viele Gartenbesitzer, ob sie die Früchte nicht nur verarbeiten, sondern auch einlagern können. Dabei ist zu bedenken, dass sich nur bestimmte Äpfel für die Lagerung über mehrere Monate eignen. Wichtig ist deshalb die Sorte zu kennen. Ist die Sorte nicht bekannt, helfen Pomologen bei der Bestimmung weiter. Es gibt Sommersorten, Herbstsorten und Wintersorten. Lagern lassen sich nur die Winteräpfel, die im Oktober geerntet werden. Die Äpfel sollten knapp reif geerntet werden, dann enthalten sie ausreichend Stärke, die noch nicht in Zucker umgewandelt wurde. Als zweite Regel gilt: Große Äpfel selber essen, mittlere Äpfel einlagern. Kleine Äpfel können den Vögeln gegeben werden.
Gute Winterapfel-Sorten
+ Ontario
+ Goldparmäne
+ Schweizer Orangenapfel
+ Freiherr von Berlepsch
+ Topaz
+ Kaiser Wilhelm
+ Schöner von Nordhausen
Lagern Sie nur makellose Äpfel mit Stiel ein
Unabhängig von der Sorte gilt: Die Stiele sollten vor dem Einlagern möglichst nicht entfernt werden. An den Äpfeln sollten auch keine Teile des Fruchtholzes hängen.
Nur makellose Äpfel kommen ins Lager. Die Äpfel dürfen weder Druckstellen noch oberflächliche, dunkle Schimmelflecken haben, die zum Beispiel nach anhaltendem Regen auftreten können. Wenn die Wachsschicht, die den Apfel schützend umgibt, beschädigt ist, eignet er sich nicht mehr für die Lagerung. Die Wachsschicht bildet der Apfel, um weniger Feuchtigkeit zu verlieren. Schimmelpilze können diese Schicht angreifen - der Apfel ist dadurch zwar nicht verdorben, sollte aber nicht mehr lange aufbewahrt werden.
Ideal für die Lagerung sind Temperaturen von drei bis zehn Grad Celsius. Der Reifeprozess kann hinausgezögert werden, indem eine mit kleinen Löchern versehene Plastikplane über die Früchte gebreitet wird. Der Ort, an dem die Äpfel lagern, darf nicht zu trocken sein. Holzstiegen eignen sich besser für die Aufbewahrung als Papierkartons.
Äpfel in Erdmieten aufbewahren
Der Keller ist nicht immer die beste Wahl, um Obst und Gemüse den Winter über aufzubewahren. Vor allem bei neu gebauten Häusern sind die Keller oft zu trocken und zu warm.
Manche Gartenbesitzer lagern ihre Äpfel deshalb auch in Erdmieten im Freien. Eine solche Erdmiete lässt sich zum Beispiel mit einer Regentonne oder einem Plastikkübel anlegen: Das Kunststoffgefäß wird an einer geschützten, trockenen Stelle im Garten in die Erde eingegraben. Abgedeckt wird es mit einer Plastikplane, die Löcher zur Belüftung benötigt. In niederschlagsreichen Gebieten ist möglicherweise eine zusätzliche Abdeckung durch Wellblech oder -plastik ratsam. Bei großer Kälte kann die Erdmiete einfach mit einer Decke gegen Frost geschützt werden. Trockenes, gesundes Laub oder Stroh bieten sich zum Ausstopfen an, eine Sandschicht am Boden als Drainage. In der Erdmiete lassen sich die Äpfel auch in Holzstiegen stapeln.
Kurz & knapp: Äpfel lagern
- ernten, wenn die Äpfel knapp reif sind
- nur mittelgroße Äpfel lagern
- Äpfel einzeln legen
- regelmäßig auf Schadstellen kontrollieren und aussortieren
- nicht unter null Grad lagern - fünf Grad sind optimal
- als Lagerraum eignen sich Gartenlauben oder Keller, dunkel muss es nicht sein
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 17. September 2023 | 09:00 Uhr