* 09:45 Uhr - MDR Kulturtipps
Von Ulrike Lykke Langer
* 10:15 Uhr - 9. Internationales Tanztheater-Festival mit "Your Choise"
Zeitgenössischer Tanz führt auf vielen Bühnen ein Nischendasein. Um so mutiger wirkt das Experiment des Theaters Erfurt. Beim Internatinalen Tanztheaterfestival will das Haus mit einem Mit-Mach-Stück an acht Abenden den Großen Saal mit 800 Plätzen füllen. Gemeinsam mit dem Tanztheater Erfurt und dem Deutschen Nationaltheater Weimar bringt es "Your Choise" , also "Ihre Wahl auf die Bühne". Wie der Titel schon sagt, haben die Zuschauer die Wahl. Sie stimmen ab, wie der Abend verläuft. Aus Thüringen berichtet Antje Kirsten über die Qual der Wahl.
* 10:30 Uhr - Kultur kompakt mit Wetter & Verkehr
Von Ole Steffen
* 10:40 Uhr - Der Stichtag: 1989 Rücktritt von Honecker
Das wäre vielleicht noch ein paar Monate zuvor eine politische Riesen-Sensation gewesen: Erich Honecker tritt zurück. Egon Krenz übernimmt (als Generalsekretär des ZK der SED, als Vorsitzender des Staatsrats - naja, all die üblichen Funktionskolonnen). Nun allerdings, im Oktober 1989, ist es zwar ein Paukenschlag. Doch die Zeit rast. Und es scheint sich schon zu bewahrheiten, was Michail Gorbatschow knapp 2 Wochen zuvor in Richtung Honecker sinngemäß gesagt hat: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Die Hoffnung, mit dem Wechsel an der Staats- und Parteispitze und ein paar angedeuteten Reförmchen wieder die Handlungshoheit zu erlangen, wird sich schnell in Luft auflösen. Die alte DDR ist Geschichte. Nur wollen das die Handelnden im SED-Zentralkomitee noch nicht wahrhaben. Machtwechsel in der DDR- Heute vor 35 Jahren, am 18. Oktober 1989. Sven Hecker mit dem Stichtag.
* 10:50 Uhr - Das Gedicht: "Der Invalid im Irrenhaus" von Adelbert von Chamisso
Er war innerlich zerrissen, sein Leben lang, ein unruhiger Wanderer wie der Held seiner berühmten Erzählung "Peter Schlehmils wunderbare Geschichte". Geboren wurde Adelbert von Chamisso in Frankreich. Doch die alte Adelsfamilie der Chamissot de Boncourt wurde während der Französischen Revolution nach Berlin vertrieben. Da war Adelbert von Chamisso 15. Er half, die Familie mit Porzellanmalen über Wasser zu halten, das er schon in der Heimat - "für alle Fälle" - gelernt hatte. Er begann Deutsch zu lernen, zu sprechen, zu schreiben. Die Sprache wurde seine Heimat. Als Naturforscher wurde er bekannt. Sein "Schlemihl" aber, und seine Gedichte machten ihn zu einem der berühmtesten Dichter seiner Zeit.
Das folgende Gedicht Chamissos bezieht sich auf die Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813. Es war die entscheidende Schlacht der Befreiungskriege. Mit bis zu 600.000 Teilnehmern aus über einem Dutzend Ländern war dieser Kampf bis dahin wahrscheinlich die größte Schlacht der Weltgeschichte. Es wurden von den rund 600.000 beteiligten Soldaten 92.000 getötet oder verwundet.
Chamissos Text gehört zu dessen schärfsten politischen Gedichten und thematisiert nicht nur das Leiden in der Schlacht, sondern kritisiert vor allem die Zurücknahme bürgerlicher Freiheiten in der Restaurationsepoche nach dem Sieg über Napoleon. Es liest Alexander Khuon.
* 11:15 Uhr - Halina Hildebrand-Schau in Erfurt
Während die Welt derzeit diskutiert - ob das Verbrechen der Hamas am 7.Oktober in Israel schwerer wiegt oder das Vorgehen Israels im Libanon verheerender ist - ringen die Opfer beider Seiten um Sichtbarkeit.
Menschen - ob jüdisch oder aus Gaza, dem Libanon - Menschen, die zu Opfern geworden sind, erheben auf beiden Seiten ihre Stimme und haben das Gefühl - genau zu ihnen wird nicht fair genug geblickt. Mensch ist Mensch - heißt es. Doch in Kriegszeiten sind Menschen eben Gegner, Feinde und gleichsam: Leidtragende. Von Halina Hildebrand - eine Berliner Fotografin - ist derzeit eine bewegende Ausstellung mit Fotoarbeiten im Erfurter Stadtmuseum. Blanka Weber stellt sie vor.
* 11:30 Uhr - Kultur kompakt mit Wetter & Verkehr
Von Ole Steffen
* 11:45 Uhr - Feuilleton
Von Alexander Mayer
Der Stichtag, Kulturtipps, Feuilleton und das Gedicht.
Halbstündlich Nachrichten/Kulturnachrichten mit Wetter und Verkehr.
Von Ulrike Lykke Langer
* 10:15 Uhr - 9. Internationales Tanztheater-Festival mit "Your Choise"
Zeitgenössischer Tanz führt auf vielen Bühnen ein Nischendasein. Um so mutiger wirkt das Experiment des Theaters Erfurt. Beim Internatinalen Tanztheaterfestival will das Haus mit einem Mit-Mach-Stück an acht Abenden den Großen Saal mit 800 Plätzen füllen. Gemeinsam mit dem Tanztheater Erfurt und dem Deutschen Nationaltheater Weimar bringt es "Your Choise" , also "Ihre Wahl auf die Bühne". Wie der Titel schon sagt, haben die Zuschauer die Wahl. Sie stimmen ab, wie der Abend verläuft. Aus Thüringen berichtet Antje Kirsten über die Qual der Wahl.
* 10:30 Uhr - Kultur kompakt mit Wetter & Verkehr
Von Ole Steffen
* 10:40 Uhr - Der Stichtag: 1989 Rücktritt von Honecker
Das wäre vielleicht noch ein paar Monate zuvor eine politische Riesen-Sensation gewesen: Erich Honecker tritt zurück. Egon Krenz übernimmt (als Generalsekretär des ZK der SED, als Vorsitzender des Staatsrats - naja, all die üblichen Funktionskolonnen). Nun allerdings, im Oktober 1989, ist es zwar ein Paukenschlag. Doch die Zeit rast. Und es scheint sich schon zu bewahrheiten, was Michail Gorbatschow knapp 2 Wochen zuvor in Richtung Honecker sinngemäß gesagt hat: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Die Hoffnung, mit dem Wechsel an der Staats- und Parteispitze und ein paar angedeuteten Reförmchen wieder die Handlungshoheit zu erlangen, wird sich schnell in Luft auflösen. Die alte DDR ist Geschichte. Nur wollen das die Handelnden im SED-Zentralkomitee noch nicht wahrhaben. Machtwechsel in der DDR- Heute vor 35 Jahren, am 18. Oktober 1989. Sven Hecker mit dem Stichtag.
* 10:50 Uhr - Das Gedicht: "Der Invalid im Irrenhaus" von Adelbert von Chamisso
Er war innerlich zerrissen, sein Leben lang, ein unruhiger Wanderer wie der Held seiner berühmten Erzählung "Peter Schlehmils wunderbare Geschichte". Geboren wurde Adelbert von Chamisso in Frankreich. Doch die alte Adelsfamilie der Chamissot de Boncourt wurde während der Französischen Revolution nach Berlin vertrieben. Da war Adelbert von Chamisso 15. Er half, die Familie mit Porzellanmalen über Wasser zu halten, das er schon in der Heimat - "für alle Fälle" - gelernt hatte. Er begann Deutsch zu lernen, zu sprechen, zu schreiben. Die Sprache wurde seine Heimat. Als Naturforscher wurde er bekannt. Sein "Schlemihl" aber, und seine Gedichte machten ihn zu einem der berühmtesten Dichter seiner Zeit.
Das folgende Gedicht Chamissos bezieht sich auf die Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813. Es war die entscheidende Schlacht der Befreiungskriege. Mit bis zu 600.000 Teilnehmern aus über einem Dutzend Ländern war dieser Kampf bis dahin wahrscheinlich die größte Schlacht der Weltgeschichte. Es wurden von den rund 600.000 beteiligten Soldaten 92.000 getötet oder verwundet.
Chamissos Text gehört zu dessen schärfsten politischen Gedichten und thematisiert nicht nur das Leiden in der Schlacht, sondern kritisiert vor allem die Zurücknahme bürgerlicher Freiheiten in der Restaurationsepoche nach dem Sieg über Napoleon. Es liest Alexander Khuon.
* 11:15 Uhr - Halina Hildebrand-Schau in Erfurt
Während die Welt derzeit diskutiert - ob das Verbrechen der Hamas am 7.Oktober in Israel schwerer wiegt oder das Vorgehen Israels im Libanon verheerender ist - ringen die Opfer beider Seiten um Sichtbarkeit.
Menschen - ob jüdisch oder aus Gaza, dem Libanon - Menschen, die zu Opfern geworden sind, erheben auf beiden Seiten ihre Stimme und haben das Gefühl - genau zu ihnen wird nicht fair genug geblickt. Mensch ist Mensch - heißt es. Doch in Kriegszeiten sind Menschen eben Gegner, Feinde und gleichsam: Leidtragende. Von Halina Hildebrand - eine Berliner Fotografin - ist derzeit eine bewegende Ausstellung mit Fotoarbeiten im Erfurter Stadtmuseum. Blanka Weber stellt sie vor.
* 11:30 Uhr - Kultur kompakt mit Wetter & Verkehr
Von Ole Steffen
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Von Alexander Mayer
Der Stichtag, Kulturtipps, Feuilleton und das Gedicht.
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