Fr 19.07. 2024 15:00Uhr 30:00 min

Der am 6. April 1878 in Berlin geborene deutsche Schriftsteller und Politiker bekannte sich in satirischen Gedichten, Balladen ("Der Revoluzzer"), Dramen ("Staatsräson") und Essays ("Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Was ist kommunistischer Anarchismus?") zu seiner revolutionär-anarchistischen Gesinnung. Mühsam war Mitarbeiter bzw. Herausgeber der Zeitschriften "Kain", "Fanal" und "Simplicissimus" . 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und am 10. oder 11. Juli 1934 im Konzentrationslager Oranienburg ermordet.
Der am 6. April 1878 in Berlin geborene deutsche Schriftsteller und Politiker bekannte sich in satirischen Gedichten, Balladen ("Der Revoluzzer"), Dramen ("Staatsräson") und Essays ("Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Was ist kommunistischer Anarchismus?") zu seiner revolutionär-anarchistischen Gesinnung. Mühsam war Mitarbeiter bzw. Herausgeber der Zeitschriften "Kain", "Fanal" und "Simplicissimus" . 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und am 10. oder 11. Juli 1934 im Konzentrationslager Oranienburg ermordet. Bildrechte: picture alliance / -/dpa | -
MDR KULTUR - Das Radio Fr, 19.07.2024 15:00 15:30
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MDR KULTUR - Die Klassikerlesung | 90. Todestag von Erich Mühsam (gest. am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg) Tagebücher und andere Prosa (Folge 15 von 18)

Tagebücher und andere Prosa (Folge 15 von 18)

"Unpolitische Erinnerungen" 6/6

Von Erich Mühsam

  • Stereo
Erich Mühsam, geboren 1878 in Berlin, aufgewachsen in Lübeck, geht nach einer Apothekerlehre 1901 als freier Schriftsteller, Dichter und Publizist nach Berlin, wo u. a. Peter Hille, Paul Scheerbart und der Anarchist Gustav Landauer seine intellektuell-künstlerische Entwicklung prägen. Mühsam reist nach Italien, Wien, Paris und München und mehrfach nach Ascona zur Aussteiger-Kommune auf dem schweizerischen "Monte Verità". 1909 lässt er sich in München-Schwabing nieder, wo er eine zentrale Figur der Münchner Bohéme wird, befreundet u. a. mit Heinrich Mann, Frank Wedekind, Lion Feuchtwanger und Franziska zu Reventlow, worüber er Ende der 1920er Jahre in seinen "Unpolitischen Erinnerungen" schreiben wird. Als er sich 1910 in einem Schweizer Kurheim eine Auszeit nehmen muss, fasst er am 22. August spontan den Beschluss, Tagebuch zu schreiben. Auf tausenden von Seiten hält er bis 1924 sein Leben als anarchistischer Aktivist fest, als unbeugsamer Kämpfer für eine herrschaftsfreie Gesellschaft. Er nimmt 1916 an den Hungerdemonstrationen auf dem Münchner Marienplatz teil und versucht einen Aktionsbund antimilitaristischer Gruppen zur revolutionären Beendigung des Ersten Weltkrieges zu initiieren. 1919 gehört er mit Ernst Toller und Gustav Landauer zu den führenden Köpfen der Münchner Räterepublik, wird nach ihrem Sturz zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt, 1924 begnadigt und aus Bayern ausgewiesen. Im Berlin der Weimarer Republik kämpft er für die Freilassung politischer Gefangener und warnt vor dem heraufziehenden Faschismus. Nach dem Reichstagsbrand wird er von den Nationalsozialisten inhaftiert und am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet.
Mitwirkende
Produktion: SFB 1984
Darsteller
Mitwirkende:
Jürgen Thormann

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