Portrait des Schauspielers Matthias Schweighöfer mit Sonnenbrille
Schauspieler Matthias Schweighöfer wuchs in Chemnitz auf und ist wohl einer der bekanntesten Söhne der Stadt. Bildrechte: IMAGO / Sven Simon

Kulturhauptstadt 2025 13 Persönlichkeiten aus Chemnitz, die Sie kennen sollten

07. November 2024, 08:35 Uhr

Chemnitz ist 2025 Kulturhauptstadt Europas. Die Stadt hat eine bewegte Geschichte, eine bemerkenswerte Kulturszene und sie hat schon viele bekannte Persönlichkeiten hervorgebracht, darunter Eiskunstlauf-Legende Kati Witt, Musiker wie Felix Kummer und seine Band Kraftklub, Trettmann oder Dirk Michaelis. Auch die Schauspieler Mai Duong Kieu, Matthias Schweighöfer und Jörg Schüttauf wuchsen in Chemnitz auf.

Mathias Kaden, Musiker

DJ Mathias Kaden ist eine feste Größe in der Technoszene. 1981 in Chemnitz geboren, begann seine Karriere Mitte der 90er-Jahre in Gera, wo er aufwuchs. 1998 legte er dann zum ersten Mal im berühmten Technoclub "Muna" in Bad Klosterlausnitz auf. Heute legt er auf der ganzen Welt auf, ist dem Thüringer Club aber mit seiner Residency seit 25 Jahren immer fest verbunden geblieben.

Mathias Kaden, Techno House Deutschland
Der gebürtige Chemnitzer Mathias Kaden legt als DJ in der ganze Welt auf. Bildrechte: Marcus Zahn

Mai Duong Kieu, Schauspielerin

Sie ist Schauspielerin und Kung-Fu-Kämpferin: Mai Duong Kieu. Aufgewachsen in Chemnitz und mit Wurzeln in Vietnam gehört sie heute zu den gefragtesten Künstlerinnen der deutschen Film- und Fernsehwelt. Erste Schauspielerfahrungen sammelte sie als Zwölfjährige am Theater Chemnitz, der Durchbruch gelang ihr 2018 mit der Thriller-Serie "Bad Banks". Heute kennen sie viele als Neurochirurgin Dr. Lilly Phan in der ARD-Serie "In aller Freundschaft".

Mai Duong Kieu
Mit ihrer Rolle als knallharte Bankerin in der Erfolgsserie "Bad Banks" schaffte sie den Durchbruch: Schauspielerin Mai Duong Kieu Bildrechte: MDR

Kraftklub, Musikband

Die Indie-Rockband Kraftklub ist der aktuell erfolgreichste musikalische Chemnitzer Export. Alle fünf Musiker sind in Chemnitz geboren. 2011 erreichten sie mit ihrer Anti-Großstadt-Hymne "Ich will nicht nach Berlin" Bekanntheit und sind heute eine der erfolgreichsten Bands Deutschlands. Sänger Felix Brummer feierte zudem ab 2019 unter (seinem wirklichen) Namen Kummer als Rapper große Erfolge. Die Musiker setzen sich aktiv gegen Rechts ein und engagieren sich, das schlechte Image ihrer Heimatstadt zu korrigieren.

Kraftklub
Sind seit 2010 als Band erfoglreich: die fünf Chemnitzer Musiker von Kraftklub. Bildrechte: Philipp Gladsome

Jan Kummer, Künstler

Jan Kummer ist Urgestein der Chemnitzer Künstlerszene. Er wurde 1965 in Weimar geboren und lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie in Chemnitz. Er war Gründungsmitglied und Sänger der DDR-Avantgarde-Band AG Geige, ein Kunstprojekt, das durch avantgardistisch-multimediale Musik- und Bühnenperformances auffiel. Seit mehr als 20 Jahren ist er als Bildender Künstler aktiv und verkauft seine Werke weltweit. Kummer ist der Vater von Felix und Till (Mitglieder der Band Kraftklub) und Nina und Lotta (Mitglieder der Band Blond).

Szene aus dem Dokumentarfilm Wer braucht jetzt Kunst
Jan Kummer ist ein Urgestein der Chemnitzer Kunst- und Kulturszene. Bildrechte: MDR/Olaf Held

Dirk Michaelis, Musiker

Mit der Ballade "Als ich fortging" hat Dirk Michaelis Musikgeschichte geschrieben. 1987 feierte seine Band Karussell mit diesem Hit Erfolge, komponiert hatte der gebürtige Chemnitzer das Lied bereits als Zwölfjähriger. Nachdem sich die Gruppe Karussell 1991 auflöste, machte der Sänger solo weiter und ist bis heute als Musiker aktiv. "Als ich fortging" blieb sein größter Hit. Den Song haben Künstler wie Rosenstolz, Matthias Reim oder die Klassik-Gruppe Adoro gecovert, Startenor José Carreras hat ihn mit Michaelis im Duett gesungen.

Dirk Michaelis
Dirk Michaelis war der Frontmann der DDR-Kultband Karussell. Bildrechte: IMAGO / ADBP-MEDIA

Jutta Müller, ehem. Eiskunstlauftrainerin

Die ehemalige Eiskunstläuferin Jutta Müller feierte vor allem als Trainerin große Erfolge. Zu den Schützlingen der Chemnitzerin gehörten Katarina Witt sowie Müllers Tochter Gabriele Seyfert, die sie zu zwei Weltmeistertiteln führte. Jutta Müller gilt als eine der erfolgreichsten Trainerinnen ihrer Sportart. 2004 wurde sie in die Eiskunstlauf Hall of Fame aufgenommen. 2008 wurde sie Ehrenbürgerin der Stadt Chemnitz. Am 2. November 2023 starb Müller im Alter von 94 Jahren.

Jutta Müller
Gilt als eine der erfolgreichsten Trainerinnen im Eiskunstlauf: Jutta Müller Bildrechte: MDR/ Ralf U. Heinrich

Carsten Nicolai, Künstler

Carsten Nicolai ist ein weltweit erfolgreicher Künstler und Musiker, der für seine raumgroßen Installationen und audiovisuellen Performances bekannt ist. Er tritt in Konzerthallen auf, unter anderem mit Depeche Mode, und experimentiert mit Verbindungen akustischer und visueller Symbole. Zunächst war er noch der Malerei und dem Zeichnen verschrieben. Nach einer erstem eigenem Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz löste er sich von den klassischen künstlerischen Mitteln und begann, mit Computer und Sound zu experimentieren. Als Musiker agiert er unter den Pseudonymen Noto und Alva Noto – als letzterer wirkte er an der Filmmusik zu "The Revenant – Der Rückkehrer" mit, die 2016 für einen Golden Globe nominiert war. Carsten Nicolai wurde in Chemnitz geboren und lebt heute in Berlin. Auch sein Bruder Olaf Nicolai ist als Künstler erfolgreich.

Carsten Nicolai
Küsntler Carsten Nicolai wurde 1969 in Chemnitz geboren. Bildrechte: imago/snapshot

Matthias Schweighöfer, Schauspieler

Er gehört heute zu den erfolgreichsten Schauspielern Deutschlands: Matthias Schweighöfer hat sich vor allem mit Komödien wie "Keinohrhasen", "Frau Ella" oder "Der Schlussmacher" in die Herzen der Kinofans gespielt. Seit den 2010er-Jahren ist er zudem als Regisseur und Produzent, aber auch als Sänger erfolgreich. Schweighöfer stammt aus einer traditionsreichen Schauspielfamilie. Geboren wurde er in Anklam und wuchs unter anderem in Chemnitz auf, wo er auch am Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium sein Abitur machte.

Schauspieler Matthias Schweighöfer kommt 2018 zur Premiere des Films "100 Dinge" in das Kino
Schauspieler Matthias Schweighöfer ist fester Bestandteil der deutschen Filmwelt. Aufgewachsen ist er unter anderem in Chemnitz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Jörg Schüttauf, Schauspieler

Spätestens seit seiner Rolle als "Tatort"-Kommissar Dellwo in Frankfurt (2002-2010) ist Schauspieler Jörg Schüttauf vielen bekannt. In Chemnitz geboren, bewarb er sich bereits als 13-Jähriger für einen Kurs an der Leipziger Schauspielschule – und wurde angenommen. Der Durchbruch gelang ihm mit dem DEFA-Film "Ete und Ali" von Regisseur Peter Kahane. Für seine Rolle des "Ete" erhielt er auch seine erste Auszeichnung als bester Darsteller. Viele weitere sollten folgen: Mehrfach erhielt Schüttauf den Grimme-Preis, den Deutschen Fernsehpreis oder den Deutschen Schauspielpreis.

Jörg Schüttauf, 2020
Wurde schon vielfach ausgezeichnet: der Chemnitzer Schauspieler Jörg Schüttauf Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Soeren Stache

Trettmann, Musiker

Stefan Richter ist vielen besser bekannt als Rapper Trettmann. Bereits seit Jahren gehört er zur Dancehall-Hip Hop-Szene in seiner Wahlheimat Leipzig. Bundesweit Aufmerksamkeit bekam er 2017 mit seinem Song "Grauer Beton", in dem er den tristen Alltag in den Plattenbauten seiner Geburtsstadt Chemnitz beschreibt. Hier wuchs er im Plattenbaugebiet Fritz Heckert auf. Erst im März ist Trettmanns neues Album  "Insomnia" erschienen, auf dem er viele Star-Gäste versammelt, unter anderem Henning May von AnnenMayKantereit, Nina Chuba und Herbert Grönemeyer.

Musiker Trettmann
Lebt in Leipzig, kommt aber aus Chemnitz: der Musiker Trettmann Bildrechte: Kitschkrieg

Kati Witt, ehem. Eiskunstläuferin

Katarina (Kati) Witt zählt zu den erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen aller Zeiten. Während ihrer Zeit als aktive Profisportlerin in den 80er-Jahren wurde sie zweimal Olympiasiegerin, viermal Weltmeisterin und sechsmal Europameisterin. Der Grundstein dieser sportlichen Laufbahn wurde in Chemnitz gelegt, an der Karl-Marx-Städter Kinder- und Jugendsportschule, dem heutigen Sportgymnasium. Ab 1977 trainierte Witt in Chemnitz bei Jutta Müller. Seit dem Ende ihrer sportlichen Karriere ist sie vor allem als Schauspielerin und Moderatorin tätig. Sie wurde im Dezember 1988 Ehrenbürgerin von Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz.

Katarina Witt bei der Europäischen Kulturpreisgala 2021 im Opernhaus. Bonn, 2021
Katarina Witt feierte in den 80er Jahren als Eiskunstläuferin zahlreiche Erfolge. Bildrechte: imago images/Future Image

Blond, Indie-Pop-Band

Blond, bestehend aus den Schwestern Nina und Lotta Kummer und Johann Bonitz, feierten ihren ersten Auftritt bereits 2011 auf der Jugendweihe ihres Bassisten. Früh folgte 2013 ein Auftritt auf dem legendären Kosmonaut-Festival in Chemnitz. Seitdem überzeugt die Band mit gewitzten, ab 2017 auch deutschsprachigen Texten, die mit feministischen Grundton und popkulturellen Referenzen glänzen. Die beiden Schwester von Felix Kummer (Frontmann von Kraftklub) performen auf der Bühne in ausgefallenen Outfits und in ihrem Podcast "Da muss man dabei gewesen sein" mit scharfsinnigen Beobachtungen.

Blond Perlen Presse
Blond haben mit "Perlen" im Jahr 2023 eine der meistbeachteten Indie-Pop Platten des Jahres herausgebracht. Und auch schon davor sind sie auf den Festivalbühnen in Deutschland ein gern gesehener Gast Bildrechte: Sarah Storch

Wolfgang Altenburger, ehem. Chefredakteur des "Mosaik"

Der als Arbeiterkind in Burgstädt bei Chemnitz 1931 geborene Wolfgang Altenburger hatte gar nicht geplant Comicautor zu werden. Zuerst machte er eine Ausbildung zum Bergmann und engagierte sich nebenbei in der FDJ im Bereich Touristik und Wandern. Sein Studium der Journalistik in Leipzig, das er mit einer Arbeit zur "sozialistischen Bildungsgeschichte" abschloss, eröffnete ihn dann den Weg zur Abenteuer-Comic-Reihe "Mosaik". 1967 war er sowohl hier Chefredakteur, als auch für "Atze" – welche allerdings nicht die Wende überlebte. Der einst meistbeschäftigte Comic-Texter der DDR organisierte Zeit seines Lebens Ferienlager und nach der Wende und bis zu seinem Tod 2008 einen Spielwald in Berlin-Hellersdorf.

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Doku "Katarina Witt - Weltstar aus der DDR" | 01. Oktober 2024 | 08:05 Uhr

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