Kulturhauptstadt 2025 Elf Persönlichkeiten aus Chemnitz, die Sie kennen sollten
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01. November 2024, 14:48 Uhr
Chemnitz ist 2025 Kulturhauptstadt Europas. Mit der Stadt verbinden viele triste Plattenbauten und den Marx-Nischel. Dass die drittgrößte Stadt Sachsens aber noch viele weitere bekannte Köpfe hervorgebracht hat, beweisen diese elf Chemnitzerinnen und Chemnitzer. Darunter Eiskunstlauf-Legende Kati Witt, Felix Kummer und seine Band Kraftklub oder Schauspieler Jörg Schüttauf.
Matthias Kaden, Musiker
DJ Mathias Kaden ist eine feste Größe in der Technoszene. 1981 in Chemnitz geboren, begann seine Karriere Mitte der 90er-Jahre in Gera, wo er aufwuchs. 1998 legte er dann zum ersten Mal im berühmten Technoclub "Muna" in Bad Klosterlausnitz auf. Heute legt er auf der ganzen Welt auf, ist dem Thüringer Club aber mit seiner Residency seit 25 Jahren immer fest verbunden geblieben.
Mai Duong Kieu, Schauspielerin
Sie ist Schauspielerin und Kung-Fu-Kämpferin: Mai Duong Kieu. Aufgewachsen in Chemnitz und mit Wurzeln in Vietnam gehört sie heute zu den gefragtesten Künstlerinnen der deutschen Film- und Fernsehwelt. Erste Schauspielerfahrungen sammelte sie als Zwölfjährige am Theater Chemnitz, der Durchbruch gelang ihr 2018 mit der Thriller-Serie "Bad Banks". Heute kennen sie viele als Neurochirurgin Dr. Lilly Phan in der ARD-Serie "In aller Freundschaft".
Kraftklub, Musikband
Die Indie-Rockband Kraftklub ist der aktuell erfolgreichste musikalische Chemnitzer Export. Alle fünf Musiker sind in Chemnitz geboren. 2011 erreichten sie mit ihrer Anti-Großstadt-Hymne "Ich will nicht nach Berlin" Bekanntheit und sind heute eine der erfolgreichsten Bands Deutschlands. Sänger Felix Brummer feierte zudem ab 2019 unter (seinem wirklichen) Namen Kummer als Rapper große Erfolge. Die Musiker setzen sich aktiv gegen Rechts ein und engagieren sich, das schlechte Image ihrer Heimatstadt zu korrigieren.
Jan Kummer, Künstler
Jan Kummer ist Urgestein der Chemnitzer Künstlerszene. Er wurde 1965 in Weimar geboren und lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie in Chemnitz. Er war Gründungsmitglied und Sänger der DDR-Avantgarde-Band AG Geige, ein Kunstprojekt, das durch avantgardistisch-multimediale Musik- und Bühnenperformances auffiel. Seit mehr als 20 Jahren ist er als Bildender Künstler aktiv und verkauft seine Werke weltweit. Kummer ist der Vater von Felix und Till (Mitglieder der Band Kraftklub) und Nina und Lotta (Mitglieder der Band Blond).
Dirk Michaelis, Musiker
Mit der Ballade "Als ich fortging" hat Dirk Michaelis Musikgeschichte geschrieben. 1987 feierte seine Band Karussell mit diesem Hit Erfolge, komponiert hatte der gebürtige Chemnitzer das Lied bereits als Zwölfjähriger. Nachdem sich die Gruppe Karussell 1991 auflöste, machte der Sänger solo weiter und ist bis heute als Musiker aktiv. "Als ich fortging" blieb sein größter Hit. Den Song haben Künstler wie Rosenstolz, Matthias Reim oder die Klassik-Gruppe Adoro gecovert, Startenor José Carreras hat ihn mit Michaelis im Duett gesungen.
Jutta Müller, ehem. Eiskunstlauftrainerin
Die ehemalige Eiskunstläuferin Jutta Müller feierte vor allem als Trainerin große Erfolge. Zu den Schützlingen der Chemnitzerin gehörten Katarina Witt sowie Müllers Tochter Gabriele Seyfert, die sie zu zwei Weltmeistertiteln führte. Jutta Müller gilt als eine der erfolgreichsten Trainerinnen ihrer Sportart. 2004 wurde sie in die Eiskunstlauf Hall of Fame aufgenommen. 2008 wurde sie Ehrenbürgerin der Stadt Chemnitz. Am 2. November 2023 starb Müller im Alter von 94 Jahren.
Carsten Nicolai, Künstler
Carsten Nicolai ist ein weltweit erfolgreicher Künstler und Musiker, der für seine raumgroßen Installationen und audiovisuellen Performances bekannt ist. Er tritt in Konzerthallen auf, unter anderem mit Depeche Mode, und experimentiert mit Verbindungen akustischer und visueller Symbole. Zunächst war er noch der Malerei und dem Zeichnen verschrieben. Nach einer erstem eigenem Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz löste er sich von den klassischen künstlerischen Mitteln und begann, mit Computer und Sound zu experimentieren. Als Musiker agiert er unter den Pseudonymen Noto und Alva Noto – als letzterer wirkte er an der Filmmusik zu "The Revenant – Der Rückkehrer" mit, die 2016 für einen Golden Globe nominiert war. Carsten Nicolai wurde in Chemnitz geboren und lebt heute in Berlin. Auch sein Bruder Olaf Nicolai ist als Künstler erfolgreich.
Matthias Schweighöfer, Schauspieler
Er gehört heute zu den erfolgreichsten Schauspielern Deutschlands: Matthias Schweighöfer hat sich vor allem mit Komödien wie "Keinohrhasen", "Frau Ella" oder "Der Schlussmacher" in die Herzen der Kinofans gespielt. Seit den 2010er-Jahren ist er zudem als Regisseur und Produzent, aber auch als Sänger erfolgreich. Schweighöfer stammt aus einer traditionsreichen Schauspielfamilie. Geboren wurde er in Anklam und wuchs unter anderem in Chemnitz auf, wo er auch am Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium sein Abitur machte.
Jörg Schüttauf, Schauspieler
Spätestens seit seiner Rolle als "Tatort"-Kommissar Dellwo in Frankfurt (2002-2010) ist Schauspieler Jörg Schüttauf vielen bekannt. In Chemnitz geboren, bewarb er sich bereits als 13-Jähriger für einen Kurs an der Leipziger Schauspielschule – und wurde angenommen. Der Durchbruch gelang ihm mit dem DEFA-Film "Ete und Ali" von Regisseur Peter Kahane. Für seine Rolle des "Ete" erhielt er auch seine erste Auszeichnung als bester Darsteller. Viele weitere sollten folgen: Mehrfach erhielt Schüttauf den Grimme-Preis, den Deutschen Fernsehpreis oder den Deutschen Schauspielpreis.
Trettmann, Musiker
Stefan Richter ist vielen besser bekannt als Rapper Trettmann. Bereits seit Jahren gehört er zur Dancehall-Hip Hop-Szene in seiner Wahlheimat Leipzig. Bundesweit Aufmerksamkeit bekam er 2017 mit seinem Song "Grauer Beton", in dem er den tristen Alltag in den Plattenbauten seiner Geburtsstadt Chemnitz beschreibt. Hier wuchs er im Plattenbaugebiet Fritz Heckert auf. Erst im März ist Trettmanns neues Album "Insomnia" erschienen, auf dem er viele Star-Gäste versammelt, unter anderem Henning May von AnnenMayKantereit, Nina Chuba und Herbert Grönemeyer.
Kati Witt, ehem. Eiskunstläuferin
Katarina (Kati) Witt zählt zu den erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen aller Zeiten. Während ihrer Zeit als aktive Profisportlerin in den 80er-Jahren wurde sie zweimal Olympiasiegerin, viermal Weltmeisterin und sechsmal Europameisterin. Der Grundstein dieser sportlichen Laufbahn wurde in Chemnitz gelegt, an der Karl-Marx-Städter Kinder- und Jugendsportschule, dem heutigen Sportgymnasium. Ab 1977 trainierte Witt in Chemnitz bei Jutta Müller. Seit dem Ende ihrer sportlichen Karriere ist sie vor allem als Schauspielerin und Moderatorin tätig. Sie wurde im Dezember 1988 Ehrenbürgerin von Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Doku "Katarina Witt - Weltstar aus der DDR" | 01. Oktober 2024 | 08:05 Uhr