Kulturelle Ausflugsziele Wohin am Wochenende? Tipps für Jena, Chemnitz und Halle

Es ist schon alle Jahre wieder verrückt, so ein frisches, neues Jahr. Zum einen frage ich mich, wie das alte Jahr eigentlich so schnell vergehen konnte. Zum anderen liegen so viele Hoffnungen, Wünsche, Ideen und Visionen auf 2025. Klar könnten wir uns nun gemeinsam hinstellen und sagen: Pah, ein neues Jahr, was hat das schon zu sagen? Viel lieber möchte ich Sie aber dazu einladen, das erste Wochenende 2025 – diesen kurzen Moment, bevor der Alltag wieder richtig startet – für sich zu nutzen.

Um über das vergangene Jahr nachzudenken und in all der Schwere, die uns oft beschäftigt hat, den Lichtmomenten nachzufühlen. Um auf das neue Jahr zu blicken und zwischen allen Unsicherheiten auch Vorfreude zuzulassen, auf all das Schöne, was da kommen mag. Und um vielleicht darüber zu philosophieren, wie verrückt das Konzept Zeit eigentlich ist. Was uns zu unseren Wochenendtipps führt, die die Vergangenheit wie die Zukunft beleuchten – oder die Zeit gänzlich vergessen lassen.

Kaum etwas vermag uns so demütig und zugleich so hoffnungsvoll zu stimmen, wie ein Blick in die Sterne. Hinzu kommt, dass unser Nachthimmel auch ein Tor in die Vergangenheit ist, sind doch viele Himmelskörper, deren Licht die Erde erreicht, heute gar nicht mehr da. Nun sind die Nächte Anfang Januar zwar lang, eine Garantie auf einen klaren Himmel gibt es derzeit aber kaum. Auch die Temperaturen machen wenig Lust auf stundenlanges In-die-Sterne-schauen. Wie wäre es stattdessen mit einem Besuch des Zeiss-Planetariums in Jena?

Das dortige Programm am ersten Wochenende des Jahres kann sich sehen lassen: Beim "kleinen 1x1 der Sterne" wird unser Sonnensystem erkundet, eine "Zeitreise" begleitet unsere Galaxie vom Urknall bis in die Gegenwart. Dazu werden Musikshows und Familienformate angeboten. Die perfekte Einladung also, um über Raum und Zeit zu sinnieren – oder einfach ein wenig zu träumen, was 2025 für uns bereithalten mag. Übrigens: Das Zeiss-Planetarium ist das dienstälteste Projektionsplanetarium der Welt!

Im Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz lädt eine Sonderausstellung noch bis 9. März 2025 dazu ein, die Zeit zu vergessen: "Die bunte Welt der Klemmbausteine" mag den einen oder anderen in die eigene Kindheit zurückversetzen. Fest steht, dass Groß und Klein eine außergewöhnliche Sammlung erwarten können, die zeitlosen Popkulturhelden aus Sesamstraße, A-Team und Ghostbusters ebenso ihren Platz gibt wie futuristischen Fahrzeugmodellen und bezaubernden Alltagsszenen aus Lego, Bluebrixx und Co.

Verschiedene Leihgeber stellten dem Museum ihre liebevoll gesammelten Raritäten zur Verfügung. Ein besonderes Highlight steht am Sonntag an: Von 10 bis 13 Uhr lässt sich beim Klemmbaustein-Trödelmarkt das Weihnachtsgeld verprassen. Das Museum hat Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass erfolgt jeweils um 16:30 Uhr.

Die GiebichenStein Designpreise wurden bereits am 12. Dezember 2024 vergeben. Noch bis zum 12. Januar können die Werke der Preisträgerinnen und Preisträger sowie alle nominierten Designs in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt bewundert werden. Alle Ausstellungsstücke stammen von Studierenden der renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein – und bilden damit die Ideen und Visionen jener jungen Talente ab, die die Zukunft der Designwelt mitgestalten werden. 

Fünf Haupt- und vier Sonderpreise wurden bei der 13. Ausgabe des GiebichenStein Designpreises vergeben. Im Mittelpunkt standen dabei Werke, die, so steht es auf der Website der Burg Giebichenstein, "den Dialog über und das Beziehen von Positionen fördern". Ein Besuch der Ausstellung, deren Eintritt übrigens frei ist, lässt sich herrlich mit einem Neujahrsspaziergang an Mühlgraben und Saale verbinden. 

Leipzig atmet Subkultur – und das nicht erst seit die Stadt von diversen Travel-Influencern zu "Hypezig", dem neuen Berlin erklärt wurde. Im Rahmen der nur noch bis Sonntag laufenden Wechselausstellung "Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte" im Zeitgeschichtlichen Forum findet am Wochenende ein begleitender Rundgang durch die Leipziger Innenstadt statt. Hier werden relevante Schauplätze des Leipziger Nachtlebens und der Subkultur der 80er-Jahre besucht. Dazu erzählen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von ihren Erlebnissen aus dieser Ära: Vom Tanzen und Feiern, aber auch von politischen Diskussionen und Protesten. 

Die insgesamt vier Durchgänge der Audiowalks werden von Studierenden der Hochschule Merseburg im Fachbereich Kultur- und Medienpädagogik begleitet. Die Führungen dauern jeweils etwa 100 Minuten. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung über die Website des Zeitgeschichtlichen Forums jedoch nötig.

Im Programm: MDR Sachsen-Anhalt – Sachsen-Anhalt heute am 13. Dezember, 19:00 Uhr | MDR Thüringen - DAS RADIO am 25. Dezember 2024, 17:38 Uhr