Umfrage Die Gebrüder Grinzeanu, Wurstproduzenten
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08. Januar 2019, 16:30 Uhr
Fleischer wollte ich nie werden, dafür aber Unternehmer. Jetzt bin ich beides. Mein Bruder Claudiu und ich haben die Wurstfabrik unserer Eltern übernommen. Sie haben uns gezeigt, dass man es als Unternehmer auch in Rumänien zu etwas bringen kann. Unsere Kunden kommen zuallererst wegen unserer kleinen Würstchen - den Mici - zu uns. Sie werden aus Schwein, Rind sowie Schaf hergestellt. Gewürzt wird das Hackfleisch mit Salz, Knoblauch, Thymian und Paprikapulver. Wir produzieren im Winter täglich rund 8.000 Mici, im Sommer sind es pro Tag dreimal so viel. Mici sind Rumäniens Nationalgericht.
Wissen Sie, jedes Land hat ein emotional aufgeladenes Produkt. In Rumänien sind es die Mici, übersetzt sind das Die Verkleinerten. Im Durchschnitt hat ein Rumäne alle zwei Wochen Hunger auf diese Würstchen. Wir wollen sie mit unserer Firma auch in die EU exportieren. Millionen meiner Landsleute sind ausgewandert, vor allem nach Spanien und Italien. Dort gibt es längst Läden für rumänische Produkte, die ich mit meinen Mici beliefern will. Da kommt mir zugute, dass die EU ein Markt ist.
Was ich von der EU-Ratspräsidentschaft für mein Land erwarte? Wissen Sie, ich arbeite so viel, dass ich kaum Zeit habe, mich mit Politik zu beschäftigen. Sie interessiert mich ehrlich gesagt auch gar nicht. Die Politik kommt viel mehr zu mir in den Laden, oder glauben Sie etwa, dass rumänische Politiker ohne Mici auskommen können?
Über dieses Thema berichtet MDR AKTUELL auch im: Radio | 31.12.2018 | 17:00 Uhr