Chronologie des Ersten Weltkrieges
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11. Februar 2021, 12:52 Uhr
Der Erste Weltkrieg war der erste "totale" und industriell geführte Krieg der Menschheitsgeschichte. Er wurde in Europa, Afrika, im Nahen Osten und Asien geführt. Etwa 17 Millionen Menschen verloren durch ihn ihr Leben. Am 11. November 1918 endete der 1914 ausgebrochene Erste Weltkrieg.
28. Juni 1914: Franz Ferdinand, der österreichisch-ungarische Thronfolger, und seine Frau werden in Sarajevo von dem serbischen Nationalisten Gavrilo Princip ermordet. Durch das Attentat sollte der von Russland unterstützte Wunsch nach einem von der Donaumonarchie (auch K.u.K.-Monarchie) unabhängigen Serbien unterstützt werden.
5./6. Juli 1914: Deutschland stellt Österreich-Ungarn einen "Blankoscheck" aus, indem es der K.u.K-Monarchie Bündnistreue und Unterstützung für eine militärische Aktion auf dem Balkan zusichert.
23. Juli 1914: Österreich-Ungarn stellt Serbien ein auf 48 Stunden festgesetztes Ultimatum mit weitreichenden Forderungen: Die österreichischen Behörden sollen in die Ermittlungen gegen die Hintermänner des Attentats einbezogen werden. Diese sollen strafrechtlich scharf verfolgt werden.
25. Juli 1914: Serbien kommt Österreich-Ungarn entgegen und akzeptiert die Bedingungen des Ultimatums, sofern sie nicht seine Souveränität einschränken. Wien reicht das nicht aus. Österreich-Ungarn bricht die diplomatischen Beziehungen ab.
28. Juli 1914: Wien schlägt die internationalen Vermittlungsversuche aus und erklärt Serbien den Krieg.
30. Juli 1914: Russland hat Serbien seinerseits die Unterstützung zugesichert und beginnt mit der Mobilmachung.
1. August 1914: Die russische Mobilmachung gegen Österreich-Ungarn beantwortete das Deutsche Reich am 1. August seinerseits mit der Kriegserklärung. Frankreich macht mobil. Jetzt tritt der "Schlieffen-Plan" in Kraft: Der deutsche Generalstab geht davon aus, dass es einige Zeit dauern wird, bis Russland kampfbereit ist. Deswegen soll Frankreich in einem schnellen Feldzug besiegt werden.
3. August 1914: Deutschland erklärt Frankreich den Krieg.
4. August 1914: Deutsche Truppen marschieren in das neutrale Belgien ein, um die Verteidigung von Frankreich zu umgehen. Großbritannien tritt als Schutzmacht Belgiens in den Krieg ein. Damit war der Erste Weltkrieg ausgebrochen.
14. August 1914: Frankreich reagiert mit einer Gegenoffensive auf Elsass-Lothringen. In der zehn Tage dauernden Grenzschlacht werden auf beiden Seiten 200.000 Soldaten getötet oder verwundet.
15. August 1914: Zwei russische Armeen mit insgesamt 650.000 Mann dringen in Ostpreußen ein. Russland konnte schneller mobil machen als erwartet.
20. August 1914: Deutsche Truppen unterliegen den Russen in der Schlacht bei Gumbinnen in Ostpreußen.
5. September 1914: Die deutschen Truppen stehen kurz vor Paris. Frankreich mobilisiert alle Reserven und lässt Soldaten zum Teil mit dem Taxi an die Front bringen. Die Marne-Schlacht beginnt.
12. September 1914: Frankreich feiert das "Wunder an der Marne": Die Schlacht endet mit einem Rückzug der Deutschen. Der Schlieffen-Plan ist gescheitert.
29. Oktober 1914: Das Osmanische Reich tritt in den Ersten Weltkrieg ein.
2. November 1914: Russland erklärt dem Osmanischen Reich den Krieg. Dem folgen Großbritannien und Frankreich. Die Nordsee wird zum Kriegsgebiet erklärt. Diese Seeblockade soll das Kaiserreich in die Knie zwingen.
4. Februar 1915: Deutschland erklärt die Nordsee um die Britischen Inseln zur Kriegszone. Der U-Boot-Krieg beginnt.
18. September 1915: Die USA droht, in den Krieg einzuschreiten, daher schränkt Deutschland den U-Boot-Krieg ein.
21. Februar 1916: Die Schlacht um Verdun beginnt und wird zum erbitterten Stellungskrieg.
30. September 1916: Die Oberste Heeresleitung setzt das "Hindenburg-Programm" in Kraft: Die Munitionsproduktion soll verdoppelt, die von Geschützen und Maschinengewehren verdreifacht werden.
Mitte Dezember 1916: Frankreich entscheidet die Schlacht von Verdun für sich.
16. März 1917: An der Westfront ziehen sich die Deutschen zurück.
6. April 1917: Die USA erklären Deutschland den Krieg.
8. Januar 1918: US-Präsident Wilson legt einen 14-Punkte-Plan vor. Er stellt Bedingungen für den Frieden auf, unter anderem durch die Rückgabe Elsass-Lothringens an Frankreich.
3. März 1918: Deutschland und Russland schließen den von Deutschland diktierten Frieden von Brest-Litowsk.
21. März 1918: Nach dem Frieden soll mit einer Großoffensive im Westen eine Entscheidung erzwungen werden.
18. Juli 1918: Die Gegenoffensive der Alliierten beginnt.
29. September 1918: Die Oberste Heeresleitung fordert Waffenstillstandsverhandlungen.
9. November 1918: Der neue Reichskanzler Max von Baden erklärt die Abdankung des Kaisers. Zeitgleich rufen Philipp Scheidemann von der SPD und der Sozialist Karl Liebknecht die Republik aus.
11. November 1918: Der Waffenstillstand wird unterzeichnet.
18. Januar 1919: Die Pariser Friedenskonferenz beginnt in Versailles. Im gleichnamigen Vertrag wird Deutschland als Kriegsschuldiger benannt.
Über dieses Thema berichtete der MDR im TV in "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs" 11.11.2018 | 22.25 Uhr