#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 28. Juni
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28. Juni 2022, 05:00 Uhr
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1840: Erster Kindergarten in Deutschland eröffnet
Am 28. Juni 1840 gründet der Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel den ersten "Allgemeinen deutschen Kindergarten" in Bad Blankenburg in Thüringen. Die Grundidee seines Konzeptes ist, dass Kinder spielend die Welt kennenlernen und erfahren sollen. Sein Konzept wird zum internationalen Exportschlager. Auch der Begriff "Kindergarten" stammt von Fröbel selbst und wird im Englischen übernommen.
Spiel ist die höchste Form der Kindesentwicklung.
1914: Attentat von Sarajevo
Am 28. Juni 1914 wird das Attentat von Sarajevo auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand verübt. Er wird zusammen mit seiner Frau Sophie Chotek von Chotkowa vom neunzehnjährigen besonischen Serben Gavrilo Princip ermordet. Dieser gehört der serbisch-nationalistischen Vereinigung "Junges Bosnien" an, die für einen Zusammenschluss Serbiens und Bosnien-Herzegowinas und gegen die Annexion durch Österreich-Ungarn kämpft. Die Ereignisse nach dem Attentat werden auch als "Juli-Krise" bezeichnet und führen zum Ersten Weltkrieg: Am 28. Juli 1914 erklärt Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Daraufhin mobilisiert das mit Serbien verbündete Russland seine Truppen. Das Deutsche Reich erklärt wiederum am 1. August Rusland den Krieg. Am 11. November 1918 endet der Erste Weltkrieg mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Compiègne. Ein Jahr später wird der Friedensvertrag von von Versaille unterzeichnet und der Völkerbund nimmt 1920 seine Arbeit auf. Das Bündnis ist Teil des Vertrages und soll den Frieden sichern.
1919: Versailler Vertrag wird unterzeichnet
Am 28. Juni 1919 unterzeichnen deutsche Vertreter im Spiegelsaal im Schloss von Versailles den Versailler Vertrag. Mit diesem Friedensvertrag erkennt Deutschland seine Alleinschuld am Ersten Weltkrieg an, musst Reparationen zahlen und ein Siebtel seines Gebietes abtreten. So gehen unter anderem Elsass-Lothringen an Frankreich und Posen und Westpreußen an Polen. Danzig wird zur "Freien Stadt" erklärt und dem Völkerbund unterstellt.
1942: Hitlers Sommeroffensive "Unternehmen Blau"
Am 28. Juni 1942 beginnt die große Sommeroffensive der Wehrmacht an der deutschen Ostfront im Süden der Sowjetunion. Ziel des "Unternehmens Blau" ist es, Stalingrad und den Übergang über den Kaukasus sowie die Ölgebiete im kaukasischen Raum zu erobern und die Rote Armee zu besiegen. Als der Vorstoß am 28. Juni Richtung Don beginnt, treffen die deutschen Truppen und ihre Verbündeten nur auf geringen Widerstand. Anfang Juli 1942 teilt sich die Armee auf. Die eine Truppe soll nach Stalingrad vorrücken, während die andere durch den Kaukasus vorstoßen und die Schwarzmeerküste im Süden sichern soll. Wegen ungenügender Reserven und starken sowjetischen Widerstands wird der Vormarsch im Spätsommer 1942 zum Stehen gebracht. Im nördlichen Frontabschnitt führt die Offensive Ende August zur Schlacht um Stalingrad, in der die deutschen Truppen eingekesselt werden und sich im Februar 1943 ergeben.
1989: Honecker besucht Moskau
Am 29. Juni 1989 treffen sich Michail Gorbatschow und Erich Honecker in Moskau. Am 27. Juni reiste Erich Honecker in Begleitung hochrangiger DDR-Politiker mit einer Sondermaschine der Interflug in die Sowjetunion. Zwei Wochen zuvor besuchte Michail Gorbatschow die Bundesrepublik Deutschland. In den Gesprächen zwischen Honecker und Gorbatschow geht es um aktuelle Herausforderungen und die zukünftige Zusammenarbeit zwischen der DDR und der Sowjetunion. Außerdem drängt Gorbatschow Honecker zu Reformen, die Honecker ablehnt und erneut die Mauer verteidigt.
1991: Das Soli-Gesetz kommt
Am 28. Juni 1991 tritt das Gesetz zur Einführung des Solidaritätzuschlags in Kraft. Er wirde befristet zunächst für ein Jahr eingeführt, vor allem um den deutschen Anteil der Kosten des Zweiten Golfkrieges zu refinanzieren. Noch heute glauben viele Menschen, der "Soli" fließe allein in Projekte in Ostdeutschland. Doch das ist ein Mythos: Das Geld ist - wie alle Steuereinnahmen - nicht zweckgebunden, kann also auch für andere Dinge verwendet werden. Den Solidaritätszuschlag zahlen nur noch rund zehn Prozent der Deutschen.
1991: Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe aufgelöst
Am 28. Juni 1991 endet nach über vierzig Jahren die Arbeit des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). 1949 wurde der Rat unter Führung der Sowjetunion als Pendant zum Marshallplan gegründet. Später vereinbarten die RGW-Staaten eine "sozialistische Arbeitsteilung" untereinander. Ungarn belieferte bspw. alle Staaten mit Ikarus-Bussen, die ČSSR mit Tatra-Straßenbahnen und die DDR mit Robotron-Computern, Eisenbahnwaggons, Fischverarbeitungsschiffe und Werkzeugmaschinen. Nachdem der Eiserne Vorhang gefallen war, löst er sich am 28. Juni 1991 formal in Budapest auf.