Christian "Kuno" Kunert
Der ehemalige "Thomaner" Christian "Kuno" Kunert war das jüngste Mitglied der Renft Combo. Er war 19 und Student an der Leipziger Hochschule für Musik, als er 1971 bei Renft einstieg – als Keyborder und Sänger. "Erste Mugge mit Renft. Konzert gut", notierte er im Januar 1972 in sein Tagebuch.
Nach dem Verbot der Combo trat Kunert noch bei illegalen Konzerten und Lesungen auf, zumeist gemeinsam mit seinem Freund Gerulf Pannach, gelegentlich mit Jürgen Fuchs und Bettina Wegner. Nachdem er sich 1976 dem Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns angeschlossen hatte, wurde er von der Staatssicherheit verhaftet und 1977, nach neun Monaten Untersuchungshaft im Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen, in den Westen abgeschoben.
Kunert siedelte sich in Berlin-Kreuzberg an, tourte mit Gerulf Pannach durch halb Europa, schrieb Film- und Theatermusiken und war zwei Jahre lang musikalischer Leiter des Kabaretts "Die Stachelschweine". 1990 machte er sich dann wieder auf in den Osten, gab Konzerte und erwarb eine Pension im Harz. Von 1999 bis 2005 war Christian "Kuno" Kunert Frontmann der neuformierten Renft Combo.